Rudolf Szyszkowitz (Maler)

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Rudolf Szyszkowitz

Rudolf Szyszkowitz (* 27. April 1905 in St. Martin bei Villach; † 6. Jänner 1976 in Graz) war ein österreichischer Maler und Grafiker.

Leben

Rudolf Szyszkowitz wurde als zweiter Sohn des aus Herzogtum Ober- und Niederschlesien stammenden Forstingenieurs und k.u.k. Beamten Rudolf Szyszkowitz und Theresia, geb. Gold in Kärnten geboren. Er wuchs zunächst in Zara auf, wo sein Vater als Sektionschef für Wildbachverbauung eingesetzt war. Künstlerische Prägung erhielt er durch den Großvater, den Salzburger Maler Josef Gold. Seit dem Kriegsausbruch von 1914 lebte die Familie in Graz. Ab 1921 besuchte er die Abteilung für Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Graz unter der Leitung von Wilhelm Gösser. 1923 war der Tod der Mutter.

1925 ging er an die Akademie der bildenden Künste in Wien und besuchte dort die allgemeine Malschule unter der Leitung von Karl Sterrer; acht Semester später trat er in die Meisterschule für Malerei bei Karl Sterrer und Rudolf Bacher ein. Bleibende Freundschaften unterhielt er u. a. mit den jungen Malern Werner Berg, Leopold Birstinger, Max Weiler, Albin Stranig, Paul Müller sowie den Bildhauern Alexander Silveri und Walter Ritter. 1933 beendete er sein achtjähriges Hochschulstudium mit Auszeichnung und Akademischen Preisen. 1933–1935 lebte er als freischaffender Künstler in Wien. 1935 erhielt er den Anerkennungspreis zum Österreichischen Staatspreis. Die Folge war, dass er auf Vorschlag der Architekten Clemens Holzmeister und Rudolf Hofer an die Staatliche Meisterschule für angewandte Kunst (später Kunstgewerbeschule) nach Graz berufen wurde, um dort eine Meisterklasse für Malerei aufzubauen. Man gab Szyszkowitz zu verstehen, dass diese Meisterklasse der Grundstock für eine in Graz geplante Kunsthochschule sein würde. Dies gab für ihn den Ausschlag nach Graz zu gehen. Damit begann seine über 30 Jahre andauernde Lehrtätigkeit. 1936 trat er der 1923 gegründeten Sezession Graz bei und war langjähriges Mitglied neben Alfred Wickenburg, Fritz Silberbauer, Wilhelm Thöny.

1937 heiratete er Elisabeth Maier. Mit ihr hatte er drei Söhne; 1938 Peter (Maler), 1944 Michael (Architekt), 1946 Johannes (Maler). Einer seiner Enkel ist der Karikaturist Markus Szyszkowitz.

In den ersten Kriegsjahren war Szyszkowitz aufgrund der Unentbehrlichkeit für die Schule vom Militärdienst befreit. Nach einer Inspektion durch den Reichskultusminister Bernhard Rust musste die Klasse geschlossen werden wegen Unvereinbarkeit mit der damaligen Auffassung über Deutsche Kunst, und Szyszkowitz wurde dann 1943 zur Wehrmacht nach Lienz in Osttirol einberufen. Ein Magengeschwür rettete ihm im Krankenbett vermutlich das Leben.

1945, kam aus Wien die Anfrage, ob er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste annehmen würde, jedoch war er damals noch in dem Glauben, dass sich die Kunstgewerbeschule in Richtung einer Hochschule entwickeln würde, und blieb deshalb mit seiner Familie in Graz. 1951 gründete er mit Peter Richard Oberhuber und anderen Künstlern den Steirischen Werkbund. 1954 wird Szyszkowitz Mitglied der Wiener Secession. 1961–1967 war Szyszkowitz Präsident des Werkbundes.

1964 wurde er auf ausdrücklichen Wunsch Oskar Kokoschkas zu dessen Nachfolger an die Internationale Sommerakademie Salzburg berufen, wo er neun Jahre lang – jährlich neu berufen – das Seminar für figurale Malerei leitete. 1967 zog sich Szyszkowitz aus dem öffentlichen Staatsdienst zurück, um sich ausschließlich seiner künstlerischen Arbeit widmen. 1976 starb Rudolf Szyszkowitz an Magenkrebs.

Leistung

Rudolf Szyszkowitz war neben Alfred Wickenburg und Wilhelm Thöny der wichtigste Repräsentant der steirischen Moderne (Zitat Wilfried Skreiner). Er rezipierte verschiedene moderne Kunstströmungen, vor allem den Kubismus. Das Einsetzen heller, leuchtender, direkter Farbtöne in seinen Bildern wird durch das Tageslicht, das die Leuchtkraft der Farben steigert, noch unterstrichen. Auch das in seinen späteren Arbeiten angestrebte Ordnungsgefüge, das er durch starke Konturlinien in seine Bilder einbringt, findet in den Glasfenstern durch die technisch notwendigen Bleistege und Haltekonstruktionen eine ideale Umsetzungsmöglichkeit und wird im starken Hell-Dunkel-Kontrast noch verstärkt.

Bilder-Galerie

Auszeichnungen

Ausstellungen

  • 1928/29 Stift Seckau, Szyszkowitz und Stranig
  • 1932 Joanneum Graz, Rudolf Szyszkowitz
  • 1933 Wiener Secession
  • 1935 Künstlerhaus Wien
  • 1939 Galerie Würthle, Wien, Rudolf Szyszkowitz
  • 1947 Galerie Welz, Wien, Szyszkowitz, Fronius, Wickenburg
  • 1949 Neue Galerie Graz, Rudolf Szyszkowitz, Gemälde und Grafik
  • 1951 Galerie Moser Graz, Rudolf Szyszkowitz
  • 1950 Biennale, Venedig
  • 1952 Künstlerhaus Graz (Eröffnung)
  • 1954 Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz, Szyszkowitz, Wickenburg, Silberbauer
  • 1955 Ljubljana 1. Exp. internat. de Gravure
  • 1955 Biennale, Sao Paulo
  • 1957 Tokyo, Biennale internat. de Gravure
  • 1957 Joanneum Graz, Rudolf Szyszkowitz
  • 1962 Galerie Bevijl, Linz, Rudolf Szyszkowitz
  • 1968 Neuen Galerie Graz, Rudolf Szyszkowitz, Gemälde und Grafik
  • 1968 Galerie für zeitgenössische Kunst, Hamburg, Rudolf Szyszkowitz
  • 1969 Galerie Schnoor, Bremen, Rudolf Szyszkowitz
  • 1971 Residenz Salzburg, Szyszkowitz, Osterider
  • 1971 Hatzendorf, Szyszkowitz, Silveri
  • 1984 Stadtmuseum Graz, Rudolf Szyszkowitz, Das druckgraphische Werk
  • 1984 Albertina Wien, Rudolf Szyszkowitz, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik
  • 1990 Dom und Diözesanmuseum Wien, Rudolf Szyszkowitz, Aus der Monsignore Otto Mauer Sammlung
  • 1999 Lorli Ritschl Foundation, Graz, Rudolf Szyszkowitz, Die Porträts
  • 2002 Chorherrenstift Vorau, Rudolf Szyszkowitz, Aus dem religiösen Werk
  • 2005 Neuen Galerie Graz, Rudolf Szyszkowitz, 1995–2005 (Retrospektive)
  • 2009 Salzburg Museum, Neue Residenz, Rudolf Szyszkowitz – Zwischen Tradition und Erneuerung[1]

Literatur

  • Wilfried Skreiner: Rudolf Szyszkowitz. Verlag Styria, 1977.
  • Rudolf Szyszkowitz, Walter Koschatzky: Landschaften 1930–1975. Österreichischer Kunst und Kulturverlag, Wien 1996, ISBN 3-85437-110-1.
  • Georg Szyszkowitz: Der andere Rudolf Szyszkowitz. Manu Media Verlag, 2002.
  • Gudrun Danzer, Christa Steinle (Hrsg.): Rudolf Szyszkowitz. 1905–1976. Verlag Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2006, ISBN 3-205-77398-5.

Weblinks

Commons: Rudolf Szyszkowitz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Rudolf Szyszkowitz (1905–1976) – Zwischen Tradition und Erneuerung. Website Salzburg Museum, abgerufen am 10. März 2016.