Richard Schleinitz
Georg Richard Schleinitz[1] (* 30. März 1861 in Pillnitz; † 1. Mai 1916 in Dresden) war ein deutscher Architekt, königlich-sächsischer Baurat und Dresdner Hochschullehrer.
Schleinitz war als Absolvent der Kunstakademie Dresden Architekt zahlreicher heute denkmalgeschützter Bauten in Sachsen, zudem baute er namhafte Kirchen um. Der Radebeuler Wasserturm entstand zusammen mit seinem Kollegen Richard Müller, der die Stahlbetonkonstruktion des Betonbauwerks entwickelte. Mit dem Hofzimmermeister Ernst Noack betrieb Schleinitz um jene Jahrhundertwende das gemeinsame Büro Schleinitz & Noack.
Der Fotograf Hugo Erfurth schuf 1908 ein Porträt von Schleinitz, von dem Maler Friedrich Heyser stammt ein Porträtgemälde von 1909.
Werke
Bauten (Auswahl)
- 1894–1896: Vereinshaus des Dresdner Stadtvereins für innere Mission, Zinzendorfstraße 17 in Dresden
- 1895: Landhaus Krause, Kleinsedlitz bei Dresden (zusammen mit Friedrich Flügel [1864–1899])
- 1997–1898: Bootshaus des Rudervereins, Dresden-Blasewitz (zusammen mit Ernst Noack [Schleinitz & Noack])[2]
- um 1899: Wohnhausgruppe Hospitalstraße 11/13/15, Dresden (Nr. 11 ist zerstört)
- 1902–1904: Moritzburger Kirche nebst Pfarrhaus
- 1903: Rathaus Coschütz
- 1907–1909: Innerer Umbau der Annenkirche Dresden
- 1908: Jugendstilprospekt der Kirche Wellerswalde
- 1908: Künstlerhaus der Dresdner Kunstgenossenschaft, Grunaer Straße 48/Albrechtstraße in Dresden
- 1908–1910: Wohn- und Atelierhaus für den Maler Osmar Schindler, Am Steinberg 2 in Wachwitz
- 1910: Hotel Europahof, Prager-/Sidonienstraße in Dresden
- 1914: Entwurf Wasserturm in Kötzschenbroda Oberort (gemeinsam mit Richard Müller)
- ab 1915: Neubau der Gewerbekammer Dresden, Grunaer Straße 50 in Dresden (nach Schleinitz Tod durch Ernst Noack vollendet)
- Umbau der Klosterkirche in Riesa im Jugendstil
- Sendig-Hotel
- Vereinshaus in Chemnitz
Schriften
- Um- und Erweiterungsbau der Annen-Kirche zu Dresden. In: Deutsche Bauzeitung. Dt. Bauzeitung, Bd. 47, Berlin 1913, S. 224–225.
Auszeichnungen
- 1877: Silberne Medaille der Gewerbeschule des Gewerbevereins Dresden (zeitgleich mit Ernst Noack)[3]
Literatur
- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Kristin Schubert: Der Umbau der Klosterkirche in Riesa 1908/1909 in den Formen des Jugendstils von G. Richard Schleinitz. In: Denkmalpflege in Sachsen: Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Sandstein-Verlag, Dresden 2010, ISSN 0943-2132, S. 68–76.
- Thieme/Becker, Bd. 30, S. 102.
Weblinks
- Porträt des Architekten Richard Schleinitz. Druck nach einer Fotografie von Hugo Erfurth, Dresden 1908.
- Fotos zu Schleinitz' Werken bei der Deutschen Fotothek.
- Schleinitz, Richard.
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1905, S. 763
- ↑ Bootshaus des Rudervereins, Dresden-Blasewitz. (Aus: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 12. Jg., 1899, Tafel 44.); Schleinitz & Noack.
- ↑ Gedenkmünzen an der Städtischen Gewerbeschule Dresden, nachfolgend Technische Lehranstalten der Stadt Dresden.
Personendaten | |
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NAME | Schleinitz, Richard |
ALTERNATIVNAMEN | Schleinitz, Georg Richard; Schleinitz, G. Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, königlich-sächsischer Baurat und Dresdner Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 30. März 1861 |
GEBURTSORT | Pillnitz |
STERBEDATUM | 1. Mai 1916 |
STERBEORT | Dresden |