Refik-Veseli-Schule

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Refik-Veseli-Schule
Lehrerwohnhaus der ehemaligen 115. und 237. Gemeindeschule Berlin in der Skalitzer Straße 55-56 in Berlin-Kreuzberg, nun zum Komplex der Sekundarschule Skalitzer Straße gehörend. Das Gebäude wurde 1886-1887 zusammen mit einer Turnhalle und dem Klassentrakt im Hof nach Entwürfen von Hermann Blankenstein erbaut. Der Komplex ist als Gesamtanlage denkmalgeschützt.
Schulform Integrierte Sekundarschule
Schulnummer 02K08
Gründung 1886
Adresse

Skalitzer Straße 55-56

Ort Berlin-Kreuzberg
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 29′ 56″ N, 13° 26′ 8″ OKoordinaten: 52° 29′ 56″ N, 13° 26′ 8″ O
Träger Land Berlin
Schüler 285 (2015/2016)[1]
Lehrkräfte 50 + 7 Referendare + 1 Erzieher (2015/2016)[1]
Leitung Ullrike Becker
Website www.schule-skalitzer.de

Die Refik-Veseli-Schule in der Skalitzer Straße im Ortsteil Kreuzberg von Berlin ist eine Integrierte Sekundarschule mit 285 Schülern im Schuljahr 2015/2016.

Geschichte

Die Gründung der einst als 115. und 237. Gemeindeschule bekannten Lehranstalt erfolgte 1886. Die Schule wurde im Stile des Akademischen Historismus nach den Plänen des Berliner Architekten Hermann Wilhelm Albert Blankenstein (1829-1910) errichtet, der über 120 Schulbauten und andere öffentliche Gebäude plante.

Die Schule sollte Mitte der 1980er Jahre abgerissen werden, doch setzten sich Bürgerinitiativen für den Erhalt ein. Schließlich wurde die Anlage samt dem Schulgarten für 36 Millionen DM renoviert und 1990 wiedereröffnet. Im Jahre 1995 wurde die Schule Berlins erste integrierte Haupt- und Realschule. Seit dem 31. Mai 2001 war die Schule nach dem städtischen Schuloberrat Eberhard Klein (1928-1992) benannt, der sich für den Erhalt der Schule eingesetzt hatte.

2010 wurde die Schule mit der Carl-Friedrich-Zelter-Schule zu einer Integrierten Sekundarschule fusioniert. Die neue Schule trägt den Namen Sekundarschule Skalitzer Straße.

Die Schule ist seit dem 8. Oktober 2014 nach dem Gerechten unter den Völkern Refik Veseli benannt, einem muslemischen Albaner, der gemeinsam mit seiner Familie während der Zeit der Deutschen Besatzung Albaniens zwei jüdische Familien bei sich versteckte.[2][3] Refik Veseli steht für das Ideal von Akzeptanz und Anerkennung von Vielfalt, das die Schule zu ihrem Leitbild erklärt hat.

Die Schüler sind internationaler Herkunft, etwa 80 Prozent sind türkischer und 15 Prozent arabischer Abstammung. Als ehemalige Heimat kommen Albanien, das ehemalige Jugoslawien, Vietnam und afrikanische Länder hinzu. Seit Dezember 2004 besuchten diese Schule keine Schüler mehr, deren Muttersprache Deutsch war.

Zu den Besonderheiten der Schule zählen Werkstätten, Türkisch als zweite Fremdsprache und die Betreuung durch Sozialpädagogen. Um den Teufelskreis der schulischen Segregation zu durchbrechen und die Schule auch wieder für bildungsinteressierte Eltern attraktiver zu machen, wird ab dem 2017/2018 eine Gymnasiale Oberstufe eingeführt, sodass es möglich wird auch an dieser Schule das Abitur zu erwerben.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Refik-Veseli-Schule (Integrierte Sekundarschule). In: berlin.de. Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 19. September 2008, abgerufen am 13. Juni 2016.
  2. Muslimische Retter in Albanien Veseli und Fatima Veseli und ihre Kinder Refik, Hamid und Xhemal Albanien
  3. Die Brüder Hamid und Xhemal Veseli. In: Besa: Ein Ehrenkodex. Yad Vashem, abgerufen am 15. Juni 2016 (Autobiographischer Bericht).
  4. Sylvia Vogt: Neuanfang mit neuem Namen. Refik-Veseli-Sekundarschule in Berlin-Kreuzberg. In: Der Tagesspiegel. 8. September 2014, abgerufen am 15. Juni 2016.