Stöckey
Stöckey Landgemeinde Sonnenstein
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Koordinaten: | 51° 32′ N, 10° 30′ O |
Höhe: | 237 m |
Fläche: | 7,77 km² |
Einwohner: | 420 (31. Dez. 2010) |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Dezember 2011 |
Postleitzahl: | 37345 |
Vorwahl: | 036072 |
Die Gemarkung Stöckey grenzt im Landkreis Sonnenstein im Süden an die Gemarkungen Wernigerode und Epschenrode, im Westen an die Gemarkungen Weißenborn und Lüderode, im Nordwesten an die Gemarkung Bockelnhagen mit Weilrode und letztlich im Nordosten und Osten an den Landkreis Hohenstein mit den Gemarkungen Limlingerode und Schiedungen.
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Stöckey ist ein Ortsteil der Landgemeinde Sonnenstein im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Es ist eines der wenigen Dörfer im Landkreis Eichsfeld, das nicht zum historischen Eichsfeld gehört.
Geographie
Stöckey liegt am Rand des Südharzes im Tal der Helme, die in der Nähe des Dorfes entspringt. Ebenso durchziehen viele Nebenflüsse der Helme, wie Sete, Ichte, Die Buchte, Pinte, Lindai, Rinnebach und Ohe, die Gemarkung Stöckey. Der Boden in dieser Region des Südharzes weist eine prägnante Rotfärbung auf, welche aus dem Grundgestein (Muschelkalk) resultiert. In nördlicher Richtung sieht man den Ravensberg. Ein großer Teil der Gesamtfläche ist mit Wald, landwirtschaftlicher Nutzfläche und teilweise moorigem Gebiet belegt.
Geschichte
Stöckey wurde 1287 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde gehörte bis 1945 zum preußischen Landkreis Grafschaft Hohenstein. 1945 bis 1949 war der Ort Teil der Sowjetischen Besatzungszone und gehörte ab 1949 zur DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Stöckey von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
Am 1. Dezember 2011 schloss sich die Gemeinde Stöckey mit den sieben anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Südharz zur Landgemeinde Sonnenstein zusammen.
Wappen
Stöckey führt im Wappen einen Lindenstrauch. Damit wird in redender Weise der Ortsname wiedergegeben, wobei Stöckey seinen Namen von Gestöck ableitet. Damit wird auf die Ortsentstehung durch Rodung von mit besonders viel Unterholz bewachsenem Gelände Bezug genommen. Der Lindenstrauch symbolisiert den ortstypischen Baumbestand. Durch das rot-weiß geschachte Feld wird die langjährige territoriale Zugehörigkeit zur Grafschaft Hohenstein symbolisiert. Der Wellenbalken weist auf die in unmittelbarer Nähe des Ortes gelegene Helmequelle hin.
Blasonierung: „Schild mit eingebogener Spitze, vorn von Rot und Silber 14-fach geschacht, hinten in Rot ein schrägrechter silberner Wellenbalken, in der Spitze in Gold ein wachsender roter Lindenstrauch.“
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Bürgermeister
Der letzte ehrenamtliche Bürgermeister vor der Eingemeindung Heinz Jödicke wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[1]
Neckname
Die Einwohner von Stöckey werden landläufig auch als Stengelsocken (Steng'lsocken) bezeichnet. Jener Neckname brachte dem dorfeigenen Karnevalsverein auch seinen Namen. Nach der Überlieferung rührt der Neckname noch von der Gründungszeit des Dorfes her. Damals trugen die Einwohner des frühen Stöckey lange, dickwollige Strümpfe. Jene schützten vor der Staunässe in den sumpfigen Gebieten der Gemarkung. Das Gesamtbild maßte den Auswärtigen wahrscheinlich so skurril an, dass diese die Anwohner dieser Region fortan nach ihrer obskuren Beinkleidung, die sie auf langen Holzstangen trocknen ließen, benannten.
Sehenswürdigkeiten
- Barocke Pfarrkirche
- Pfarrhaus
- 300 Jahre alter Lebensbaum im ehemaligen Gutspark
- Friedenseiche am südlichen Ortsausgang
- Helmespring
- Weißer (Weiser) Stein und Kahrl's Ruh'
- Wald-Teich (Philippus-Teich) zu Stöckey
Verkehr
Stöckey hatte einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Bleicherode–Herzberg. Diese ist inzwischen stillgelegt.
Söhne und Töchter des Ortes
- Ludwig Philipp Freiherr vom Hagen (1724–1771), preußischer Staatsminister unter Friedrich dem Großen
- Henriette Ernestine Christiane vom Hagen (1759–1783), freischaffende Künstlerin und Poetin
- Hugo Gaudig (1860–1923), Reformpädagoge
Einzelnachweise
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.