Styrum (Oberhausen)

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Styrum
Koordinaten: 51° 28′ N, 6° 51′ OKoordinaten: 51° 27′ 43″ N, 6° 51′ 8″ O
Einwohner: 6684 (31. Dez. 2014)
Eingemeindung: 1. April 1910
Postleitzahl: 46045
Vorwahl: 0208
Die Josephskirche im Zentrum von Styrum
Die Josephskirche im Zentrum von Styrum

Styrum [ʃtiːʁʊm] ist ein Stadtteil der Ruhrgebietsstadt Oberhausen, der am 1. April 1910 durch die Zweiteilung der alten Gemeinde Styrum entstanden ist. Der andere verbliebene Teil der einstigen Gemeinde ist heute der Stadtteil Styrum von Mülheim. Der Oberhausener Stadtteil wird auch als Unterstyrum, der Mülheimer Ortsteil als Oberstyrum bezeichnet.

Lage

Styrum gehört zu den südlichen Oberhausener Stadtteilen und liegt im Stadtbezirk Alt-Oberhausen.

Im Norden trennt die Grenzstraße Styrum von der Oberhausener Innenstadt, im Osten ist die Mülheimer Straße die Grenze zu Dümpten. Die Bogenstraße bildet zusammen mit der Landwehr die westliche Grenze zu Alstaden. Im Süden schließt sich der Mülheimer Stadtteil Styrum an.

Historisch reicht Styrum im Osten weiter ins heutige Dümpten hinein. Seit den 1980ern wird das Gebiet östlich der Mülheimer Straße jedoch allgemein nicht mehr als Styrum angesehen. Stattdessen werden zu statistischen Zwecken, wie im Stadtteilentwicklungskonzept der Stadt Oberhausen, oft Teile Alstadens dem statistischen Bezirk Styrum oder Oberhausen-Mitte/Styrum zugeschlagen.

Geschichte

Der Ort entstand vermutlich um ein ostfränkisches Reichsgut an einem Zweig des Hellwegs, er wurde um 1000 herum erstmals urkundlich erwähnt. 1067 schenkte König Heinrich IV. das noch nicht kultivierte Land mit seinen Höfen dem Stift Kaiserswerth. Im Jahr 1200 wies Graf Arnold von Altena als Besitzer von Haus Styrum, dieses seiner Frau Mechthild von Holland zu Styrum, einer Tochter Florens' von Holland, als Wittum an. Graf Dietrich von Limburg, ein Sohn Friedrichs von Isenberg, erweiterte im Jahre 1289 mit seinem Sohn Eberhard eine Kemenate vermutlich zu einem Wittum. Bis zum Jahre 1806 war die Herrschaft Styrum eine reichsunmittelbare Herrschaft im Besitz der Grafen von Limburg Stirum. Im Zuge der napoleonischen Eroberungen wurde sie mit der Herrschaft Broich zum Amt Broich-Styrum, zu dem auch Mülheim gehörte, zusammengefasst.

Im Jahre 1871 kam August Thyssen nach Styrum, um hier Roheisen zu erzeugen und zu verarbeiten. Styrum wurde zum Industriestandort. Aufgrund des starken Zuzugs wurde Styrum von der preußischen Staatsregierung 1878 zum Sitz der Bürgermeisterei Styrum zwischen den Städten Mülheim und Oberhausen erklärt, zu der auch die Gemeinden Alstaden und Dümpten gehörten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die neue Bürgermeisterei etwa 21.000 Einwohner. 1904 wurde die Gemeinde Styrum nach Mülheim eingemeindet. Bereits 1910 wurde der nördliche Teil Styrums wieder ausgegliedert und der Stadt Oberhausen zugeordnet. Der südliche Teil ist heute der Ortsteil Styrum von Mülheim.[1]

Ende 2014 hatte Oberhausen-Styrum 6.684 Einwohner.[2]

Ortsname

Der Name der Ortschaft wurde um 1000 herum urkundlich als Stiarhem erwähnt. Stiarhem lässt sich als "Stier-Heim" übersetzen, dies deutet auf eine Körstation hin.

Es existiert eine volkstümliche Legende zur Herkunft des Ortsnamens, die erzählt, das durch Abbruch oder Anwachsen der Ufer oder infolge von Eisstopfungen die Ruhr mehrfach ihren Lauf geändert habe, weshalb sie früher auch einst bei Styrum plötzlich geendet habe. Daher haben der Sage nach Schiffer bei Styrum immer "Stür um!" (Steuer umdrehen!) gerufen, wovon das Schloss und die Ortschaft ihren Namen erhielten.[3]

Heutzutage gilt als ein Ärgernis für viele Styrumer, wenn der Ortsname falsch ausgesprochen wird. Nicht-Ortskundige sprechen das y oft statt als i als ü aus ([ʃtyːrʊm] statt [ʃtiːrʊm]).

Religion

Evangelische Kirche

Die Styrumer Protestanten gehören zur 1864 gegründeten Christus-Kirchengemeinde in Alt-Oberhausen. Der Bezirk Süd der Christus-Kirchengemeinde umfasst größtenteils Styrum.[4]

Katholische Kirche

St. Joseph

Die katholische Kirchengemeinde St. Joseph wurde 1862 gegründet, die Kirche diente zunächst als Heimat der Alstadener, Dümptener und Styrumer Katholiken, bis der nördliche Teil als Pfarrei Herz Jesu Oberhausen, westliche Teil als Pfarrei St. Antonius Alstaden und der östliche Teil als Pfarrei Zu unserer lieben Frau aus St. Joseph ausgegliedert wurden.

Im Laufe der Umstrukturierungen der Pfarreien im Bistum Essen 2007 wurde St. Joseph mit den benachbarten Pfarreien St. Antonius, St. Peter und Herz Jesu zur Großpfarrei Herz Jesu Oberhausen-Mitte zusammengeschlossen. Diese Pfarrgemeinde hat heute 16.449 Mitglieder. Davon gehören 3.960 Katholiken zu St. Joseph Styrum, allerdings reicht das Gemeindegebiet auch im Süden hinter die Stadtgrenze zu Mülheim bis weit nach Oberstyrum hinein. [5] [6]

Zu Unserer Lieben Frau

Die Kirchengemeinde Zu Unserer Lieben Frau befindet sich im Osten Styrums und umfasst große Teile von Dümpten. Sie wurde 1922 aus St. Joseph ausgegliedert und zur Pfarrei erhoben. Die erste Kirche wurde 1943 zerstört, von 1956 bis 1957 errichtete die Pfarrei ein neues Gebäude, das bis heute an der Mülheimer Straße steht. Die Seelsorge der Gemeinde trägt der Orden der Herz-Jesu-Missionare. Im Laufe der Umstrukturierungen der Pfarreien im Bistum Essen 2007 wurde Zu Unserer Lieben Frau mit den Pfarreien St. Katharina Lirich, St. Marien Oberhausen, St. Michael Oberhausen und St. Johannes Evangelist zur Pfarrei St. Marien zusammengefasst.

Verkehr

Den ÖPNV in Styrum regelt die STOAG. Die Linien SB92 und 122 halten auf der Lothringer Straße an den Haltestellen Vincenzhaus, Josefstraße und Akazienstraße im Zentrum des Stadtteils, am Nordrand verkehrt die Linie 976 (Nohlstraße, Bügelstraße) und am Ostrand die Straßenbahnlinie 112 (Landwehr,Hilgenberg).

Vorlage:Linienverlauf MVG MGVorlage:Linienverlauf MVG MG
Linie Linienweg Takt Betreiber
SB92 KönigshardtFalkestr. – Tackenberg – Klosterhardt – Rothebusch – Osterfeld Mitte – OLGA-Park – Neue Mitte Oberhausen – Oberhausen Hbf S-Bahn – Styrum – Alstaden – Fröbelplatz
Linie verkehrt zwischen OLGA-Park und Oberhausen Hbf über die ÖPNV-Trasse Oberhausen
20 min 20 STOAG
10 STOAG/MVG
20 STOAG/MVG
976 Königshardt Falkestr. – Tackenberg – OB-Sterkrade Bf  – Buschhausen Mitte – Stadtwerke – Oberhausen Hbf S-Bahn – Styrum Nohlstr. – Schladschule – Schlad Wehrstr. – Mülheim-Dümpten Heifeskamp 20 min 20 STOAG/MVG

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mülheim-Styrum. Abgerufen am 11. April 2015.
  2. Bevölkerung der Stadt Oberhausen nach statistischen Bezirken 2014. Abgerufen am 11. April 2015.
  3. Sagen im Ruhrgebiet: Der Name Styrum. Abgerufen am 11. April 2015.
  4. http://www.christuskirche-oberhausen.de/
  5. Pfarrei Herz Jesu: Gemeinsam - Pfarrbrief der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu, Oberhausen, Ausgabe 7, 2015
  6. http://www.herz-jesu-ob.de/12453.html