Stephanuskirche (Böckweiler)

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Der Chorturm mit der Dreikonchenanlage
Blick ins Innere der Kirche
Blick vom Altarraum zur Empore

Die Stephanuskirche ist die evangelische Pfarrkirche von Böckweiler, einem Ortsteil von Blieskastel (Saarpfalz-Kreis) im Saarland. Sie ist eine ehemalige Prioratskirche der Benediktiner-Abtei Hornbach. In der Denkmalliste des Saarlandes ist das Kirchengebäude als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]

Geschichte

Nach schweren Kriegsschäden 1939/40 wurden 1940-42 umfangreiche Grabungen durchgeführt, wodurch die Baugeschichte der Kirche bis hin zu römischen Gebäuderesten rekonstruiert werden konnte. Die römischen Befunde wurden als Poststation gedeutet. Weiter kamen Fundamente einer östlich der heutigen Kirche gelegenen karolingischen dreischiffigen Basilika mit drei Parallelapsiden zutage, von der die mittlere weit vorgezogen war. Diese Befunde sind heute durch Steinsetzungen markiert. Direkt anschließend südlich konnten Fundamente von wahrscheinlich einer Klosteranlage aufgefunden werden.

Die karolingische Kirche wurde im 11. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt, der sich im Bereich der heutigen Langhauswestteile als einfacher Saalbau mit Apsis erhob. Diese Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach Westen erweitert, wobei der Westbau nicht gesichert rekonstruiert werden kann. Die Erweiterung der Kirche fand vermutlich zeitgleich mit der Errichtung eines den heiligen Cantius, Cantianus und Cantianilla geweihten Priorats in Böckweiler durch das Kloster Hornbach 1149 statt. In dieser Zeit entstand auch der Chorturm mit dem Drei-Konchen-Chor, heute die einzigen erhaltenen mittelalterlichen Bauteile der Stephanuskirche.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte eine Reduktion der Kirche auf einen Saalbau mit Vorraum und der Chorturmanlage. Nach den Beschädigungen des Zweiten Weltkrieges wurde diese Gestalt der Anlage 1949/50 wiederhergestellt.

Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1965 von der Firma Gebr. Oberlinger Orgelbau (Windesheim) erbaut. Das Instrument, mit mechanischen Schleifladen und eingebautem Spielschrank, besitzt 8 Register verteilt auf ein Manual und Pedal. Aufgestellt ist die Orgel auf einer Empore[2].

I Manual C–g3
1. Gedackt 8'
2. Prinzipal 4'
3. Rohrflöte 4'
4. Oktave 2'
5. Sifflöte 1'
6. Sesquialter II Disc. (ab a°)
7. Mixtur V 1'
Pedal C–f1
8. Subbass 16'

Literatur

  • Georg Dehio: Rheinland-Pfalz Saarland, bearbeitet von Hans Caspary, Wolfgang Götz und Ekkart Klinge, 1984.
  • Isolde Köhler-Schommer: Die Stephanskirche in Blieskastel-Böckweiler. In: Rheinische Kunststätten Saarland. Nr. 356. Neuss 1990, ISBN 3-88094-664-7.

Weblinks

Commons: Stephanuskirche (Böckweiler) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (PDF; 1,2 MB), abgerufen am 4. Oktober 2012
  2. Orgel der Stephanuskirche (prot.) Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland, abgerufen am 4. Oktober 2012

Koordinaten: 49° 10′ 54,3″ N, 7° 17′ 30″ O