Ruth Wodak

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Ruth Wodak (* 12. Juli 1950 in London) ist eine österreichische Sprachwissenschaftlerin und Professorin für Sprachwissenschaften an der Universität Wien und an der Lancaster University.[1] Neben Norman Fairclough ist Wodak eine der exponiertesten Vertreterinnen der Critical Discourse Analysis.

Ausbildung

Die Tochter des Diplomaten Walter Wodak[2] besuchte von 1956 bis 1959 die International School (eine Volksschule) in Belgrad, im damaligen Jugoslawien. 1959/60 besuchte sie die vierte Klasse Volksschule in der Wiener Albertgasse und anschließend das Gymnasium in der Lange Gasse in Wien von 1960 bis 1968, wo sie die Matura mit Auszeichnung bestand. Anschließend studierte sie von 1968 bis 1974 an der Universität Wien die Fächer Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Sprachwissenschaft.

In der Zeit von 1971 bis 1972 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien. 1974 folgte das Doktorat an der Universität Wien in Sprachwissenschaft (Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae) mit dem Nebenfach Slawistik. Ihre soziolinguistische Dissertation hieß „Soziolinguistische Ansätze zu einer Theorie der Verbalisierung: Das Sprachverhalten von Angeklagten bei Gericht“, Wien 1974.

Berufslaufbahn

Von 1975 bis 1983 war Ruth Wodak als Universitätsassistentin am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien tätig. Im Jahr 1980 habilitierte sie in Angewandter Sprachwissenschaft, einschließlich Sozio- und Psycholinguistik an der Universität Wien mit der Habilitationsschrift „Das Wort in der Gruppe. Linguistische Studien zur therapeutischen Kommunikation“, Wien 1980.

Ab dem Jahr 1983 bis 1991 wirkte sie als Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft, einschließlich Sozio- und Psycholinguistik am Wiener Institut für Sprachwissenschaft. Im Jahr 1991 wurde sie an das Linguistic Department der Universität Michigan als „Full Professor“ eingeladen. Sie ist seit 1991 ordentliche Universitätsprofessorin für Angewandte Sprachwissenschaft an der Wiener Universität. Von Oktober 1999 bis Oktober 2002 hatte sie eine Forschungsprofessur an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften inne, sie ist Direktorin des Wittgenstein Forschungsschwerpunktes „Diskurs, Politik, Identität“.[3]

Zwischenzeitlich war sie auch als Gastprofessorin an anderen Universitäten tätig, so u. a. am Collegium Budapest 2002 als Permanent Fellow, 1999 als Visiting Professor an der Universität in Georgetown sowie 2011 an der Karl Franzens Universität Graz.

Auszeichnungen

Literatur (Auswahl)

  • Politik mit der Angst. Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse. Edition Konturen, Wien/Hamburg 2016, ISBN 978-3-902968-10-4.
  • Zur Konstruktion nationaler Diskurse, Frankfurt/Main 1998.
  • The Haider Phenomenon in Austria, Hg. mit Anton Pelinka, New York 2002.
  • Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter bei schwierigen Kindern : Erstellung einer Typologie aus sozio- und psycholinguistischer Sicht, Wien 1983.
  • Das Wort in der Gruppe : linguistische Studien zur therapeutischen Kommunikation, Wien 1981.
  • ´Wir sind alle unschuldige Täter!` – Diskurshistorische Studien zum Nachkriegsantisemitismus, Frankfurt/Main 1990.
  • Tatort ´Wehrmachtsausstellung`, in: Wie Geschichte gemacht wird, Hg. Hannes Heer, Wien 2003.
  • Totalitäre Sprache : Langue de bois, Hg. Ruth Wodak, Wien 1995.

Einzelnachweise

  1. Ruth Wodak, Linguistics and English Language, Lancaster University
  2. „Die Wodaks – Exil und Rückkehr“, Bernhard Kuschey, Braunmüller-Verlag Wien 2008
  3. "Wörtlich – Ruth Wodak", Radio Orange 94.0, 16. Mai 2016.
  4. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)

Weblinks