Rudi Ebeling

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Rudi (Rudolf) Ebeling (* 27. August 1921 in Dannefeld; † 2007) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebeling absolvierte eine Lehre als Dekorationsmaler. Danach wurde er zur Wehrmacht eingezogen und nahm er am Zweiten Weltkrieg teil.

Von 1950 bis 1953 studierte er bei Gabriele Mucci und Horst Strempel an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Wegen kritischer Äußerungen zur propagandistischen Ausrichtung der Dritten Deutschen Kunstausstellung wurde er aus der SED ausgeschlossen und von der Hochschule exmatrikuliert. Er arbeitete dann als Zeichenlehrer. 1956 gelang es ihm, wieder zum Studium bei Gabriele Mucci und Bert Heller zugelassen zu werden, das er 1958 abschloss. Danach arbeitete er in Berlin als freischaffender Maler und Grafiker. Da das anfangs für den Lebensunterhalt nicht ausreichte, fertigte er mit einigen Zutaten aus Westberlin Lampen, die er verkaufen konnte.

Im Oktober 1960 gründete Ebeling mit finanzieller und moralischer Unterstützung vor allem Fritz Cremers in der Wilhelm-Pieck-Straße (heute Torstraße) 227 die kleine Ausstellungs- und Verkaufsgalerie Konkret, die erste Künstler-Selbsthilfe-Galerie in der DDR. Er leitete die Galerie dann vor allem mit Unterstützung Heidrun Hegewalds. An der Galerie beteiligten sich etwa 20 junge Ostberliner Künstler, darunter Jürgen Böttcher, Wilfried Fitzenreiter, Dieter Goltzsche, Harald Hakenbeck, Friedrich B. Henkel, Siegfried Krepp, Dankwart Kühn (* 1934), Harald Metzkes, Ronald Paris, Hanfried Schulz, Werner Stötzer, Hans Vent und Horst Zickelbein. Davon zogen sich einige kurz nach der Eröffnungsausstellung wieder zurück. Die Galerie genoss nicht das Wohlwollen des Verbands Bildender Künstler der DDR (VBK). Die ausgestellten Arbeiten galten als „dekadent“, und die Galerie wurde vom Ministerium für Staatssicherheit überwacht. Im Juni 1961 wurde sie geschlossen.[1]

Ebeling war bis 1990 Mitglied des VBK. Er malte insbesondere Arbeits-Darstellungen und Alltags-Genrebilder und fertigte politische Grafiken an. Zu seinem Gesamtwerk gehören auch Hausgiebelgestaltungen und Wandgestaltungen in Kindergärten (1960er Jahre).

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Winter (Öl, vor 1953, 33 × 41 cm; auf der Wanderausstellung „Berliner Künstler“)
  • Ostsee (Öl, vor 1953, 34 × 42 cm; auf der Wanderausstellung „Berliner Künstler“)
  • Fischer (Öl, 1958; 1961 in der Ausstellung „Junge Künstler in der DAK“; heute in einem Museum in Dublin)
  • Porträt von Angela Davis (Siebdruck nach einer Fotografie, 1973)

Teilnahme an Ausstellungen (mutmaßlich unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1952: Bautzen, Görlitz und Zittau (Wanderausstellung „Berliner Künstler“)
  • 1961: Berlin, Akademie der Künste („Junge Künstler in der DAK“)
  • 1974: Berlin, Altes Museum („25 Jahre Graphik in der DDR. 1949–1974“)
  • 1975: Berlin, Bezirkskunstausstellung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gudrun Schmidt: Die Galerie Konkret in Berlin. In: Günter Feist, Eckhart Gillen, Beatrice Vierneisel (Hrsg.): Kunstdokumentation SBZ/DDR 1945–1990. Berlin 1996, S. 290–297.
  • Volker Frank: Ebeling, Rudi (Rudolf). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 31, Saur, München u. a. 2001, ISBN 3-598-22771-X, S. 531.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Galerie Konkret in Berlin - Kunst in der DDR / Beiträge. Abgerufen am 31. Dezember 2022.