Steinenkloster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. August 2016 um 08:40 Uhr durch Buchstapler (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: Infolink zugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Elisabethenkirche, im Vordergrund die Schaffnerei des Steinenklosters, Fotografie von 1869

Das Steinenkloster, auch Maria-Magdalena-Kloster, ursprünglich Kloster der Reuerinnen Sancta Maria Magdalena an den Steinen zu Basel, war ein Basler Frauenkloster der Dominikanerinnen. Heute befindet sich hier das Theater Basel, der Fasnachts-Brunnen und die Kunsthalle Basel.

Geschichte

Das um 1230 zunächst am Steinenberg ausserhalb der Stadtmauer gegründete Kloster nahm bis 1251 gefallene Mädchen, ehemalige Dirnen und andere „Sünderinnen“ auf. Im Verlauf der Streitigkeiten zwischen der Stadt und Rudolf von Habsburg wurde es 1253 niedergebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte mit Hilfe von Spenden und dem Bischof von Basel.

Im Jahr 1423 kamen aus dem Kloster Unterlinden dreizehn Schwestern, um das Kloster zu reformieren. Es folgte eine Blütezeit des klösterlichen Lebens; auch andere Klöster wurden von hier aus reformiert, so 1429 das Kloster Himmelskron in Worms-Hochheim, wo die bisherige Subpriorin in Steinen, Margareta Zornin, zur neuen Priorin gewählt wurde.

Ein Hochwasser des nahen Birsigs zerstörte 1339 einen Teil des Klosters, worauf ein umfangreicher Neubau folgte, der 1348 neu geweiht wurde. Das Basler Erdbeben von 1356 zerstörte wieder grosse Teile der Anlage. 1520 verstarben durch die Pest viele Schwestern. Im Zuge der Reformation erfolgte die allmähliche Auflösung des Klosters.

1666 wurde es zu einem ein Zucht- und Waisenhaus bzw. Arbeitshaus umfunktioniert, danach dienten die Gebäude als Magazin, Archiv, Kaserne, Schule und ab 1834 als Theater. Ab 1868 wurden die Gebäude abgebrochen und nach dem Sprengen der alten Fundamente das Theater vergrössert sowie 1872 die Kunsthalle erbaut. Das Waisenhaus wurde 1669 in das Kloster St. Margarethental verlegt wo es noch besteht.

Literatur

  • Christian Wurstisen, Jacob C. Beck: Kurzer Begriff der Geschichte von Basel, Eckenstein, Basel 1757
  • Emil A. Erdin: Das Kloster der Reuerinnen Sancta Maria Magdalena an den Steinen zu Basel: von den Anfängen bis zur Reformation, (ca. 1230–1529), Paulusdruckerei, Freiburg im Üechtland 1956
  • Alfred Ehrensperger: Der Gottesdienst in Stadt und Landschaft Basel im 16. und 17. Jahrhundert, Theologischer Verlag Zürich, Zürich 2010

Weblinks

Koordinaten: 47° 33′ 10″ N, 7° 35′ 24″ O; CH1903: 611400 / 266900