Runen-Sequenz ALU

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Runenstein N KJ57 von Elgesem
Runenstein N KJ57 von Elgesem
C-Brakteat, Fünen (I) (IK 58 = DR BR 42)
C-Brakteat, Fünen (I) (IK 58 = DR BR 42)

Die Runen-Sequenz ALU (ᚨᛚᚢ) findet sich auf eisenzeitlichen Inschriften (besonders zwischen dem 3. und dem 8. Jahrhundert) im älteren Futhark in Skandinavien und seltener in England.

Zauberwort ALU

Deutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inschrift besteht aus den Runen Ansuz, Laguz und Urus. Das Wort erscheint entweder allein (wie auf dem Runenstein N KJ57 von Elgesem in Norwegen) oder als Teil einer Formel (wie auf dem Amulett von Lindholmen (DR 261) in Schonen in Schweden).

Der Ursprung und die Bedeutung des Wortes sind strittig. Die Gleichsetzung mit homonymen alu = Bier wird etwa von Wilhelm Heizmann abgelehnt.[1] Allerdings besteht Übereinstimmung darin, dass das Wort runische Magie ist oder eine Metapher dafür. Es ist der häufigste Anfang runischer Verwünschungen.

Das Wort verschwindet noch vor der Christianisierung Skandinaviens. Es kann über diesen Zeitraum hinaus in der altnordischen Dichtung zunehmend mit der Sequenz Ale assoziiert werden.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inschrift erscheint unter anderem auf

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Heizmann: Die Formelwörter der Goldbrakteaten. In: Wilhelm Heizmann, Morten Axboe (Hrsg.): Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit – Auswertung und Neufunde (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde – Ergänzungsbände Band 40). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011, S. 525–601; hier bes. S. 533 ff.
  • Lisbeth M. Imer, Morten Søvsø: A ceramic beaker with runes ‒ the archaeological and linguistic context of the word alu DAI Bd. 100 2023

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Heizmann: Die Formelwörter der Goldbrakteaten. In: Wilhelm Heizmann, Morten Axboe (Hrsg.): Die Goldbrakteaten der Völkerwanderungszeit – Auswertung und Neufunde (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde – Ergänzungsbände Band 40). Walter de Gruyter, Berlin/New York 2011, S. 525–601; S. 538.