St. Andreas (Rudolstadt)

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Stadtkirche St. Andreas in Rudolstadt
Portal

Die Stadtkirche St. Andreas ist die evangelische Kirche der Stadt Rudolstadt in Thüringen.

Geschichte

Die Stadtkirche St. Andreas ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche. Sie wurde in den Jahren 1463 bis 1475 durch Umbau eines bereits aus dem 12. Jahrhundert stammenden Gotteshauses erbaut.

In den Jahren 1634 bis 1636 wurde die Kirche erneut umgebaut. Dabei erhielt sie eine frühbarocke Innenausstattung, welche das heute noch bestehende Bild der Kirche prägen.

Ausstattung

Sehenswert ist der wandhoch dargestellte Stammbaum der Familie des Grafen Albrecht VII. von Schwarzburg und der „Schönfeldsche Epitaph“.

Im Chor erinnert eine Grabplatte an Gräfin Katharina von Schwarzburg, die mit ihrem berühmten Ausspruch „Fürstenblut für Ochsenblut“ im Schmalkaldischen Krieg (1547) Herzog Alba entgegentrat und als „Katharina die Heldenmütige“ in die Geschichte einging.

Im oberen Glockenstuhl des Turmes hängt die 1499 gegossene Glocke Osanna. Der Legende nach soll Friedrich Schiller von deren Inschrift die Anregung für eine seiner bekanntesten Dichtungen, Lied von der Glocke, nach einem Turmaufstieg im Jahr 1788 erhalten haben. Die Glockeninschrift lautet: „Vivos voco, Mortuos plango, Fulgura frango.“ (Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, Blitze breche ich.)

In der Kirche befindet sich eine Fürstengruft, die aus zwei Räumen besteht und seit 1605 benutzt wurde.[1] Hier liegen einige Särge der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt; die anderen befanden sich ursprünglich in der Schloßkirche in Schwarzburg und wurden in der NS-Zeit ins Schloss Heidecksburg in Rudolstadt überführt. Die Gruft erlitt eine Serie von Einbrüchen und die Särge sind schwer beschädigt (ähnlich wie die Gruft in Wöhlsdorf bei Ranis). Hier liegt auch der Sarg der letzten Fürstin Anna-Luise von Schwarzburg (1871–1951).

Orgel

Ladegast-Orgel

Im Jahr 1882 wurde eine Ladegast-Orgel eingebaut.

Disposition:

I Oberwerk C–f3
Lieblich Gedackt 16′
Geigenprinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Salicional 8′
Octave 4′
Flauto minor 4′
Progressio 2-4fach 4′
Clarinette 8′
II Hauptwerk C–f3
Bordun 16′
Principal 8′
Doppelflöte 8′
Flauto amabile 8′
Viola di Gamba 8′
Principal 4′
Gemshorn 4′
Octave 2′
Quinte 2 2/3
Cornett 2-3fach
Mixtur 4fach
Trompete 8′
III Echowerk C–f3
Lieblich Gedackt 8′
Flauto traverso 8′
Viola d'amour 8′
Aeoline 8′
Salicional 4′
Pedal C–d1
Principalbass 16′
Violon 16′
Subbass 16′
Bassflöte 8′
Cello 8′
Octave 4′
Quinte 51/3
Posaune 16′
  • Koppeln: III/II, I/II, II/P
  • Feste Kombinationen: pp, p, mf, f, ff
  • Auslöser, Prolongement, Walze, Schwelltritt für das Echowerk

Die Orgel wurde 2003–2005 durch Hermann Eule Orgelbau restauriert.

Literatur

  • Roland Pangert, Bernd Zeuner: Die Rudolstädter Fürstengruft. In: Rudolstädter Heimathefte, Jg. 53 (2007), Heft 11/12, S. 296–299.

Weblinks

Commons: Stadtkirche St. Andreas Rudolstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pangert/Zeuner, S. 296.

Koordinaten: 50° 43′ 19″ N, 11° 20′ 35″ O