Busan International Film Festival

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Logo des Festivals
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Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 부산국제영화제
Hanja: 釜山國際映畵祭
Revidierte Romanisierung: Busan Gukje Yeonghwaje
McCune-Reischauer: Pusan Kukche Yŏnghwaje

Das Busan International Film Festival (BIFF, ehemals Pusan International Film Festival) ist ein jährlich im Oktober in Busan stattfindendes Filmfestival. Es sind die bedeutendsten Filmfestspiele Südkoreas und die größten in Asien. Bei rund 200.000 Besuchern pro Jahr werden über 300 Filme gezeigt.

Das erste Festival fand im September 1996 statt und war das erste internationale Filmfestival in Korea. Es wurden 173 Filme aus 31 Ländern gezeigt. Seitdem wurde das Festival jährlich veranstaltet und steigerte die Anzahl der Filme kontinuierlich auf 307 aus 37 Ländern im Jahr 2005. Das Festivalmotto lautet: „The World’s Most Energetic Film Festival.“

Der Hauptpreis des internationalen Wettbewerbs ist der New Currents Award für den besten neuen Film eines asiatischen Regisseurs. Er ist mit 30.000 US-Dollar dotiert. Das Festival ist beim Filmproduzentenverband FIAPF als internationales Filmfestival mit spezialisiertem Wettbewerb akkreditiert, wobei sich diese Spezialisierung auf neue asiatische Filme bezieht. Der Korean Cinema Award hingegen geht nicht etwa an einen koreanischen Regisseur, sondern an nicht-koreanische Personen, die sich um die Förderung des koreanischen Films im Ausland verdient gemacht haben. Daneben werden in Busan noch andere Auszeichnungen vergeben, darunter eine für den asiatischen Filmemacher des Jahres und der FIPRESCI-Preis.

Das Busan International Film Festival hat auch einen großen Filmmarkt für asiatische Filme. Seit 2005 findet im Rahmen des Festivals die Asian Film Academy statt, die drei Wochen lang jungen Filmschaffenden aus ganz Asien offensteht. 2005 gewann das österreichische Architekturbüro Coop Himmelb(l)au die Ausschreibung zur Errichtung des Busan Cinema Centers als neuem Festivalzentrum.

2013 hatte das Festival 217.865 Besucher. Die Wettbewerbssektion New Currents für asiatische Filme gewannen der südkoreanische Film Pascha von Ahn Seon-kyoung und der mongolischen Film Remote control.[1] Im Rahmen des Festivals fand die viertägige Börse Asiatischer Filmmarkt statt, an der 198 Unternehmen aus 32 Ländern teilnahmen.[2]

2014 wollte der Bürgermeister Busans, Seo Byeong-su, die Aufführung der Dokumentation The Truth Shall Not Sink with Sewol verhindern, da diese zu regierungskritisch sei.[3][4] Der Film beleuchtet den Untergang der Sewol im April 2014 und die anschließenden Rettungsmaßnahmen. Die Filmindustrie reagierte mit Protesten und die Leitung wollte nicht die Identität und Autonomie des Festivals verlieren durch das Nachgeben aufgrund politischen Drucks. Letztlich wurde die Dokumentation als Eröffnungsfilm gezeigt.[3] Allerdings erhielt das Filmfestival in den Folgejahren geringere finanzielle Unterstützung.[3][4] In der Ausstrahlung der Sewol-Dokumentation liegt außerdem Ursprung einer schwarzen Liste der Regierung Park Geun-hyes, auf der linksgerichtete Künstler stehen, die keine Unterstützung mehr bekommen sollten.[3][4] Die Existenz der Liste wurde 2016 im Zuge des Korruptionsskandals um die Präsidentin Park Geun-hye bekannt.[5]

Einige Filmmacher boykottierten das Festival aufgrund des Eingreifens der Regierung. Die Jahre 2015 bis 2017 waren unruhig für das Busan International Film Festival und 2017 verstarb plötzlich der Mitbegründer und Programmplaner Kim Ji-seok. 2017 besuchte Präsident Moon Jae-in das Festival und betonte dessen Unabhängigkeit.[4] 2018 normalisierte sich die Lage wieder und es gab keine Boykotts mehr gegen das Festival.[6]

New Currents Award

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In der Kategorie New Currents laufen die Debütfilme oder zweiten Filme asiatischer Regisseure. Die besten Filme erhalten den New Currents Award. Der Preis ist mit 30.000 US-Dollar dotiert.

Jahr Film Regie Produktionsland
1996 Regenwolken über Wu Shan (Wū shān yún yǔ) Zhang Ming China
1997 Motel Cactus Park Ki-yong Südkorea
1998 Unknown Pleasures (Xiao Wu) Jia Zhangke China
1999 Timeless Melody Hiroshi Okuhara Japan
2000 Der Tag, an dem ich zur Frau wurde (Roozi ke zan shodam) Marziyeh Meshkini Iran
2001 Flower Island (Kkotseom) Song Il-gon Südkorea
2002 Jealousy Is My Middle Name (Jiltuneun Na-ui Him) Park Chan-ok Südkorea
The Rite… A Passion (Thilaadanam) K.N.T. Sastry Indien
2003 The Missing Lee Kang-sheng Taiwan (China)
Tiny Snowflakes Alireza Amini Iran
2004 This Charming Girl (Yeoja, Jeong-hye) Lee Yun-ki Südkorea
2005 Grain in Ear (Máng zhòng) Zhang Lu China
2006 Betelnut Heng Yang China
Love Conquers All Tan Chui Mui Malaysia
2007 Life Track Guang Hao Jin China/Südkorea
Wonderful Town Aditya Assarat Thailand
Eine Blume in der Tasche Liew Seng Tat Malaysia
2008 Land of Scarecrows Roh Gyeong-tae Südkorea
Naked of Defenses Masahide Ichii Japan
2009 Kick Off Shawkat Amin Korki Irak/Japan
I’m in Trouble So Sang-min Südkorea
2010 The Journals of Musan Park Jung-bum Südkorea
Bleak Night (Pasukkun) Yoon Sung-hyun Südkorea
2011 Mourning Morteza Farshbaf Iran
Niño Loy Arcenas Philippinen
2012 36 Nawapol Thamrongrattanarit Thailand
Kayan Maryam Najafi Libanon/Kanada
2013 Pascha Ahn Sun-kyoung Südkorea
Remote Control Byamba Sakhya Mongolei/Deutschland
2014 End of Winter Kim Dae-hwan Südkorea
2015 Immortal Seyed Hadi Mohaghegh Iran
Walnut Tree Yerlan Nurmukhambetov Kasachstan
2016 The Donor Zang Qiwu China
Knife in the Clear Water Wang Xuebo China
2017 After My Death Kim Ui-seok Südkorea
Blockage Mohsen Gharaei Iran
2018 Clean Up Kwon Man-ki Südkorea
Savage Cui Siwei China
2019 Rom Trần Thanh Huy Vietnam
Haifa Street Mohanad Hayal Irak/Katar
2020 A Balance Yujiro Harumoto Japan
Three Ruslan Pak Kasachstan, Südkorea, Usbekistan
2021 Farewell, My Hometown Wang Er Zhuo China
The Apartment with Two Women Kim Se-in Südkorea
2022 A Wild Roomer Lee Jeong-hong Südkorea
Shivamma Jaishankar Aryar Indien
Commons: Busan International Film Festival – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. 13. Busan internationales Filmfestival geht zu Ende. In: world.kbs.co.kr, KBS World vom 12. Oktober 2013.
  2. Asiatischer Filmmarkt erfolgreich zu Ende gegangen. In: world.kbs.co.kr, KBS World vom 11. Oktober 2013.
  3. a b c d Lee Hyo-won: Inside South Korea's Battle With a State-Sponsored Censorship Crisis. In: The Hollywood Reporter. 9. Februar 2017, abgerufen am 18. August 2019 (englisch).
  4. a b c d Dal Yong Jin: Transnational Korean Cinema. Cultural Politics, Film Genres, and Digital Technologies. Rutgers University Press, New Brunswick 2020, ISBN 978-1-978807-88-4, S. 32 (englisch).
  5. Ju Oak Kim: Korea's blacklist scandal: governmentality, culture, and creativity. In: Culture, Theory and Critique. Band 59, Nr. 2, 2018, S. 81–93, doi:10.1080/14735784.2018.1446837 (englisch).
  6. Lee Hyo-won: How Asia's Busan Film Festival Bounced Back After Strife and Scandal. In: The Hollywood Reporter. 2. Oktober 2018, abgerufen am 18. August 2019 (englisch).