Siang

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Distrikt Siang
Lagekarte des Distrikts
Bundesstaat Arunachal Pradesh
Verwaltungssitz: Boleng
Fläche: 2.917 km²
Einwohner: 31.920 (2011)
Bevölkerungsdichte: 10,9 Ew./km²
Website: Webseite

Der Distrikt Siang ist ein Distrikt im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh. Sitz der Distriktverwaltung ist Boleng.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. November 2015 wurde das Gebiet geschaffen.[1] Es entstand aus den Circles Boleng, Kebang, Pangin, Rebo-Perging und Riga des Distrikts East Siang und den Circles Jomlo Mobuk, Kaying, Payum und Rumgong des Distrikts West Siang.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt Siang liegt im Zentrum von Arunachal Pradesh. Der Distrikt grenzt im Nordosten und Osten an den Distrikt Upper Siang, im Südosten und Süden an den Distrikt East Siang, im Südwesten und Westen an den Distrikt West Siang sowie im Westen und Nordwesten an den Distrikt Shi-Yomi. Die Fläche des Distrikts Siang beträgt 2.917 km². Das Gebiet ist fast vollständig von Wald bedeckt und teilweise Bergland. Die wichtigsten Flüsse sind der Siang und der Siyom. Ein Teil des Mouling Nationalparks gehört zum Distrikt.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Volkszählung 2011[2] hat der Distrikt Siang 31.920 Einwohner. Bei 11 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Distrikt nur dünn besiedelt. Die Bevölkerungsentwicklung ist typisch für Indien. Zwischen 2001 und 2011 stieg die Einwohnerzahl um 12,7 Prozent. Der Distrikt ist deutlich ländlich geprägt und hat eine durchschnittliche Alphabetisierung. Es gibt keine Dalits (scheduled castes), aber sehr viele Angehörige der anerkannten Stammesgemeinschaften (scheduled tribes).

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie überall in Indien wächst die Einwohnerzahl im Distrikt Siang seit Jahrzehnten stark an. Die Circles Boleng, Kaying, Pangin, Payum und Rumgong decken das Gebiet seit 1981 in heutigem Umfang ab. In späteren Jahren entstanden aus Teilen dieser fünf Circles die Circles Jomlo Mobuk, Kebang, Rebo-Perging und Riga. Die Zunahme betrug in den Jahren 2001–2011 rund 13 Prozent (12,72 %). In diesen zehn Jahren nahm die Bevölkerung um mehr als 3600 Menschen zu. Die genauen Zahlen verdeutlicht folgende Tabelle:

Bedeutende Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt im Distrikt mit dem Hauptort Boleng[3] nur eine einzige städtische Siedlung. Deshalb ist der Anteil der städtischen Bevölkerung im Distrikt gering. Denn nur 2.979 der 31.920 Einwohner oder 9,33 % leben in städtischen Gebieten.

Bevölkerung des Distrikts nach Geschlecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hatte immer mehr männliche wie weibliche Einwohner. Dies ist typisch für weite Gebiete Indiens. Der Anteil der männlichen Bevölkerung liegt aber deutlich über dem indischen Durchschnitt. Die Verteilung der Geschlechter sieht wie folgt aus:

Verteilung der Bevölkerung nach Geschlecht im Distrikt Siang
Volkszählung 1981 Volkszählung 1991 Volkszählung 2001 Volkszählung 2011
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
GESAMT 22.973 100 % 25.780 100 % 28.317 100 % 31.920 100 %
Männer 12.240 53,27 % 13.423 52,07 % 14.632 51,67 % 16.600 52,01 %
Frauen 10.733 46,73 % 12.357 47,93 % 13.685 48,33 % 15.320 47,99 %

Volksgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Indien teilt man die Bevölkerung in die drei Kategorien general population, scheduled castes und scheduled tribes ein. Die scheduled castes (anerkannte Kasten) mit (2011) 0 Menschen (0,00 Prozent der Bevölkerung) werden heutzutage Dalit genannt (früher auch abschätzig Unberührbare betitelt). Die scheduled tribes sind die anerkannten Stammesgemeinschaften mit (2011) 28.922 Menschen (90,61 Prozent der Bevölkerung), die sich selber als Adivasi bezeichnen. Zu ihnen gehören in Arunachal Pradesh 104 Volksgruppen. Aufgrund der Sprache (Zahlen für die Volksgruppen sind nur bis Distriktshöhe veröffentlicht) sind die Adi die wichtigste Gruppe innerhalb der anerkannten Stammesgemeinschaften im heutigen Distrikt.

Bevölkerung des Distrikts nach Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fast die ganze Bevölkerung des Distrikts Siang spricht eine tibetobirmanische Sprache. Die weitverbreitetste Sprachgruppe ist Adi (Adi, Miniyong, Talgalo und Gallong; 28.937 Personen oder 90,65 % der Distriktsbevölkerung). Zuwanderersprachen sind die Sprachgruppe Hindi (944 Personen oder 2,94 %), Nepali, Assami, Bengali und Odiya.

Adi dominiert in allen Circles des Distrikts mit Anteilen zwischen 80,29 % im Circle Kaying und 99,45 % im Circle Payum. Hochburg des Hindi ist der Circle Kaying. Dort geben 472 Menschen oder 9,27 % Hindi-Sprachen und -Dialekte (Hindi und Bhojpuri) als Muttersprache an. Nepali erreicht die höchsten Anteile in den Circles Boleng (7,06 %) und Pangin (6,48 %). Alle anderen Minderheitensprachen erreichen in den Circles nur Anteile an weniger als zwei Prozent der Einwohnerschaft. Die Verteilung der Einzelsprachen sieht wie folgt aus:

Jahr Adi Adi Miniyong Nepali Hindi Talgalo Assami Odia Gesamt
Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %
2011 19.807 62,05 % 6.578 20,61 % 858 2,69 % 657 2,06 % 214 0,67 % 197 0,62 % 178 0,56 % 31.920 100,00 %
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2011

Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einheimischen Bewohner bekennen sich mehrheitlich zu ihren angestammten Ethnischen Religionen. In den letzten hundert Jahren traten viele Stammesangehörige (scheduled tribes) zum Christentum über. Einzige kleinere religiöse Minderheit sind die Hindus, die weit überwiegend Zugewanderte sind (Leute aus dem Hindi-Gürtel in Nordindien, Nepali, Assamesen, Bengalis und Odia).

Die Anhängerschaft der Ethnischen Religionen bildet mit Ausnahme des Circles Payum (dort nur 275 Menschen oder 11,68 % der Bevölkerung) überall die Bevölkerungsmehrheit. Im Circle Kaying mit 54,97 % allerdings nur eine knappe Mehrheit. In den Circles Kaying, Pangin, Payum und Rebo-Perging sind die Christen weit überdurchschnittlich vertreten. Doch nur im Circle Payum sind sie mit 2016 Personen oder 85,64 % der dortigen Einwohnerschaft in der Mehrheit. Die Hindus haben ihre Hochburgen in den Circles Boleng, Kaying, Kebang und Pangin mit Anteilen zwischen 7,43 % und 16,31 % der dortigen Bewohner. Die genaue religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung zeigt folgende Tabelle:

Jahr Buddhisten Christen Hindus Jainas Muslime Sikhs Andere keine Angaben Gesamt
Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %
2011 145 0,45 % 5.729 17,95 % 2.629 8,24 % 6 0,02 % 137 0,43 % 15 0,05 % 23.143 72,50 % 116 0,36 % 31.920 100,00 %
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2011

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz bedeutender Anstrengungen ist das Ziel der vollständigen Alphabetisierung noch weit entfernt. Während 7 von 8 Männern in den Städten lesen und schreiben können, liegt der Alphabetisierungsgrad der Frauen auf dem Land bei weniger als 60 %. Dies zeigt die folgende Tabelle:

Alphabetisierung im Distrikt Siang
Einheit Volkszählung 2011
Anzahl Anteil
GESAMT 18.672 68,08 %
Männer 10.562 73,80 %
Frauen 8.110 61,84 %
STADT GESAMT 2.207 83,82 %
Stadt, Männer 1.143 87,72 %
Stadt, Frauen 1.064 80,00 %
LAND GESAMT 16.465 66,41 %
Land, Männer 9.419 72,40 %
Land, Frauen 7.046 59,79 %
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2011

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Distrikt ist in die neun Circles (Kreise) Boleng, Jomlo Mobuk, Kaying, Kebang, Pangin, Payum, Rebo-Perging, Riga und Rumgong unterteilt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angaben auf der Webseite des Distrikts
  2. Angaben zum Distrikt bei City–Population
  3. Ergebnis der Volkszählung 2011 auf City-Population
  4. Angaben auf viewvillage

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 28° 19′ N, 94° 57′ O