Saudi Aramco
Saudi Aramco
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Rechtsform | Staatsunternehmen |
Gründung | 1933 (als California-Arabian Standard Oil Co.) 1944 (als Aramco) 1988 (als Saudi Aramco) |
Sitz | Dhahran, Saudi-Arabien |
Leitung | Khalid A. Al-Falih (CEO) |
Mitarbeiterzahl | 55.000 (2016)[1] |
Umsatz | 365 Mrd. USD (2012)[2] |
Branche | Erdöl, Erdgas |
Website | www.saudiaramco.com |
Saudi Aramco (1944 bis 1988 Arabian-American Oil Company, abgekürzt ARAMCO, arabisch أرامكو السعودية, Aramco as-saʿūdiyya) ist derzeit (2014) die größte Erdölfördergesellschaft der Welt mit Unternehmenssitz in Dhahran, Saudi-Arabien.
Nach Angaben des Manager Magazin gilt Saudi Aramco im Jahre 2015 als das wertvollste Unternehmen der Welt.[3]
Geschichte
ARAMCO wurde 1944 gegründet und war bis Mitte der 1970er Jahre im Besitz von vier US-amerikanischen Erdölkonzernen. Zwischen 1972 und 1980 wurde ARAMCO von der saudi-arabischen Regierung verstaatlicht. 1988 wurde das Unternehmen in Saudi Aramco umbenannt. Im Jahr 2000 wurde Saudi Aramco von der Fachzeitschrift Petroleum Intelligence Weekly zum elften Mal zur größten Erdölfördergesellschaft der Welt erklärt.
Kennzahlen
Saudi Aramco fördert jährlich 525,0 Mio. Tonnen Erdöl (Stand: 2006) und somit über viermal so viel wie Konkurrent ExxonMobil. Die Erdölreserven Saudi Aramcos bzw. Saudi-Arabiens belaufen sich auf weitere 35-36 Milliarden Tonnen.
Mit geschätzten 10 Billionen US-Dollar Unternehmenswert ist Saudi Aramco laut Financial Times das wertvollste Unternehmen der Welt.[4][5][6]
Mit dem Ghawar-Ölfeld gehört ihr das größte Ölfeld der Welt. Es wird gemäß der Peak-Oil-Theorie vermutet, dass dieses Ölfeld sein Fördermaximum erreicht und schon begonnen habe, jährlich etwa acht Prozent weniger Rohöl zu produzieren.[7][8] Abdallah Dschumʿa, CEO von Aramco, zufolge (2008) seien jedoch die Befürchtungen zum globalen Fördermaximum drastisch übertrieben[9][10][11].
Anfang 2008 gab Aramco bekannt, sich von einem Viertel der Anteile an der Rabigh Refining and PetroRabigh zu trennen, und diese als Tochterunternehmen an die Börse gehen zu lassen.
Kurz darauf begann die Zeichnungsfrist für Aktien der Rabigh Refining and PetroRabigh, eines Gemeinschaftsunternehmens Aramcos mit Sumitomo Chemicals aus Japan.[12]
2011 war die Saudi Aramco mit 9,1 Mio. Barrel pro Tag der größte erdölfördernde Konzern weltweit.
Die FAZ berichtete im Januar 2016, dass der Konzern im Jahr 2016 an die Börse gehen werde.[13]
Saudi Aramco beschäftigt rund 55.000 Mitarbeiter weltweit.[1]
Projekte
Langfristiges Ziel ist, nicht mehr Erdöl als Rohstoff zur Herstellung von Basischemikalien an die produzierende Chemieindustrie zu verkaufen, sondern künftig selbst als Produzent von Basischemikalien aufzutreten. Notwendiges Know-how ausländischer Firmen wird durch Beteiligungen eingekauft. Prinzipiell wäre es dem Staatsunternehmen Saudi Aramco mit 365 Mrd. US$ Jahresumsatz (2012) auch möglich, diese Firmen (und Konzerne) über die Börse komplett aufzukaufen.
- Am 25. Juli 2011 gab der Mineralölkonzern Saudi Aramco eine Beteiligung von Dow Chemical (35 %) bei der Gründung des gemeinsamen Unternehmens Sadara Chemical Company am saudi-arabischen Ölhafen al-Dschubail bekannt. Im Industriekomplex Jubail 2 werden bis 2016 die weltgrößten petrochemischen Produktionsanlagen für Basischemikalien der Kunststoffchemie errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt rund 12 Mrd. US-Dollar. Die Fertigstellung wird für 2016 erwartet.[14] Der Komplex beinhaltet die weltgrößten Chloralkali-Elektrolyseanlagen und Ammoniakherstellung nach dem Haber-Bosch-Verfahren von ThyssenKrupp Uhde (daneben 0,38 Mrd. US$ Invest von Linde[15]).[16] Typische Produkte sind Isocyanate (TDI und MDI) und Ethylen- sowie Propylenglycolkondensate.[17] (Lage: 26° 56′ N, 49° 28′ O )[18]
- Seit Juni 2013 partizipiert Dow über seine Beteiligung an Sadara in Jubail auch an der dortigen weltgrößten Butanol-Produktionsanlage.[19] Die neu gegründete Firma SaBuCo stellt 1-Butanol und Isobutanol her.
Literatur
- Wallace Stegner: Discovery! The Search for Arabian Oil. Export Book, Beirut 1971; Neuauflage: Salwa Press, 2007 ISBN 978-0-9701157-4-4
Weblinks
- Saudi Aramco World Von der Ölgesellschaft herausgegebene Kulturzeitschrift mit Artikeln vorwiegend über Arabische Länder und Afrika
Einzelnachweise
- ↑ a b Mitarbeiter von Saudi Aramco. aramco.jobs, abgerufen am 29. März 2016 (englisch).
- ↑ Yahoo: Saudi Arabian Oil Co. Company Profile ( vom 6. März 2015 im Internet Archive)
- ↑ Arvid Kaiser: Die größten Firmen, die Sie nicht kennen (aber kennen sollten). In: manager-magazin.de. manager magazin new media GmbH, 22. Oktober 2015, abgerufen am 25. Oktober 2015.
- ↑ Big Oil, bigger oil In: Financial Times, 4. Februar 2010
- ↑ Texas Enterprise - What's the Value of Saudi Aramco? by Sheridan Titman. 9. Februar 2010, abgerufen am 29. Juni 2014.
- ↑ Christopher Helman: The World's Biggest Oil Companies In: Forbes, 9. Juli 2010
- ↑ The World’s Largest Oil Field is Dying ( vom 18. August 2006 im Internet Archive)
- ↑ Is Saudi supply pushing its limit? ( vom 28. Mai 2009 im Internet Archive)
- ↑ [1] Aramco chief says world's Oil reserves will last for more than a century, Oil and Gas Journal
- ↑ Rising to the Challenge: Securing the Energy Future Jum’ah Abdallah S. World Energy Source ( vom 4. April 2013 im Internet Archive)
- ↑ Aramco Chief Debunks Peak Oil Energy Tribune ( vom 15. Februar 2012 im Internet Archive), von Peter Glover, 17. Januar 2008, "
- ↑ Financial Times Deutschland: Aramco-Tochter kommt an die Börse ( vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Aramco geht an die Börse.
- ↑ Chemweek's Business Daily, vom 25. Juli 2011.
- ↑ Linde 2013
- ↑ Thyssen-Krupp Presse-Mitteilung vom 5. Mai 2003
- ↑ Präsentation des SADARA-Projekts
- ↑ Sadara-Projekt 2014
- ↑ SaBuCo to build world’s largest butanol plant: 330.000 jato Butanol, 11.000 jato i-Butanol. - SaBuCo ( vom 2. Mai 2014 im Internet Archive)
Koordinaten: 26° 18′ 36,7″ N, 50° 7′ 57,4″ O