Stahlseifen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. April 2016 um 20:29 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stahlseifen
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Fördergerüst und Verladeanlagen der Grube Stahlseifen um 1910
Förderung/Gesamt 1,452 Mio. t Eisenerz
Seltene Mineralien Bismuthinit, Hauchecornit, Millerit, Ullmannit, Wittichenit
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte 283
Betriebsbeginn 18. Jahrhundert
Betriebsende 31. Januar 1935
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Eisenerz
Größte Teufe 600 m
Geographische Lage
Koordinaten 50° 47′ 48,7″ N, 8° 2′ 16,4″ OKoordinaten: 50° 47′ 48,7″ N, 8° 2′ 16,4″ O
Stahlseifen (Nordrhein-Westfalen)
Stahlseifen (Nordrhein-Westfalen)
Lage Stahlseifen
Standort außerhalb Salchendorfs
Gemeinde Neunkirchen
Kreis (NUTS3) Siegen-Wittgenstein
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Burbach

Die Grube Stahlseifen lag außerhalb Salchendorfs in der Gemeinde Neunkirchen im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Geschichte

Das ehemalige Gelände der Grube Stahlseifen an der Verbindungsstraße Wilden-Salchendorf

Die Grube „Stahlseifen“ lag an der Verbindungsstraße zwischen Salchendorf und Wilden. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Erz abgebaut. Am 31. März 1827 verlieh das Preußische Oberbergamt das Recht auf den Abbau von Eisenerz. In den 1830ern wurde mittels zwei Wasserrädern ein Kunstschacht angelegt. Aus diesem Schacht wurden knapp 20.000 t Eisenstein gefördert. 1873 entschloss man sich, einen neuen Schacht abzuteufen. Seine Teufe erreichte später 596 m. 1885 wurden noch 210 t Spateisenstein und 22 t Zinkblende gefördert, kurz darauf wurde die Förderung eingestellt. Die Teufe der Grube betrug bis dahin 158 m.

1907/08 erhielt die Grube Anschluss an die neu errichtete Talbahn der Freien Grunder Eisenbahn. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde auf der 310-m-Sohle ein 1400 m langer Gang in Richtung Heinrichsglücker Grubenfeld angelegt. 1934 lag die Förderung noch bei 80.000 t Rohspat. 283 Belegschaftsmitglieder, darunter neun Angestellte (gesamt 85 über Tage), arbeiteten zum Schluss hier. Die Röstung des Erzes fand bei den Tagesanlagen in zehn Röstöfen statt.

Das abgebaute Gangmittel Stahlseifen erreichte Mächtigkeiten von 5 bis 11 m und bestand aus Spateisenstein, Pyrit und Bleierz sowie Baryt und Ullmannit. Weitere Grubenfelder wie Stahlseifer Hoffnung sowie Stahlseifen IIX dienten der Arrondierung des Grubenbesitzes.

Grubenverbund

1897 kaufte der Ruhrkonzern Phoenix die Gruben Heinrichsglück und Stahlseifen und machte daraus die Gewerkschaft Heinrichsglück. Eine Drahtseilbahn führte später über den Hardtwald von Heinrichsglück zur Grube Stahlseifen. Nachdem der Grubenbetrieb der Grube Heinrichsglück schon um 1900 eingestellt wurde, fand man bei Stahlseifen erst am 31. Januar 1935 ein Ende. Auf beiden Gruben wurden insgesamt 1,452 Mio. t Eisenerz gefördert.

Die meisten alten Hallen der Grube Stahlseifen werden heute als Lagerhallen und für Kleinbetriebe genutzt, teils wurden sie erweitert oder angebaut. Das Gelände der Grube wird heute noch „Heinrichsglück“ genannt, obwohl die eigentliche Grube mit diesem Namen weiter nördlich lag.

Konsolidationen

Eine Konsolidation bestand mit der Grube Nachtigall. Sie wurde in den 1860er Jahren stillgelegt und förderte im gleichen Jahrzehnt 48 t Braun- und Spateisenstein. Die Grube Landmann wurde ebenfalls in den 1860ern stillgelegt. Heidenberg in Salchendorf wurde 1732 verliehen und 1920 stillgelegt. Die Grube Heidenstock wurde vor 1860 betrieben.

Literatur

  • Alfred Henrichs: Aus Salchendorfs Vergangenheit, Druckerei Braun, Neunkirchen 1966.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Grube Stahlseifen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gerd Bäumer: Erzbergbau im Raum Siegerland (Memento vom 7. November 2001 im Internet Archive)