Sprachstufe
Als Sprachstufe, bisweilen auch Sprachperiode genannt, werden größere Entwicklungsabschnitte einer Sprache bezeichnet, die durch mehr oder weniger einheitliche Merkmale und Entwicklungen gekennzeichnet sind.
Beispiele:
- Althochdeutsch (750–1050)
- Mittelhochdeutsch (1050–1350)
- Frühmittelhochdeutsch (1050–1170)
- klassisches Mittelhochdeutsch (1170–1250)
- Spätmittelhochdeutsch (1250–1350)
- Neuhochdeutsch (seit ca. 1350)
- Frühneuhochdeutsch (1350–1650)
oder
- Althochdeutsch (750–1050)
- Mittelhochdeutsch (1050–1500)
- Frühmittelhochdeutsch (1050–1170)
- klassisches Mittelhochdeutsch (1170–1350)
- Spätmittelhochdeutsch (1350–1500)
- Neuhochdeutsch (seit ca. 1500)
- Frühneuhochdeutsch (1500–1650)
Englisch
- Angelsächsisch oder Altenglisch (ca. 500–1100)
- Frühaltenglisch (ca. 500–850)
- Spätaltenglisch (850–1100)
- Mittelenglisch (1100–1500)
- Frühmittelenglisch (1100–1200)
- klassisches Mittelenglisch (1200–1400)
- Spätmittelenglisch (1400–1500)
- Neuenglisch (seit ca. 1500)[5][6]
- Frühneuenglisch (1500–1700)
Irisch
- Archaisches Irisch (ca. 300–600)
- Altirisch (600–900)
- Mittelirisch (900–1200)
- Frühneuirisch (Klassisches Irisch) (1200–1600)
- Neuirisch (seit 1600)
Die Zahlenangaben für diese Periodisierungen sind natürlich zum Teil Ermessensfrage. Meist stellen sie jedoch den Beginn oder Abschluss weitreichender Sprachentwicklungen dar. So finden sich in verschiedenen Quellen mitunter unterschiedliche Angaben zu Einzelsprachen.
Weblinks
Wiktionary: Sprachstufe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Sprachperiode – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Belege
- ↑ Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft / Handbooks of Linguistics and Communication Science / Manuels de linguistique et des sciences de communication. Band 2.2, 2. Auflage. Herausgegeben von Armin Burkhardt, Hugo Steger und Herbert Ernst Wiegand, Walter de Gruyter, 2000, S. 1385f.
- ↑ Helmut de Boor und Roswitha Wisniewski: Mittelhochdeutsche Grammatik. Walter de Gruyter, 1998, S. 25.
- ↑ Hilke Elsen: Grundzüge der Morphologie des Deutschen. 2. Auflage. Walter de Gruyter, 2014, o. S. (E-Buch, siehe bei Fnhd., Mhd. und Nhd. im Abkürzungsverzeichnis).
- ↑ M. O'C. Walshe: A Concise German Etymological Dictionary, 1951, S. vii: „From 1050 onwards the language found is referred to as Middle High German (MHG). This may be said to extend till about 1500, but after 1350 or so it is usually qualified as Late MGH.“
- ↑ Rudolf von Raumer: Geschichtliche Grammatik der Deutschen Sprache (1851). Faksimile der Handschrift und Transkription, herausgegeben von Hannelore Schwartze-Köhler. Mit einer Einleitung von Horst Haider Munske. Frank & Thimme, 2014, S. 31.
- ↑ Einführung in das Studium der Anglistik und Amerikanistik. 2. Auflage. Herausgegeben von Uwe Böker und Christoph Houswitschka, C. H. Beck, 2007, S. 150.