Sant’Andrea al Quirinale

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Hochaltar

Sant’Andrea al Quirinale (lateinisch Sancti Andreae in Quirinali) ist eine Kirche in Rom.[1] Sie befindet sich auf dem Quirinal und wurde nach Plänen Berninis von 1658–1670 von dessen Assistenten ausgeführt. Auftraggeber war Kardinal Camillo Pamphilj, ein Neffe Innozenz’ X.

Die Kirche wurde 1678 geweiht und trägt das Patrozinium des Heiligen Andreas. Sie ist Titelkirche von Odilo Pedro Kardinal Scherer und Rektoratskirche der Pfarrei San Vitale.

Geschichte und Bauwerk

Da der Bauplatz für die Jesuitenkirche, die dem Apostel Andreas geweiht ist, zwar breit, aber nicht tief war, wählte Bernini als Grundriss ein Oval, das den Blick des Betrachters im Halbkreis zu der dem Portal gegenüber liegenden Altarnische führen sollte. Hierfür bediente sich Bernini einer Kombination verschiedener Kunstelemente, die in ihrem Zusammenwirken ein eindrucksvolles Ensemble bilden. So verband er das Altarbild, die Skulptur des Andreas und die Laterne der Kirche, die den Heiligen Geist zeigt, optisch durch Blicke und Bewegungen: der am Kreuz hängende heilige Andreas des Altarbildes blickt zu seiner eigenen Stuckversion auf, die himmelwärts auffährt.

Der mit rosafarbenem Marmor verzierte Kirchenraum wird durch kannelierte Pilaster im korinthischen Stil gegliedert, Engel und Putten in Stuckarbeit schmücken die Oberlichter des Kirchenraums.

1568 verstarb in dem benachbarten Jesuitenkloster der 19-jährige heilige Stanislaus Kostka, der Novize des Ordens war. Ein marmornes Denkmal von Pierre Legros gedenkt des Heiligen.

Die Kirche diente in den Jahren 1870–1946 als die Hofkirche des italienischen Königshauses; sie gilt gegenwärtig als eine der bevorzugten Hochzeitskirchen.

Sant’Andrea al Quirinale wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. zur Titelkirche erhoben.

Bisherige Kardinalpriester von Sant’Andrea al Quirinale:

Orgel

Die Orgel auf der Sängertribüne wurde 1938 von der Orgelbaufirma Mascioni errichtet. Das Instrument hat 14 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Trakturen sind elektrisch.[2]

I Grand'Organo C-a3
Principale 8'
Flauto Armonico 8'
Salicionale 8'
Ottava 4'
Ripieno III
II Espressivo C-a3
Bordone 8'
Gamba 8'
Flauto 4'
Coro Viole III
Nazardo 22/3'
Tromba armonica 8'
Voce corale 8'
Tremolo
Pedale C-g1
Subbasso 16'
Bordone 8'
  • Koppeln: II/I (auch als Sub- und Superoktavkoppeln), II/II (Suboktavkoppel), I/P (auch als Superoktavkoppel), II/P (auch als Superoktavkoppel)

Literatur

  • Heinz-Joachim Fischer: „Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt“. DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 276–278.
  • Claudius Ziehr: Barocke Konkurrenz, Die römischen Künstler Borromini und Bernini. In: Winrich C.-W. Clasen (Hrsg.): Rom für Bildungsbürger. CMZ-Verlag, Rheinbach 2014, ISBN 978-3-87062-160-5, S. 187–196.

Einzelnachweise

  1. Diocesi di Roma (Diözese Rom). Abgerufen am 22. Juni 2012.
  2. Informationen zur Orgel bei G. Fronzuto, Organi di Roma. Guida pratica orientativa agli organi storici e moderni, Olschki Editore, Firenze 2007, ISBN 978-88-222-5674-4, S. 22–23.

Weblinks

Commons: Sant’Andrea al Quirinale – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 41° 54′ 2,5″ N, 12° 29′ 21,6″ O