SNCF 241 P

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SNCF 241 P
Nummerierung: 241-P-1 bis 241-P-35
Anzahl: 35
Hersteller: Schneider-Creusot, Le Creusot
Baujahr(e): 1948–1952
Ausmusterung: bis 1969
Bauart: 2’D1’ h4v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 17.172 mm
Höhe: 4.280 mm
Breite: 2.970 mm
Fester Radstand: 6.300 mm
Gesamtradstand: 13.460 mm
Radstand mit Tender: ca. 23.500 mm
Dienstmasse: 131,8 t
Reibungsmasse: 81,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Indizierte Leistung: ca. 2.940 kW
Anfahrzugkraft: 200 kN
Kuppelraddurchmesser: 2.020 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.020 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.350 mm
Steuerungsart: Walschaerts
HD-Zylinderdurchmesser: 446 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 674 mm
Kolbenhub: HDZylinder:650 mm
NDZylinder:700 mm
Kesselüberdruck: 20 bar
Rostfläche: 5,05 m²
Überhitzerfläche: 108,38 m²
Verdampfungsheizfläche: 244,57 m²
Besonderheiten: Saugzuganlage Kylchap
mechanische Rostbeschickung Stoker

Die Fahrzeuge der Reihe 241 P der französischen Staatsbahn Société nationale des chemins de fer français waren die letztgebauten Mountain-Lokomotiven mit der Achsfolge 2’D1’, französisch 241, in Europa und sind heute die leistungsfähigsten betriebsfähigen Dampflokomotiven Europas. Die Reihe ist die erste serienmäßig gebaute „verlängerte Pacific“, die den Anforderungen voll entsprach. Die fahrfähig erhalten gebliebene 241 P 17 ist derzeit die stärkste betriebsfähige Dampflokomotive in Europa.

Geschichte

Die Lokomotiven entstanden unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs, als dringend Lokomotiven für die schweren Expresszüge auf den Hauptlinien des französischen Eisenbahnnetzes gebraucht wurden. Sie entstand als Weiterentwicklung der 1930 erschienenen Reihe 241 C, die vor dem Krieg als Prototyp erschien, und von der auf Grund des Kriegsausbruchs keine Serienproduktion mehr erfolgte.

Betrieblich waren die Lokomotiven vorgesehen für Expresszüge mit bis zu 20 vierachsigen Schnellzugwagen auf den kilometerlangen Steigungsstrecken z. B. im Burgund. Gleichzeitig sollten sie den Oberbau schonen und wirtschaftlich sein. Obwohl sie nur 4.000 PS leistete (die SNCF 242 A 1 brachte es auf über 5.000 PS), waren sie nach ihrem Erscheinen den Anforderungen jeweils gewachsen.

Gleichzeitig entstand sie zu einer Zeit, als die Elektrifizierung des Landesnetzes beschlossene Sache war. Sie waren somit von Anfang nur für den Einsatz bis zur Inbetriebnahme der elektrischen Traktion vorgesehen. Mit dem Einsatz der ersten elektrischen Lokomotiven wurden die Maschinen nach und nach in südlichere Gefilde umgesetzt, bis sie auch dort von der modernen Traktion verdrängt wurden. Anfang der 1960er Jahre begannen die Ausmusterungen, bis 1969 in Le Mans die 241 P 17 als letzte Maschine in einem Sondereinsatz verkehrte.

Technische Beschreibung

Die Lokomotive ist nach den ausführlichen Versuchen durch die Baugrundsätze von André Chapelon als Höhepunkt der Dampflokentwicklung in Europa zu bezeichnen. Obwohl von der Reihe 241 C abgeleitet, zeigte sie durch die überarbeitete Dampfmaschine ungefähr 20 % mehr Leistung als diese. Dies war nur möglich durch konsequente Überarbeitung der Dampfwege in der Dampfmaschine (Abdampfrohre mit großem Durchmesser und wenig Krümmungen), eine perfekt ausgerechnete Vierzylinder-Verbundmaschine und die Verwendung des Blasrohres nach Kylchap.

Gegenüber der 241 C wurde ebenso der Rahmen verstärkt. Der Treibraddurchmesser von 2020 mm zeigt, dass die Lokomotive kein ausgesprochener Schnellläufer, sondern eine Maschine für Langläufe war, was auch durch den großen Tender unterstrichen wurde, mit dem die gesamte Lokomotive gerade auf eine 24-m-Drehscheibe passte. Es fällt auf, dass die Laufachsen mit 1000 mm bzw. 1300 mm einen großen Durchmesser besitzen.

Für den Linksverkehr bei den SNCF sind auch die Steuerungselemente auf der linken Seite des Führerstandes untergebracht. Zur Erzielung der Maximalleistungen war ein Stoker unabdingbar, der bei Bedarf manuell ergänzt werden konnte.

Erhalten gebliebene Lokomotiven

Vier Lokomotiven blieben nach der Ausmusterung aus dem aktiven Dienst erhalten:

  • Die 241-P-9 befindet sich im Kanton Guîtres.
  • Die 241-P-16 steht im Eisenbahnmuseum Mülhausen.
  • Die 241-P-30 wurde in die Schweiz verkauft. Sie war zuerst in Vallorbe, dann in Bern ausgestellt. Die lange Zeit als Ausstellungsobjekt machte eine angedachte betriebliche Aufarbeitung vorerst unmöglich. Heute steht sie in Saint-Sulpice NE.
  • Die 241-P-17 wurde nach Le Creusot geholt, um sie als Denkmal für die Schneider-Werke aufzustellen. Dieses Vorhaben wurde nicht umgesetzt und die Lokomotive wurde in den Schneider-Werken konserviert abgestellt. 1993 wurde mit ihrer betrieblichen Aufarbeitung in Le Creusot begonnen, die sich nach 13 Jahren im Jahr 2006 mit der Inbetriebnahme der Maschine beendete. Die Maschine zog zu ihrer Wiederinbetriebnahme Züge mit 200 t Anhängelast mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h.

Weblinks