Sonepar

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Sonepar S.A.

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Rechtsform Société anonyme (Frankreich)
Gründung 1969
Sitz Paris, Frankreich Frankreich
Leitung Marie-Christine Coisne-Roquette
Mitarbeiterzahl 43.000 (2015)[1]
Umsatz 20 Mrd. EUR(2015)[1]
Branche Elektrogroßhandel
Website www.sonepar.com

Die Sonepar S.A. (Société de Négoce et Participation, dt.: Handels- und Beteiligungsgesellschaft) mit Sitz in Paris ist ein französisches Unternehmen im Bereich des Elektrogroßhandels mit Elektroartikeln.

Firmenprofil

Zum Konzern gehören rund 168 Unternehmen in 36 Ländern auf fünf Kontinenten. Die Sonepar-Gruppe beschäftigt etwa 43.000 Mitarbeiter und verfügt über mehr als 2.800 Standorte. 2015 erwirtschaftete der Konzern weltweit einen Umsatz von über 20 Milliarden Euro (2011: 14,7 Mrd. Euro). Die Sonepar-Gruppe ist damit Marktführer im Elektrogroßhandel.[1] Die Sonepar-Gruppe wird seit 1998 von Marie-Christine Coisne-Roquette geleitet.

Geschichte

Die Sonepar-Gruppe ist ein familiengeführtes Unternehmen, das 1969 von Henri Coisne gegründet wurde. Sonepar ging aus dem Bestreben nach Diversifizierung seitens zweier Familien hervor, die ein Jahrhundert lang als Partner zusammengearbeitet hatten. Im Jahr 1862 beschlossen Henri Coisne, der Sohn eines Landwirts, und Léopold Lambert, ein belgischer Händler, gemeinsam eine Weberei in Nordfrankreich zu gründen. Die nachfolgenden Generationen führten diesen Betrieb weiter.

1960 wurde die Société de Négoce et de Participation (Handels- und Beteiligungsgesellschaft) von 11 Partnern und Nachkommen der Familien Coisne und Lambert gegründet. Aufgabe von Sonepar war es, den Besitz der Familien, der zum Zwecke der Diversifizierung erworben worden war, in Geschäften außerhalb der Textilbranche zu verwalten.

1968 wurde Henri Coisne, der 1962 nach seiner Militärlaufbahn in der französischen Luftwaffe wieder in das Familienunternehmen zurückkehrte, die Aufgabe übertragen, Sonepar auf Expansionskurs zu bringen und Investitionen in einem lebhaften Markt mit guten langfristigen Wachstumsperspektiven zu tätigen. Kontakte zu Herstellern von Elektroartikeln zeigten, dass der Vertrieb dieser Artikel eine Wachstumsnische darstellte. „Dieser Bereich war noch nicht strukturiert und wurde weder von Banken noch von Investoren als äußerst attraktiv angesehen“, erläutert Henri Coisne.

Mit dem Kauf von Comptoir d’Électricité Franco-Belge Anfang 1969 stieg das Familienunternehmen in die Elektrobranche ein. In den 1970er Jahren kaufte die Gruppe eine Reihe französischer Unternehmen auf, die als regionale Stützpunkte in Frankreich fungierten:

  • 1973: Comptoir Lyonnais d’Electricité (CLE) (Südwesten)
  • 1974: Sanelec (Nordosten)
  • 1977: Groupe Marcel Tabur (GMT) (Westen)

Später kam CGED, der Marktführer in dieser Branche, hinzu, der ein flächendeckendes Netz in Frankreich sicherstellte.

Ab 1982 expandierte die Gruppe in verschiedene europäische Länder. OTRA NV, die beherrschende Holding von Technische Unie und Otto Kuhmann, d. h. des holländischen bzw. deutschen Marktführers, stand aufgrund der Probleme ihres bekannten Aktionärs, der OGEM-Gruppe, zum Verkauf. Sonepar kannte die Unternehmensleitung schon lange und verpflichtete sich zum Kauf des Unternehmens. Durch den Kauf von OTRA NV erhielt Sonepar die Möglichkeit, sich erstmals außerhalb von Frankreich zu positionieren. Durch diese Akquisition verdoppelte sich die Unternehmensgröße von Sonepar und das Unternehmen hielt Einzug auf dem europäischen Markt. Andere europäische Länder folgten: Spanien, Italien, Belgien, Russland, Skandinavien, Finnland, Polen, Tschechische Republik und Rumänien.

Bereits 1984 stieß Sonepar mit dem Kauf von Lumen in Quebec auf den kanadischen Markt vor. 1998 fasste Sonepar Fuß in den Vereinigten Staaten, die seitdem einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Gruppe leisten. Seit 2000 kamen weitere Investitionen in Asien (Hongkong) und Lateinamerika (Mexiko, Brasilien und Argentinien) hinzu.

2000 beschloss die in Familienbesitz befindliche Holding Sonepar, in Anerkennung der Bedeutung, die das Geschäft angenommen hatte, und des Renommees von Sonepar innerhalb der Branche, die Nutzung ihres Namens auf ihre für den Vertrieb von Elektroartikeln zuständige Tochter Sonepar Distribution zu übertragen. Die Holding wurde in Colam Entreprendre umbenannt.

Präsenz in Deutschland

Seit 1973 verfolgt Sonepar Deutschland einen kontinuierlichen Wachstumskurs. Punktuelle Akquisitionen ergänzten das organische Wachstum des Unternehmens, das 2012 einen Umsatz von mehr als 2,5 Mrd. Euro hat.[2] Sonepar Deutschland ist somit Marktführer im deutschen Elektrogroßhandel und vertreibt Elektroartikel führender nationaler und internationaler Lieferanten an Kunden aus Handwerk, Handel und Industrie. Die Holding mit Sitz in Düsseldorf verantwortet das Geschäft in Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn.

Im Rahmen der Übernahme der niederländischen Elektrogroßhandelsgruppe Hagemeyer durch den französischen Konkurrenten Rexel im März 2008 wurde u.a. auch dessen deutsche Tochter, Rexel Deutschland, an Sonepar verkauft. Die Nachfolgegesellschaft firmiert heute unter dem Namen DEG Deutsche Elektro-Gruppe.

Weblinks

Commons: Sonepar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c Sonepar Quick facts
  2. http://www.sonepar.de/sonepar/unternehmen/faktenundzahlen/index.html