Rudolf Graf von Spreti

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Rudolf Eduard Oskar Joseph, Graf von Spreti (* 11. Februar 1883 in München; † 14. November 1955 in Hochschloss Pähl am Ammersee) war ein Reiter und dann Leiter des 1896 gegründeten Vollblutgestütes Waldfried der Frankfurter Gestütsbesitzerbrüder Arthur und Carl von Weinberg mit Dependance in Neuenhagen bei Berlin, wohin er auch seinen Wohnsitz verlegte. 1944 wurde das Gestüt durch 83 Sprengbomben zerstört. Nach dem Krieg wurde er zunächst als Treuhänder in München-Riem eingesetzt. Zeitgleich versuchte er das Gestüt Waldfried nahe dem Hochschloss Pähl mit den vorhandenen Restbeständen wiederzubeleben.

Leben

Die Familie Spreti gelangte zu Beginn des 18. Jahrhunderts an den Hof des Kurfürsten Max Emanuel. Graf Rudolf, Sohn eines bayerischen Generals, war einer der erfolgreichsten Reiter unter den bayerischen Offizieren und gewann zweimal den Preis von Riem, eines der schwersten Jagdrennen im deutschen Kaiserreich. 1911 heiratete er Marie Elisabeth von Weinberg (1892–1969). Sie war eine von zwei adoptierten Töchtern des Frankfurter Industriellen Arthur von Weinberg (Cassella, Farbwerke Hoechst) und seiner Ehefrau und deren leiblichen verwitweten Mutter Willemine Peschel, die aus einer holländischen Familie stammte. Marie Elisabeth und ihre Schwester Charlotte Frederike (1896–1973) wurden durch die Adoption eine der reichsten Töchter des damaligen Kaiserreichs.

Seine Eltern waren Bernhard Karl Paul, Graf von Spreti (* 25. Juni 1849) und Gabrielle Maria Avigdor (* 31. März 1856; † 20. März 1932) aus einer französisch-italienisch-britischer Bankiersfamilie. Sie hatten mehrere Kinder. Rudolf war das älteste Kind. Sein Bruder Ludwig (1885–1916) fiel als Soldat während der Brussilow-Offensive in Toboly/Ukraine am Fluss Stochid. Seine Schwägerin Charlotte Frederike (1896–1973) war in erster Ehe mit dem kaiserlichen Korvettenkapitän Paul de Garnerin Graf von Montgelas verheiratet. Beide hatten einen Sohn Thassilo (1918–1992). 1932 heiratete sie in zweiter Ehe Ferdinand Prinz von Lobkowicz (1901–1966). Diese Ehe blieb kinderlos.

Das Ehepaar Rudolf Graf von Spreti und Maria hatten zwei Kinder. Sohn Arthur-Ludwig Graf von Spreti (* 27. Februar 1917; † 17. September 1942) fiel als 25-jähriger Soldat im Zweiten Weltkrieg bei Kissljakow/Stalingrad als Teil der 6. Armee. Die Tochter Alexandra-Beatrix, Gräfin von Spreti, (* 15. Januar 1929) setzte das Werk 1955 nach dem Tod ihres Vaters Rudolf Graf von Spreti auf Hochschloss Pähl fort. Sie heiratete den Pferderennsport-Spezialisten Joachim Ulrich (Uwe) Scherping (1916–1979), der 1961 Nachfolger seines Schwiegervaters und bis zu seinem Tode Stellvertretender Vorsitzender des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen blieb. Nach seinem Tode ging das Gestüt Waldfried 54 Jahre nach Gründung in das Gestüt Römerhof in Nordrhein-Westfalen ein. Die Witwe Alexandra-Beatrix heiratete Cesar Juan Gutierrez aus Montevideo/Uruguay und zog nach Südamerika.

Ehrungen

Literatur

  • Angela von Gans/Monika Groening: Die Familie Gans 1350–1963; Verlag Regionalkultur; 2006; ISBN 3-89735-486-1

Weblinks