Riccardo M Sahiti

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Riccardo Sahiti (* 1961 bei Priština, SFR Jugoslawien, heute Kosovo) ist ein Dirigent. Er ist Gründer und Leiter der Roma-und-Sinti-Philharmoniker in Frankfurt.

Leben

Riccardo M Sahiti wuchs in der Nähe von Priština im damaligen Jugoslawien auf. Seine Eltern schenkten ihm ein Klavier und schickten ihn auf die Musikschule nach Belgrad. 1988 erhielt er ein Stipendium in Moskau. Während des Kosovo-Krieges 1998/1999 verlor er seinen persönlichen Besitz und wurde bedroht.

Er flüchtete nach Frankfurt am Main, um dort als Musiker zu arbeiten. Zudem gründete er dort, um gegen Vorurteile und Klischees gegen Sinti und Roma anzukämpfen, in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma e.V. ein selbstverwaltetes Orchester, das aus Sinti-und-Roma-Musikern besteht. Viele sind Mitglieder anderer Orchester wie dem der Wiener Staatsoper, der Nationalorchester Rumäniens, im MDR-Sinfonieorchester in Leipzig und in der Landeskapelle Eisenach. Am 3. November 2002 gaben die "Roma und Sinti Philharmoniker" im Clara-Schumann-Saal des Dr. Hoch´s Konservatorium in Frankfurt ihr erstes Konzert. Internationale Beachtung erlangte das Orchester 10 Jahre später mit der von Sahiti geleiteten Aufführung des achtsätzigen "Auschwitz-Requiem", das der Schweizer Sinto Roger 'Moreno' Rathgeb 1998–2008 komponiert hatte. Die gewaltige Totenmesse mit Chor und vier Solisten, wurde im Mai 2012 in Amsterdam uraufgeführt. Weitere Aufführungen im Prager Rudolfinum, in der Berliner Philharmonie und in Krakau folgten.

Quelle und Literatur

Ronny Blaschke: Musik gegen Klischees, in Süddeutsche Zeitung, 27. November 2012 [1]

Weblink

Philharmonischer Verein der Sinti und Roma