Sint-Pietersabdij (Oudenburg)

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Ehemaliges Taubenhaus.

Die Sint-Pietersabdij (frz.: Abbaye Saint-Pierre d’Oudenburg, lat.: Monasterium Aldenburgensis)[1] ist die Ruine eines Benediktiner-Klosters, das 1084 von Arnulf von Soissons in Oudenburg, heute Belgien gegründet wurde. Es bestand bis 1797, wurde im Zuge der Französischen Revolution verstaatlicht, verkauft und durch den Käufer teilweise abgetragen. Heute stehen nur noch einzelne Gebäude und teilweise Ruinen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reste des Klosters liegen im Ortskern von Oudenburg, etwa 18 km westlich von Brügge und etwa 9 km südlich der Nordseeküste.[1] Die gemeinde gehört zur Provinz Westflandern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man geht davon aus, dass an dem Platz schon eine Kirche als Vorgängerbau gestanden hat, die auf Ursmar von Lobbes († 713) zurückgehen könnte.[1] Arnulf von Soissons gründete 1083[1] oder 1084 das Kloster;[2] von 1095 bis 1105 war ein Gervinus von Aldenburg Abt. Hariulf (Harnulfus Aldenburgensis Abbas) war im 12. Jahrhundert Abt und Chronist der Abtei Saint-Riquier in Saint-Riquier.

Nach den Zerstörungen der französischen Revolution blieben nur Abtshaus (erbaut 1756), Hofstelle (mit einem Tor, dass die Jahreszahl 1671 trägt, von Karel Geleyns), eine Scheune und ein Taubenhaus, sowie ein Mauerrest übrig.[3] Die Mauer trägt noch das Wappen von Maximilien d'Enghien (1616–1662), der als zweiter Erneuerer des Klosters gilt.[1] Der letzte Mönch, Norbert Daghelet (1770–1852), kam nach einigen Irrfahrten zurück nach Oudenburg und war Pfarrer von 1821 bis zu seinem Tod.

Die Brauerei ist verschwunden. Sie war für das Kloster bedeutsam, da der hl. Arnulf der Patron der Brauer ist. In den erhaltenen Gebäuden des Klosters waren in der Folgezeit vor allem landwirtschaftliche Betriebe untergebracht. 1989 wurden die Gebäude wieder verkauft. Zeitweise war ein Hotel („De Abdijhoeve“) im Abtshaus untergebracht. Heute gehören die Gebäude wieder der Stadt Oudenburg.

1934 wurde die neu gegründete Sint-Pietersabdij (Brugge) Rechtsnachfolger.

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Abtsgebouw (Marktstraat 28) von Maurus Eloy wurde restauriert und beherbergt heute das Romeins Archeologisch Museum. Das Taubenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen in einen Aussichtsturm mit Schießscharten umgebaut.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Weitere Namensformen: Audenbourg, Oldenburg, abbaye Saints-Pierre-et-Paul d'Oudenburg. Émile Poumon: Abbayes de Belgique, Office de publicité, S.A, éditeurs, Bruxelles 1954: 103.
  2. Résumé de thèse de l'Université de Groningen (Memento des Originals vom 30. April 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dissertations.ub.rug.nl
  3. Joseph Delmelle: Abbayes et béguinages de Belgique. Rossel Édition, Brüssel 1973, S. 31.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Van de Putte: Chronique du monastère d'Oudenbourg de l'Ordre de S. benoit. Publiée pour la première fois d'après un manuscrit du XVeme siècle. C. Annoot-Braeckman, Gent 1843, xii-134 p.
  • Chronicon monasterii Aldenburgensis. J.B. Malou, Brügge 1840 (Googlebooks).
  • Anselm Hoste: De geschiedenis van de Sint-Pietersabdij te Oudenburg. Oudenburg 1984.
  • Jean Luc Meulemeester, Marc Van de Cruys: De Sint-Pietersabdij in Oudenburg. Homunculus, Wijnegem 2021.

Koordinaten: 51° 11′ 10″ N, 3° 0′ 22″ O