Reinhardt O. Cornelius-Hahn

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Reinhardt O. Cornelius-Hahn (* 9. März 1947 in Gottberg, Landkreis Ruppin) ist ein deutscher Schriftsteller, Verleger und Inhaber des Projekte-Verlag Cornelius in Halle (Saale).

Leben

Reinhardt Otto Hahn musste im Juni 1953 als Kind mit seinen Eltern die DDR verlassen. Eingeschult wurde er in Krefeld-Traar am Rhein. 1959 kehrte er mit zwei Geschwistern und seinem Vater jedoch in die DDR zurück. Dieser starb 1960. Nach Schließung der Grenze 1961 war dem Kind eine Rückkehr zur Mutter verwehrt, er kam ins Kinderheim. 1966 wurde er sesshaft im Bezirk Halle. Er wurde Schichtführer in Leuna und Funktionär der FDJ. 1976 wurde er wegen „Schmähung" des Sozialismus“ aus der SED ausgeschlossen.

Es folgten zwei Ehen und zwei Scheidungen. Kurzfristige Arbeitslosigkeit und Stellenwechsel bestimmten seinen Alltag. Er wurde akut alkoholkrank. Er fand Halt an literarischen Versuchen und studierte 1978 bis 1982 am Literaturinstitut Leipzig.

Seit dem 14. Januar 1982 lebt er abstinent. Seit 1983 war er freischaffend als Schriftsteller tätig. Sein erster Roman Das letzte erste Glas, der sich mit der alkoholischen Erkrankung befasst, wurde über 225.000 Mal verkauft und in mehr als 1.200 Buchlesungen vorgestellt. Es folgten Noah II (zusammen mit Klaus-Dieter Loetzke), mit Ausgedient - Ein Stasimajor erzählt eine Novelle, die er aus den Notizen eines Stasimajors entwickelte, sowie die Chronik Eher wird ein Stein weinen, als das ein Mensch Erbarmen mit sich selbst aufbringt.

In den letzten Jahren der DDR bekam Reinhardt O. Cornelius-Hahn Probleme mit den kulturpolitischen Behörden der DDR und dem Ministerium für Staatssicherheit. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 blieb er freischaffend und gründete ein kleines Druck- und Verlagsunternehmen, die JUCO GbR, die 1992 zur GmbH firmierte. In diesem Verlag gab er acht kleine Werke für Kinder heraus, deren Auflagenstärken zwischen 3.000 und 80.000 Stück lagen. 1992 wurde er Geschäftsführer der JUCO GmbH und ihr Hauptgesellschafter. Nach langjähriger Zusammenarbeit firmierte er 2007 mit dem Projekte-Verlag 188 zur Projekte-Verlag Cornelius GmbH. Dieser Verlag ist mittlerweile insolvent. Reinhardt O. Cornelius-Hahn ist als Verleger und Autor im Projekte Verlag Jena tätig

Reinhardt O. Cornelius-Hahn ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und im Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt. Seine Bücher wurden in drei Sprachen übersetzt. Der dokumentarische Kinofilm „Aus Liebe zum Volk“ nach seiner Vorlage, wurde bisher in 78 Ländern gespielt.

Seit 1988 lebt er in dritter Ehe mit Martina Cornelius (Cornelius-Hahn).

Werke

  • Das letzte erste Glas, Mitteldeutscher Verlag Halle, 1986
  • Noah II, Mitteldeutscher Verlag Halle, 1989
  • Ausgedient - Ein Stasimajor erzählt, Mitteldeutscher Verlag Halle, 1990
  • Der Ritterschlag, Projekte-Verlag Halle, 1993
  • Die Suche nach dem Glück, Juco GmbH Halle, 1993
  • Der Wunderflummi, Juco GmbH Halle, 1993
  • Das gestohlene Licht, Projekte-Verlag Halle, 1998
  • Auf der anderen Seite des Walls, Projekte-Verlag Halle, 2004
  • Hussiten in Naumburg, Projekte-Verlag Halle, 2005
  • Ich träume vom Glück, Projekte-Verlag Halle
  • OPK „Broiler“, Projekte-Verlag Halle, 2008
  • Familien-Chronik, Projekte-Verlag Halle, 2009
  • Trockengebiete: Eine Anthologie, Projekte-Verlag Halle, 2009
  • Dinge, die des Nachts poltern: Eine Anthologie, Projekte-Verlag Halle, 2010
  • Weißenfels für Kinder: Die pinkfarbene Schleife, Projekte-Verlag Halle, 2010
  • 2062: Eine Anthologie, Projekte-Verlag Halle, 2012
  • Halbiert, Projekte-Verlag Halle, 2013

Weblinks