Steintorbrücke (Havelberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steintorbrücke
Steintorbrücke
Steintorbrücke
Steintorbrücke (2015)
Nutzung Straße
Überführt B 107 Steinstraße
Querung von Stadtgraben
Ort Havelberg
Konstruktion Stabsegmentbogenbrücke unter der Fahrbahn
Anzahl der Öffnungen 1
Fertigstellung 2009
Lage
Koordinaten 52° 49′ 38″ N, 12° 4′ 23″ OKoordinaten: 52° 49′ 38″ N, 12° 4′ 23″ O
Steintorbrücke (Havelberg) (Sachsen-Anhalt)
Steintorbrücke (Havelberg) (Sachsen-Anhalt)

Die Steintorbrücke ist eine Brücke über den Stadtgraben im Stadtgebiet von Havelberg im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtinsel von Havelberg wird vom Dombezirk durch den Stadtgraben, einem alten Havelarm und im Westen und Süden von der hier eine Schleife bildenden Havel begrenzt. Zwei Tore mit seitlich kurzen Mauern sicherten die Zugänge zur Stadtinsel. Das Sandauer Tor im Südwesten und Steintor im Norden. Von 1359 bis 1559 war Havelberg Mitglied der Hanse und der Handel der Stadt vollzog sich hauptsächlich auf der schiffbaren Havel und der nahen Elbe sowie auf der alten Handelsstraße die über die Stadtinsel verlief, einem sehr frühen Handelsweg von Magdeburg nach Rostock und weiter nach Osten. Nachweisbar entstanden bereits im Mittelalter Brücken über die Gewässer. Die Steintorbrücke[1] wird 1692 erstmals schriftlich erwähnt.[2] Es darf davon ausgegangen werden das an dieser wichtigen Straßenverbindung zum Steintor schon früher ein Havelübergang bestand. Die erste erwähnte Brücke über den Stadtgraben an dieser Stelle war eine Zugbrücke. Diese Konstruktionsart diente der Passage der Schiffe und auch zur Sicherung der Stadtinsel gegen äußere Feinde. Die damaligen Holzbrücken mussten im Durchschnitt alle dreißig Jahre erneuert werden. Im 19. Jahrhundert verzichtete man auf die Bauform der Zugbrücke, da der Stadtgraben verlandete und für die Schifffahrt nicht mehr nutzbar war. Eine erste feste Steinbrücke mit drei Pfeilern[3] im Stadtgraben entstand 1912/13. Die Brücke wurde zum Kriegsende 1945 zerstört, 1948 wurde sie wiederhergestellt. In den Jahren 2008/09 wurde diese Brücke durch einen Neubau ersetzt, die heutige Steintorbrücke.

Havelberg um 1650, links der Domberg. Stadtinsel mit Steintorbrücke (?) rechts.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. Transpress Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
  • Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. Diverse Jahrgänge. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort.
  • Herbert Stertz: Havelschiffahrt unterm Segel. Vom Fellboot zum Plauermaßkahn. Media@Vice, Pritzwalk 2005, ISBN 3-00-016065-5.
  • Herbert Stertz: Havelschiffahrt unter Dampf. Wirtschaftsfaktor und Erlebnis. Media@Vice, Pritzwalk 2006, ISBN 3-00-019924-1.
  • Joachim Winde: Die Dampfschifffahrt auf Havel und Spree. Sutton Verlag GmbH, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-352-5.

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Folke Stender: Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 1. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
  • W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000. Band 4. Herausgeber: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR, Berlin 1988, OCLC 830889996.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Steintorbrücke in Havelberg bei brückenweb.de aufgerufen am 2. Februar 2015.
  2. Herbert Stertz: Havelschiffahrt unter Dampf. S. 111.
  3. Joachim Winde: Die Dampfschifffahrt auf Havel und Spree Seite 17