Société des Amis des Noirs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Februar 2016 um 20:25 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks: Leerzeichen korrigiert | ♥). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Titelseite einer Adresse der Société des Amis des Noirs an die Nationalversammlung im Februar 1790
Titelseite einer Adresse der Société des Amis des Noirs im März 1791

Die Société des Amis des Noirs (Gesellschaft der Freunde der Schwarzen) war eine Gruppe französischer Bürger, die sich gegen den Sklavenhandel und für die Rechte freier Dunkelhäutiger, der sogenannten Gens de couleur, einsetzte. Sie wurde am 19. Februar 1788 von Jacques Pierre Brissot zusammen mit dem Genfer Bankier Étienne Clavière und dem comte de Mirabeau gegründet. Die 1787 in London gegründete Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade fungierte dabei als unmittelbares Vorbild. Anfang 1789 hatte die Gesellschaft 141 Mitglieder.

Probleme und Ziele

Die Nationalversammlung stellte fest, dass die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte nicht auf Französische Kolonien ausgedehnt werden könnten. Die Beseitigung der Sklaverei würde der französischen Wirtschaft schaden.

Die Amis befürworteten dagegen Freiheit auch in den französischen Kolonien. Wie aus Marquis de Condorcets Programm hervorgeht, hatte die Gesellschaft klar die Abschaffung der Sklaverei zum Ziel, anders als Thomas Clarkson und die britische Abolitionistenbewegung, die zunächst nur gegen den Sklavenhandel agierte.

Ergebnis

Als Reaktion auf die Société des Amis Noirs gründeten weiße Befürworter der Sklaverei, in der Regel französische Kolonisten, im Juli 1789 den Club Massiac. Diese Gruppe konnte auf Einnahmen aus Sklavenhalterkolonien zurückgreifen und so ihre Ziele in der Bevölkerung wirksam propagieren. Trotzdem gelang es den Amis im März 1790 die Nationalversammlung zu bewegen ein Committee on Colonies zu gründen, welches sich jedoch hauptsächlich aus Merkantilisten und Vertretern des Handels aus Bordeaux, Nantes und Le Havre zusammensetzte.

Bei Ausbruch der Haitischen Revolution, die mit einem Sklavenaufstand (1791) begann, und wegen der Krise der Ersten Französischen Republik (mit Beginn der Koalitionskriege), verringerte die Société des Amis Noirs ihre Aktivitäten. Sie publizierte noch bis 1793 Aufrufe und Artikel in Zeitungen wie: Patriote français, L'Analyse des papiers anglais, Le Courrier de Provence, La chronique de Paris.

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Marcel Dorigny, Bernard Gainot, La Société des amis des noirs, 1788-1799. Contribution à l'histoire de l'abolition de l'esclavage, Collection Mémoire des peuples, Paris, Éditions UNESCO/EDICEF, 1998, 429 p. ISBN 92-3-203306-2; ISSN 284129553-2 (das Werk enthält Protokolle und anderes Material der Gesellschaft und ist offenbar nur bei der UNESCO erhältlich; Inhaltsangabe)
  • Jean Tulard, Jean-François Fayard, Alfred Fierro, Histoire et dictionnaire de la Révolution française 1789-1799, Éditions Robert Laffont, collection Bouquins.

Siehe auch

Weblinks