St. Mang (Regensburg)

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St. Andreas und St. Mang (Blick von der Steinernen Brücke)
Innenraum der Kirche

Der Kloster- und Kirchenkomplex St. Mang im Regensburger Stadtteil Stadtamhof geht auf eine Kirche zu Ehren des heiligen Magnus zurück, die hier seit 1140 stand.

Geschichte

Bereits 1051 wurde hier eine Wegkapelle erwähnt. Der aus Regensburg stammenden Ulrich von Zell hatte seinem Verwandten, dem Kanoniker Gebhard, ein Grundstück bei dieser Magnuskirche in Stadtamhof hinterlassen, auf dem Gebhard 1138 ein Stift nach den Regeln der Augustiner-Chorherren von St. Maria in Porto Fuori bei Ravenna gründete. Für das Jahr 1156 ist eine Altarweihe zu Ehren des heiligen Andreas überliefert. Im 15. Jahrhundert wirkte im Stift der Geschichtsschreiber Andreas von Regensburg. Nach der Zerstörung von Stift und Kirche im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs im November des Jahres 1633 errichtete man im Jahre 1643 eine Loretokapelle. Dort – im zu Bayern gehörenden katholischen Stadtamhof – nahm man für einige Jahre die im damals protestantischen Regensburg versiegte Wallfahrt zur Schönen Maria wieder auf. Im Jahre 1697 gelang (wahrscheinlich unter Leitung des Stadtamhofer Architekten Andreas Pichelmeier) ein Neubau einer einschiffigen Kirche mit zweijochigem Chor. Die Kirche war zunächst im Stil des Barock ausgestattet. Nach 1751 wurde die Kirche im Stil des Rokoko umgestaltet.

1730 wurden Klostergebäude erbaut und die Loretokapelle abgerissen. 1803 wurde das Stift säkularisiert. Die Kirche war zunächst Filialkirche der Dompfarrei und seit 1912 ist sie eine selbständige Pfarrkirche der Pfarrei St. Magn. In den Jahren 1993 bis 1994 wurde sie innen renoviert.

Das Patrozinium der Pfarrkirche lautet St. Andreas. Zweiter Patron ist St. Magnus.

Die spätbarocke Ausformung des sechssäulige Hochaltars wurde nach 1751 fertiggestellt. Das Altarbild des heiligen Andreas stammt aus den Jahren um 1720. Links und rechts davon stehen Figuren des hl. Augustinus und der hl. Monika.

Die Decken- und Wandmalereien im Chor der Kirche entstanden im Jahr 1738. Sie wurden vom in Regensburg geborenen Maler Otto Gebhard geschaffen. Das Deckenbild im Chor zeigt die Berufung von Petrus und Andreas zu Aposteln.

Das mit Schnitzereien verzierte Chorgestühl aus Eiche wird zwischen 1748 und 1750 datiert. Höchstwahrscheinlich wurde es vom Hofbildhauer Simon Sorg geschaffen.

In den Stiftsgebäuden ist heute die Hochschule für Kirchenmusik untergebracht.

Literatur

  • F. Fuchs: Bildung und Wissenschaft in Regensburg. Neue Forschungen und Texte aus St. Mang in Stadtamhof (Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters, Bd. 13), Sigmaringen 1989.
  • Anke Borgmeyer, u.a.: Denkmäler in Bayern. Stadt Regensburg, Mittelbayerische Druck und Verlagsgesellschaften Regensburg, 1997.
  • 100 Jahre Pfarrei St. Magn Stadtamhof 1912 – 2012, herausgegeben vom Katholischen Pfarramt St. Magn, Regensburg 2012

Weblinks

Commons: St. Mang (Regensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 1′ 29″ N, 12° 5′ 57″ O