Sergei Feitelberg

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Sergei Feitelberg (* 13. November 1905 in Moskau; † 16. September 1967 in New York City) war ein lettisch[1]-US-amerikanischer[2] Nuklearmediziner und Physiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feitelberg war der Sohn des Kaufmanns Arthur Feitelberg[1] und der Catherine Zodicov[3]. Die Familie emigrierte nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland. Er schloss 1928 sein Studium an der TH Berlin als Diplom-Ingenieur ab.[3] Um 1930 versuchte er gemeinsam mit Siegfried Bernfeld erfolglos, das Weber-Fechner-Gesetz auf die Psychoanalyse anzuwenden.[4][5]

Später studierte er in Wien Medizin. Während dieser Zeit veröffentlichte er gemeinsam mit Karl Hartl unter dem Sammelpseudonym Karl F. Sergius das Werk Der Weg des Lebens. Eine Biologie. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er nach dem „Anschluss“ nach dem 8. Studiensemester von der Universität vertrieben.[1] Er promovierte 1939 an der Universität Lausanne zum Doktor der Medizin[3] und emigrierte daraufhin im August 1939 über Göteborg in die Vereinigten Staaten. Am 11. Dezember 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.[2]

Von 1939 bis 1967 war er am Mount Sinai Hospital in New York beschäftigt, ab 1954 als Direktor des Andre Meyer Physics Departement, 1966 als Professor. Dort beschäftigte er sich vor allem mit der Erforschung radioaktiver Isotope.[6] Ab 1942 wirkte er außerdem an der Columbia University.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (mit Karl Hartl als Karl F. Sergius) Der Weg des Lebens. Eine Biologie. Mit Bildern von Franz Katzer. Steyrermühl, Wien / Leipzig 1937.
  • (mit Edith H. Quimby) Radioactive isotopes in medicine and biology. Lea & Febiger, Philadelphia 1958.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Feitelberg, Sergei. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Volume II: The Arts, Sciences, and Literature. Part 1: A–K. Saur, München 1999, ISBN 978-3-598-11420-5, S. 288.
  • Dr. Sergei Feitelberg, 62, Dies. In: The New York Times. 17. September 1967, ISSN 0362-4331, S. 84 (nytimes.com [abgerufen am 18. Mai 2021]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sergei Feitelberg im Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Sergei Feitelberg im Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938.
  2. a b Soundex Index to Petitions for Naturalization filed in Federal, State, and Local Courts located in New York City, 1792–1989. New York, NY, USA, 1944, No. 6284480.
  3. a b c Feitelberg, Sergei. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933—1945. Volume II: The Arts, Sciences, and Literature. Part 1: A-K. Saur, München 1999, ISBN 978-3-598-11420-5, S. 288.
  4. Manfred Riepe: Freud und Fechner. Zur Rekonstruktion eines Paradigmenwechsels. In: Übertragung – Übersetzung – Überlieferung. Episteme und Sprache in der Psychoanalyse Lacans. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 3-8394-0074-0, S. 366 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Sergei Feitelberg. In: eoht.info. Abgerufen am 18. Mai 2021.
  6. Barbara Niss: This house of noble deeds : the Mount Sinai Hospital, 1852-2002. New York University Press, New York 2002, ISBN 1-4175-8812-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).