Renate Ohr

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Renate Ohr (* 12. Juli 1953 in Ludwigshafen am Rhein) ist eine deutsche Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen.

Leben

Renate Ohr studierte ab 1971 an der Universität Mainz Volkswirtschaft und Jura (Abschluss als Diplom-Volkswirt 1976). Nach ihrer Promotion im Jahr 1979 an der Universität Essen und erfolgter Habilitation im Jahr 1986 an der Ruhr-Universität Bochum, war sie zunächst ein Jahr als Professorin für Volkswirtschaftstheorie an der Universität Kiel tätig, um dann von 1988 bis 2000 den Lehrstuhl für Außenwirtschaft an der Universität Hohenheim (Stuttgart) zu übernehmen. In dieser Zeit war sie auch mehrmals als Gastdozentin an der Universität Innsbruck tätig. Seit Februar 2000 ist Renate Ohr Inhaberin eines Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Göttingen.[1] Von 2000 bis 2009 war sie außerdem Direktorin des dortigen Centrums für Europa-, Governance- und Entwicklungsforschung (cege). Seit 2012 ist sie gewähltes ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Mitgliedschaften

  • 2005–2009 Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik.
  • 2004–2012 Mitglied im DFG-Fachkollegium „Wirtschaftswissenschaften“.
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsdienst
  • Mitglied im Wissenschaftlichen Direktorium des Instituts für Europäische Politik, Berlin

Euro-Kritik

1992 war Renate Ohr Initiatorin des Manifests der 62 Professoren gegen den Vertrag von Maastricht und 1998 Mitinitiatorin eines Manifests von mehr als 160 Professoren gegen eine zu frühe Einführung des Euro.

An ihrer Professur wurde der EU-Integrationsindex entwickelt.

Heimtierstudie

Renate Ohr ist zudem Verfasserin der sogenannten Heimtierstudie[2], in der erstmals die Bedeutung aller Ausgaben/Umsätze, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Heimtierhaltung in Deutschland anfallen, erfasst wird. Damit soll der gesamtwirtschaftliche Stellenwert der Heimtiere (Hunde, Katzen, Kleintiere) und ihre Bedeutung für Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland quantifiziert werden.

Schriften (Auswahl)

  • Different Efforts in European Economic Integration: Implications of the EU Index. Journal of Common Market Studies, Vol. 51, Issue 6, 2013, S. 1074–1090 (zusammen mit Jörg König).
  • Europäische Integration, UTB, München 2013.
  • Wie viel Euro braucht Europa?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, 62. Jg., Heft 13/2012, S. 23–28.
  • The Right of Withdrawal in the Treaty of Lisbon: A game theoretic reflection on different decision-processes in the EU, European Journal of Law and Economics, Vol. 32, 2011, S. 357–375 (zusammen mit Susanne Lechner).
  • Falsche Anreize in der Währungsunion – eine Gefahr für die Europäische Union, in: Wirtschaftsdienst, 91. Jg., 2011, S. 370–375.
  • Internationale Währungsbeziehungen. Entwicklungstrends, Krisenpotenziale und wirtschaftspolitische Optionen, Schriftenreihe „Zukunft der Marktwirtschaft“ Bd. 2, Frankfurt a. M. 2001.
  • Budgetpolitik in offenen Volkswirtschaften, Duncker & Humblot, Berlin 1987. (Besprochen in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Vol. 211, 1993, S. 572 ff.). Habilitationsschrift.
  • Internationale Interdependenz nationaler Geld- und Gütermärkte bei flexiblen Wechselkursen, Schriftenreihe des HWWA-Instituts für Wirtschaftsforschung, Verlag Weltarchiv, Hamburg 1980. Dissertationsschrift.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. uni-goettingen.de, abgerufen am 1. November 2013
  2. Renate Ohr: Heimtierstudie „Wirtschaftsfaktor Heimtierhaltung“. Göttingen November 2014 (uni-goettingen.de [PDF; 1,3 MB]).