Reichstorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Reichstorf
Koordinaten: 48° 38′ N, 12° 56′ OKoordinaten: 48° 38′ 16″ N, 12° 55′ 35″ O
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 94428
Vorwahl: 09952

Reichstorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Eichendorf im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Reichstorf liegt im Vilstal etwa sechs Kilometer östlich von Eichendorf.

2011 wurde in einem Gräberfeld bei Reichstorf ein Grab aus der Gründungszeit der Ortschaft etwa um 600 nach Christus entdeckt.[1] Die erste urkundliche Nennung für Reichstorf stammt aus dem Jahr 1067. Der Ort war im Besitz der Grafen von Hals und ging nach deren Aussterben 1375 an die Grafen von Ortenburg. 1438 wird Reichstorf zum ersten Mal als Sitz bezeichnet, 1528 als Sitz, Hofmark und Dorfgericht.[2] Reichstorf kam in den Besitz der Grafen von Tattenbach. Nach dem Tod des kurbayerischen Ministers Graf Max Joseph von Tattenbach im Jahr 1802 erbte Graf Heinrich von Tattenbach, der Vertreter einer Nebenlinie, den Besitz in Adldorf und die Hofmarken Reichstorf und Wannersdorf. 1818 wurde durch das bayerische Gemeindeedikt die Gemeinde Reichstorf begründet. Die letzten Reste der Adelsherrschaft wurden 1848 aufgehoben. Die Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 in den Markt Eichendorf eingegliedert.[3]

Die katholische Filialkirche Hl. Kreuzauffindung ist die ehemalige Schlosskapelle des abgegangenen Hofmarkschlosses, eine Saalkirche mit Westturm und eingezogenem Chor aus dem 14. Jahrhundert.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ludwig Kreiner: Die Grabungssaison 2011 in Reichstorf, Markt Eichendorf, Lkr. Dingolfing-Landau. Vorträge des 31. Niederbayerischen Archäologentages, 2013.
  2. Das Landgericht Landau a.d.Isar, Historischer Atlas von Bayern: Teil Altbayern, Heft 30, S. 101 ff. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 1972.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 505.
  4. Denkmalliste für Eichendorf (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege