Punschtorte

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Punschtorte mit Früchten (englisch: Fruit Punch Cake)

Eine Punschtorte ist eine besonders süße Torte, die mit Rum aromatisiert ist. Sie wird mit einer Glasur überzogen und verziert. Der Name wurde vom gleichnamigen Getränk Punsch abgeleitet, das vor allem aus Rum besteht. Nach dem gleichen Prinzip werden auch Punschdesserts in Form von Schnitten hergestellt (z. B. Punschkrapfen).[1][2]

Punschtorten können in deutschsprachigen Kochbüchern des 19. Jahrhunderts nachgewiesen werden, auch als punch cake (englisch für Punschtorte) bei Jules Gouffé, als außer Rum auch Curacao oder Arrak geschmacksbestimmende Zutaten waren.[3][4][5][6]

Herstellungsarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Punschtorten wird ein Wiener Boden zwei- bis dreimal auseinandergeschnitten (was drei bis vier Tortenbodenscheiben ergibt), für Punschdesserts werden Biskuitkapseln (viereckige Biskuitplatten) verwendet. Die Böden bzw. die Kapseln werden mit Rumtränke getränkt, anschließend gefüllt, glasiert und dekoriert (z. B. mit Schokoladendekor und Belegkirschen). Die mit Füllung zusammengesetzten Kapseln können für Desserts rechteckig oder trapezförmig geschnitten werden.[1][2][7]

Punschfüllungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland wird für die Punschfüllung Aprikosenkonfitüre mit Rum glattgerührt und damit die Tortenböden bzw. Kapseln dünn eingestrichen. In Österreich wird ein Boden für die Punschfülle in Würfel geschnitten, mit Schokolade- oder Nussmasse, Rum und Zuckersirup vermengt, dann zwischen zwei Böden eingefüllt. Die Torten bzw. Desserts werden außen aprikotiert und teils die Oberfläche mit dünnem Marzipanüberzug bedeckt, bevor sie glasiert und dekoriert werden.[1][2][7]

Punschglasuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punschtorten werden unterschiedlich glasiert: In Deutschland ist eine weiße Fondant-Glasur üblich, in Österreich wird die Punschglasur rosa eingefärbt und mit Rum abgeschmeckt.[1][2][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Josef Loderbauer: Das Konditorbuch in Lernfeldern. Probeseiten: Konditorin/Konditor – ein Handwerksberuf. In: www.handwerk-technik.de. Abgerufen am 29. Mai 2019.
  2. a b c d Alphabetisches Fachwörter Lexikon Fachwörter von N bis P und ihre Erklärungen. Europa-Lehrmittel, S. 37, abgerufen am 30. Mai 2019.
  3. Katharina Prato: Die süddeutsche Küche auf ihrem gegenwärtige Standpunkte. Hrsg.: sosa2.uni-graz.at. Druck und Papier von A. Leykam's Erben, Graz 1858, S. 241.
  4. F. Wyss: Die Conditorei in ihrem ganzen Umfange: Lehrbuch zur Anfertigung aller in dieser Kunst vorkommenden Arbeiten, Patisserie, Confiserie und Bereitung der beliebtesten Getränke, Liqueurs, Gefrornes und Crêmes. J. Heuberger's Verlag, 1866, S. 207–208 (google.de [abgerufen am 30. Mai 2019]).
  5. Jules Gouffé: Le livre de pâtisserie / par Jules Gouffé,... ; ouvrage contenant 10 planches chromolithographiques et 137 gravures sur bois d'après les peintures à l'huile et les dessins de E. Ronjat. Hrsg.: Bibliothèque nationale de France. 1873, S. 239 (bnf.fr [abgerufen am 30. Mai 2019]).
  6. Friedr Luise Löffler: Neues Kochbuch: oder, Geprüfte Anweisung zur schmackhaften Zubereitung der Speisen, des Backwerks, der Confituren, des Gefrornen und des Eingemachten. J. F. Steinkopf, 1833, S. 400 (google.de [abgerufen am 31. Mai 2019]).
  7. a b c Franz Maier-Bruck: Das große Sacher-Kochbuch. Wiener Verlag, 1975, S. 554, 564.