Protactinium(V)-bromid

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Allgemeines
Name Protactinium(V)-bromid
Andere Namen

Protactiniumpentabromid

Summenformel PaBr5
Kurzbeschreibung

orangeroter Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15608-38-5
Wikidata Q17325761
Eigenschaften
Molare Masse 630,56 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Protactinium(V)-bromid ist eine chemische Verbindung des Protactiniums aus der Gruppe der Bromide.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Protactinium(V)-bromid kann durch Reaktion von Protactinium(V)-chlorid mit Bortribromid bei 500 bis 550 °C gewonnen werden.[1]

Es kann auch durch Reaktion von Protactinium(V)-oxid mit Aluminiumtribromid bei 400 °C gewonnen werden.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Protactinium(V)-bromid ist ein orangeroter, kristalliner, extrem feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff, der mit Wasser und Ammoniak heftig reagiert, jedoch in absolut trockener Luft beständig ist. In Isopentan, Dichlormethan und Benzol ist er praktisch unlöslich, in wasserfreiem Acetonitril löst es sich zu PaBr5·4CH3CN. Er kommt in mehreren Modifikationen vor. Unterhalb von 400 °C als α-Modifikation und darüber als β-Modifikation. Die α-Form besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 und den Gitterparameter a = 1296 pm, b = 1282 pm, c = 992 pm, β = 108° und β-Form ebenfalls eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 und den Gitterparametern a = 838,5 pm, b = 1120,5 pm, c = 895,0 pm, β = 91,1°.[1] Die β-Form liegt als Dimer vor. Bei 400 °C im Vakuum sublimiert Protactinium(V)-bromid.[4] Es wurde auch noch eine γ-Form nachgewiesen, die eine Kristallstruktur vom β-Uran(V)-chlorid-Typ besitzt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1177.
  2. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Advances in Inorganic Chemistry and Radiochemistry. Academic Press, 1970, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. D. Brown, T. J. Petcher, A. J. Smith: The crystal structure of β-protactinium pentabromide. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 25, S. 178–182, doi:10.1107/S0567740869007357.
  5. D. Brown: The polymorphism of protactinium pentabromide. In: Inorganic and Nuclear Chemistry Letters. 15, 1979, S. 219–223, doi:10.1016/0020-1650(79)80132-4.