Strahwalde
Strahwalde Stadt Herrnhut
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Koordinaten: | 51° 2′ N, 14° 43′ O |
Höhe: | 340 m ü. NN |
Fläche: | 9,89 km² |
Einwohner: | 761 (31. Dez. 2008) |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 02747 |
Vorwahl: | 035873 |
Lage von Strahwalde auf dem Gebiet der Stadt Herrnhut (Stand: 31. Mai 2012)
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Strahwalde ist ein Ortsteil der Stadt Herrnhut im Landkreis Görlitz im Südosten Sachsens.
Geografie
Strahwalde im Vorland des Oberlausitzer Berglandes liegt im zentralen Teil des Landkreises, etwa acht Kilometer südöstlich von Löbau und achtzehn Kilometer nordwestlich von Zittau.
Geschichte
Der Ort Strahwalde wurde erstmals 1317 als Strabenwal(d)t (was „Ort im Gestrüpp, Gehölz“ bedeutet), als der Markgraf Woldemar von Brandenburg acht Dörfer in das Gericht der Stadt Löbau wies, erwähnt.
Ober-Strahwalde war 1791–1792 von Hexenverfolgung betroffen. Anna Rosina, Ehefrau von Christoph Gedtlich, geriet in einen Hexenprozess unter dem Vorwurf der Behexung einer Kuh.[1]
1950 wurden Ober- und Niederstrahwalde zu Strahwalde vereinigt, zur Gemeinde gehörte als Ortsteil die in der Flur des Niederdorfes liegende Häusergruppe Friedensthal.
Die Gemeinde Strahwalde war zum 1. Januar 2009 mit 1.568.284 Euro verschuldet und galt seitdem als nicht mehr handlungsfähig. Zum 1. Januar 2010 erfolgte die Eingliederung nach Herrnhut.[2][3]
Ortsnamenformen
1317: Strabenwal(d)t, 1363: Strubinwalde, 1375: Struwenwalde, 1390: Strubenwalde, 1399: Struenwald, 1419: Strumwalde, 1472: Strawenwalde, 1493: Strabenwal(d)t, 1499: Strawwalde, 1545: Strauwallda, 1573: Strowalde
- 1657: Nieder Strahwalde, 1875: Niederstrahwalde
- 1657: Ober Strahwalde, 1875: Oberstrahwalde
Verwaltungszugehörigkeit
- Strahwalde: 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
- Nieder- und Oberstrahwalde: 1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Herrnhut, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | ||
Niederstrahwalde[4] | Oberstrahwalde[5] | Strahwalde[6] | |
1777 | 4 besessene Mann, 14 Gärtner, 17 Häusler |
6 besessene Mann, 17 Gärtner, 9 Häusler, 1 wüste Wirtschaft |
- |
1834 | 547 | 476 | - |
1871 | 654 | 493 | - |
1890 | 682 | 440 | - |
1910 | 890 | 423 | - |
1925 | 839 | 472 | - |
1939 | 786 | 479 | - |
1946 | 1046 | 612 | - |
1950 | - | - | 1627 |
1964 | - | - | 1401 |
1990 | - | - | 1066 |
2000 | - | - | 928 |
2007 (31.12.)[7] |
- | - | 781 |
Verkehr
Die Bundesstraße 178 und die Bahnstrecke Löbau–Zittau verlaufen durch den Ort.
Persönlichkeiten
Friedrich Wilhelm von Kyaw (auch Kyau) wurde am 6. Mai 1654 in Ober-Strawalde geboren und starb am 19. Januar 1733 als Kommandant der Festung Königstein.
In Strahwalde verstarben die Unternehmer und Politiker Carl Adalbert Förster (1853–1925) und Heinrich von Witzleben-Alt-Doebern (1854–1933).
Der NSDAP-Politiker, -Landtags und -Reichstagsabgeordnete Paul Unterstab (1896–1944) war in Niederstrahwalde als Lehrer tätig.
Der Maler und Regisseur Strawalde (bürgerlicher Name: Jürgen Böttcher) verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Sein Pseudonym leitet sich vom Ortsnamen ab.
Kultur
Einmal jährlich findet hier seit 1991 ein Oldtimertreffen statt.
Sehenswürdigkeiten
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Zwischen Löbau und Herrnhut (= Werte der deutschen Heimat. Band 56). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-0935-7.
- Cornelius Gurlitt: Strahwalde. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 558.
Fußnoten
- ↑ Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 465.
- ↑ Artikel der Sächsischen Zeitung
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 11. Januar 2009.
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 11. Januar 2009.
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 11. Januar 2009.
- ↑ Gemeindestatistik Sachsen. Abgerufen am 11. Januar 2009.