Portal:Sachsen/Fototouren und -Projekte/Fototour Werdau 2023

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Dieser Bericht wurde im Rahmen eines geplanten Fototour-Projekts (gefördert durch WMDE) angefertigt und stand ganz im Zeichen des diesjährigen Wiki Love Monuments-Wettbewerb mit dem Hauptaugenmerk auf Kulturdenkmale und Friedhöfe der besuchten Region. Es wurde versucht wertungsfrei und neutral zu berichten, subjektive Anmerkungen des Autors sind nicht ganz ausgeschlossen.

Vorgeschichte[Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2023 hörte ich von der Idee einer neuen Fototour in eine sächsische Kleinstadt, diesmal sollte es am 16.09. nach Werdau gehen. Sofort war ich begeistert und informierte mich über die dortigen Örtlichkeiten. Einiges an Vorarbeit war noch zu leisten, Straßen anlegen, Bilder zuordnen, Wikidata-Objekte anlegen und verknüpfen usw. Klar war auch das wir ein kleines Programm für den Tag haben sollten (Museumbesuch o.ä.), das örtliche Stadt- und Dampfmaschinen-Museum hatte leider Samstags geschlossen. Deswegen meldete ich mich mal bei der dortigen Stadtverwaltung um die Möglichkeiten zu erfragen. Kontakt bekam ich mit einer sehr aufgeschlossenen Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit, welche mir verschiedene Möglichkeiten in Aussicht stellte, u.a. auch eine längerfristige und intensivere Zusammenarbeit z.B. mit dem Stadtarchiv. Sie empfahl auch den Termin zu verlegen, da am geplanten Wochenende ein Stadtfest stattfinden sollte und das für unsere Fototour nicht optimal wäre. Nach Diskussion auf dem Portal einigten wir uns auf eine Terminverlegung auf den 09.09., durch die Urlaubszeit kam es allerdings erst später im August zur Detailierung des Programms.

Bedingt durch Krankheit und persönliche Verpflichtungen der Teilnehmer sagten leider alle kurz vor dem Termin ab, so dass mir die Entscheidung oblag die Fototour stattfinden zu lassen. Nun ich hatte mir extra frei genommen, was nicht rückgängig machbar war, meine Ansprechpartnerin hatte sich sehr auf unser Kommen gefreut und Vorbereitungen getroffen und ich wollte den erfreulichen Kontakt mit Archiv und Museum (zumal schon Bilder ausgetauscht waren) nicht enttäuschen - so das ich entschied allein zu fahren, um ein wenig die Listen der Kulturdenkmale in Werdau und seinen Ortsteilen Königswalde, Langenhessen, Leubnitz und Steinpleis mit Bildern zu befüllen.

Friedhof Langenhessen[Quelltext bearbeiten]

Da ja dieses Jahr im WLM-Wettbewerb die Sonderkategorie Friedhöfe ausgerufen wurde, nutzte ich die Anreise am Morgen um im nördlichen Ortsteil Langenhessen, die St.Johannis-Kirche samt kleinen Friedhof zu besuchen, welches mir auch gleich die erste Gelegenheit bot, einige Fotos der Fachwerkbauten in der ländlichen Idylle zu erhalten.

Neben einer gut gepflegten Friedhofsanlage erfreute mich hier auch eine gut erhaltene Dorfkirche, in welche ich trotz der frühen Stunde ein Blick werfen konnte.

Treffpunkt Markt und Rathausführung[Quelltext bearbeiten]

Treffpunkt war der Markt-Brunnen vor dem Rathaus, schon beim ersten Anblick des historischen Marktplatz hatte sich das Herkommen gelohnt und ich konnte gar nicht schnell genug die Eindrücke im Foto festhalten. Dadurch das das "wir", nur noch ein "ich" waren, wurde das geplante Programm auf die Rathausführung gekürzt. Erst etwas irritiert, ob der vielen Besucher zum Samstag im Rathaus, wurde ich aufgeklärt, das in Werdau heute Schulanmeldetag war, was aber dank meiner freundlichen Begleitung der Führung keinen Abbruch tat.

Zuerst ging es durch das Ratszimmer, das Hochzeitszimmer, das Amtszimmer des Stadtrats und des Oberbürgermeisters, von wo man schon einen herrlichen Ausblick auf den Markt hatte und dann weiter hinauf durch Dachstuhl über Treppen in den Rathausturm mit der herrlichen Uhr und einen sensationellen Rundum-Ausblick über die Stadt und das Pleißetal. Zum Abschluss wurde dann noch der historische Ratskeller (heute Büroräume) im Untergeschoss aufgesucht und viele Detaileindrücke unterwegs gesammelt.

Friedhof Werdau[Quelltext bearbeiten]

Eines der Hauptziele des Tages war der Waldfriedhof Werdau auf einem Hügel im Südosten der Stadt, in der Brüderstraße. Schon am Parkplatz begrüßte mich ein faszinierender Anblick auf die Klinkerbauten am Eingang und die Kapelle. Sehr schön und würdevoll sind auch die Wege und alten Grabstätten gestaltet. So ging ich den "Pfad der Erinnerungen" und lernte auf den Gedenktafeln so einiges über die Geschichte der Stadt und ihre Menschen, was man wohl so sonst nirgendwo erfährt. Die langestreckten Baumalleen reihten sich mit den historischen Grabstätten zu einen herrlichen Parkerlebnis, was ich in dieser Art nur selten gesehen habe. Zentriert auf die Kapelle liefen die Wege netzartig zu den schön gestalteten Grabfelder entlang der mitunter sehr phantasievollen Grabmale mit Skulpturen und Inschriften im Gedächtnis der hier begrabenen Verstorbenen, im Wechsel mit Neuen und Alten - wirklich eines der schönsten Friedhöfe Sachsens.

Friedhof Leubnitz[Quelltext bearbeiten]

Dann ging es in den südwestlichen Stadtteil Leubnitz, durch die Viadukt-Brücke an der Leubnitzer Hauptstraße, linksab in die Schulstraße. Wo am nördlichen Eingang ein wunderbar gestaltetes Grabmal mit Pavillon und eine sehr schön restaurierte Feierhalle warteten. Gleich daneben begann der leicht ansteigende Mittelweg, welcher bis zum Glockenturm im Süden mit schön gestalteten Grabnischen und an der westlichen Mauer mit alten und tw. ausgelassen Grabmalen aufwartete.

Friedhof Steinpleis[Quelltext bearbeiten]

Der auf dem nördlichen Hang an der Dorfkirche gelegene kleine Friedhof von Steinpleis war gar nicht so einfach zu erreichen. Hinauf durch die Kirchgasse wartete hinter einem etwas versteckt liegenden Eingang, die sich am Bergsporn erhebende Dorfkirche mit dem dahinterliegenden Friedhofsgelände, wo sich waldhainartig das gut gepflegte Gelände nach Norden vorbei an einem Glockenturm und einer Feierhalle erstreckte.

Stadttour Werdau[Quelltext bearbeiten]

Nun noch ein paar Eindrücke von der Stadttour, welche bei (etwas zu) herrlichen Sommerwetter (30°) ein wenig gekürzt werden musste, da mein 3l-Trinkwasservorrat zur Neige ging, dafür habe ich aber einige Brunnen (nicht Trinkwasser) gefunden, darunter auch einen vorher nicht dokumentierten historisch-rekonstruierten Brunnenschacht unweit des Rathaus und eine kleine bisher unbeachtete aus Spenden finanzierte Holzbrücke. Zwischendurch gönnte ich mir dann auch ein kühles leckeres Eis und steckte die Füße mal kurz in die Pleiße.

Aber nun nochmal der Reihe nach: Vom Rathaus ging es durch die Burgstraße zum Kirchplatz mit der großen Glocke und der Marienkriche, dann weiter zum Nordende des Markt und einmal ringsrum, durch die August-Bebel-Straße bis zur Announcenuhr, über die Pleiße-Brücke an der Poststraße auf den Johannisplatz bis zum Museum in der Holzstraße, zurück über eine versteckt liegende Handwerker-Brücke an der Brunnenstraße; vorbei an der alten Tuchfabrik durch die Plauensche Straße und die Bahnhofstraße hinauf bis zum z.Zt. im Bau befindlichen Werdauer Bahnhof zog sich meine Wegführung. Dabei sah ich viele frisch renovierte Fassaden und denkmalgerecht rekonstruierte Baudenkmale, aber auch einige Fälle von im Verfall befindlicher Bausubstanz, welche dringend der Renovierung bedürfen.

Koberbach-Talsperre[Quelltext bearbeiten]

Zum Abschlss dieses wunderbaren Tagesausflug ging es nochmal hinauf zur 1929 eröffneten Koberbachtalsperre, wo ein ausgestellter etwa 5t schwerer Keilflachschieber von 1927, ein noch in Betrieb befindliches Autokino und die Bewirtung im Seehaus mit herrlichen Ausblick auf den Stausee für einen gemütlichen Tagesabschluss sorgten.

Als Fazit kann man sagen, das Werdau den Besuch durchaus wert war (nicht nur das Wetter war phantastisch) und es auch in den Kleinstädten Sachsens immer wieder viel Neues und Interessantes zu entdecken gibt. Neben den aufgenommenen Friedhofsansichten, Brunnen und Baudenkmalen warten aber noch so einige historische Fabrikanlagen und versteckten interessante Bauwerke auf eine Bebilderung in unserer Liste.
 
Dem herzlichen Entgegenkommen durch die Vertreterin der Stadtverwaltung sei auch auf diesem Wege nochmal Dank gesagt, es machte viel Mut auf zukünftige Kontakte, so dass wir im nächsten Jahr eine Fortsetzung bzw. Wiederholung der Tour planen werden.

Anm.: Dieser im Rahmen der Fototour erstellte Bericht stellt eine rein subjektive Sicht des Autors dar und ist keine repräsentative Darstellung der aufgenommenen Objekte und Bauwerke. Er wurde so neutral wie möglich erstellt und soll weder einzelne Objekte bevor- oder benachteiligen. Sollte dennoch jemand Anstoß nehmen, Fehler finden oder etwas falsch dargestellt sein, bitte ich eine Nachricht zu senden.

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