Scheherazade

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2016 um 15:57 Uhr durch Sujalajus (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 91.65.197.88 (Diskussion) auf die letzte Version von Wheeke zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Scheherazade (auch Schahrasad, von persisch شهرزاد šahrzād) ist eine der Hauptfiguren aus der Rahmenhandlung der persischen Geschichten von Tausendundeiner Nacht. Sie ist die Tochter des Wesirs des persischen Königs Schahrayâr, der von seiner Frau mit einem schwarzen Sklaven betrogen wurde. Davon überzeugt, dass es keine treue Frau auf Erden gibt, fasst Schahrayâr den Entschluss, sich nie wieder von einer Frau betrügen zu lassen. Deshalb heiratet er jeden Tag eine neue Frau, die er am nächsten Morgen töten lässt.

Um diesem Treiben ein Ende zu bereiten, lässt Scheherazade sich selbst von ihrem Vater dem König zur Frau geben. In der Nacht beginnt sie, dem König eine Geschichte zu erzählen, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig auf das Ende der Geschichte lässt König Schahrayâr sie am Leben. Unterstützt wird Scheherazade dabei von ihrer Schwester Dinharazade, die sie jede Nacht um eine neue Geschichte bittet.

Dieses Spiel geht 1001 Nächte lang. In dieser Zeit bringt Scheherazade drei Kinder zur Welt. Am Ende ist König Schahrayâr von der Treue seiner Frau überzeugt und von ihrer Klugheit so beeindruckt, dass er sie am Leben lässt.

Die Geschichte von Scheherazade und Schahrayâr basiert auf einer alten persischen Märchensammlung mit dem Namen Hezâr Afsâna, Tausend Mythen.

Adaptionen

Einen Überblick über ihr Fortleben in der Literatur kann man schwerlich geben, erwähnt sei aber Edgar Allan Poes „Die 1002. Nacht der Scheherazade“ („The Thousand-and-Second Tale of Scheherazade“), in der sie dem König scheinbar wunderliche Dinge (als Ergänzung der Sindbad-Erzählung) berichtet, die mittels Fußnoten als reale Erscheinungen/Fortschritte des 19. Jahrhunderts entschlüsselt werden. Craig Shaw Gardner, ein Autor der Gattung Humoristische Fantasy, parodiert im Roman „Scheherazade macht Geschichten“ („Sheherazade's night out“, 1992) vor allem das verschachtelte Erzählen, indem er eine Vielzahl von Erzählebenen einführt. Der bosnische Autor Dzevad Karahasan nutzt die Vorlage in „Schahrijars Ring“ („Šahrijarov prsten“, 1996) nur indirekt, um auf die Ursprünge des Erzählens und der Zivilisation zu verweisen, lässt aber keine der beiden Hauptfiguren auftreten.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung

Weblinks

Commons: Scheherazade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien