Susanne Wenger

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Der Osun-Hain in Oshogbo wurde von Susanne Wenger und ihren Schülern gestaltet.
Schrein innerhalb des Osun-Hains in Oshogbo

Susanne Wenger, auch Adunni Olurisa, (* 4. Juli 1915 in Graz; † 12. Januar 2009 in Oshogbo, Nigeria) war eine österreichische Künstlerin.

Leben

Susanne Wenger wurde als Tochter schweiz-österreichischer Eltern geboren, besuchte in Graz die Kunstgewerbeschule und die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt und studierte anschließend an der Akademie der bildenden Künste Wien Malerei, unter anderem bei Herbert Boeckl.[1]

Ab 1946 war Wenger Mitarbeiterin der kommunistischen Kinderzeitschrift „Unsere Zeitung“, deren Titelbild der Erstausgabe sie gestaltete. Im Jahre 1947 war sie Mitbegründerin des Wiener Art-Clubs. Nach Aufenthalten in Italien und der Schweiz ging sie 1949 nach Paris, wo sie ihren späteren Ehemann, den Sprachwissenschafter Ulli Beier, kennenlernte. 1950 wanderte das Paar nach Nigeria aus.

Wenger erkrankte in Nigeria an Tuberkulose, wandte sich der einheimischen Yoruba-Religion zu und wurde später eine Yoruba-Priesterin. Sie war Gründerin der archaisch-modernen Kunstschule „New Sacred Art“ und Hüterin des Heiligen Hain der Göttin Osun an den Ufern des Flusses Osun in Oshogbo.[2] Die dort Ende der 1950er Jahre von ihr zusammen mit lokalen Künstlern geschaffenen Skulpturen gehören seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe.[3]

Anfang des Jahres 2009 verstarb Susanne Wenger im Alter von 94 Jahren in Oshogbo.[4]

Ehrungen

Ausstellungen

Publikationen

  • Kunst als lebendiges Ritual, Iwalewa-Haus, Bayreuth 1991.
  • Mit Wolfgang Denk: Susanne Wenger - Tief in Dir bist Du oh Mensch der Gott als Baum, als Stein, als Tier: eine biographische Collage, Ausstellungskatalog Kunsthalle Krems, 1995, ISBN 3-901261-02-8.
  • Mit Gert Chesi: Ein Leben mit den Göttern, 1980, ISBN 3-85399-004-5
  • Peter Probst. "Modernism against Modernity. A Tribute to Susanne Wenger." Critical Interventions, Journal of African Art History and Visual Culture, 2009, No.3/4, 245-255

Filmografie

  • Leben mit den Göttern: Susanne Wenger in Nigeria. Courage Films (Production) Hermann Kurasch (Kamera) Monica Ladurner (Gestaltung). Dokumentation, ORF 2 Europe 2005 (29 Minuten)[10]
  • Wolfgang Lesowsky: Die trauernden Götter leiden an der Unsterblichkeit. Susanne Wenger in Oshogbo. Medien-Service UK (50 Minuten)
  • Wolfgang Lesowsky: An den Ufern eines heiligen Flusses in Afrika. Susanne Wenger. ORF/3SAT, 2001 (29 Minuten)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Korso Günter Eisenhut: In memoriam Susanne Wenger – Adunni Olurisa
  2. Daten von Susanne Wenger: Weblog Susanne Wenger
  3. Bundeskanzleramt Österreich: Susanne Wenger – sie baute Brücken über Kontinente und Kulturen
  4. Peter Probst. "Modernism against Modernity. A Tribute to Susanne Wenger." Critical Interventions, Journal of African Art History and Visual Culture, 2009, No.3/4, 245-255
  5. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung - Abteilung Landesamtsdirektion: Silbernes Ehrenzeichen für Susanne Wenger
  6. Landtag Steiermark: Alle verliehenen Großen Goldenen Ehrenzeichen (PDF-Datei; 4,4 MB). S. 48
  7. http://www.graz.at/cms/beitrag/10258319/6671794/ 100 Jahre Susanne Wenger : Symposium und Wegbenennung für eine besondere Künstlerin, Stadt Graz, 5. November 2015, abgerufen 17. Jänner 2016.
  8. Ein Weg für Susanne Wenger, Der Grazer (Print), 17. Jänner 2015, S. 6
  9. ORF Steiermark Künstlerin Susanne Wenger (93) gestorben, 13. Jänner 2009.
  10. Die Presse Nigeria: Grazer Hohepriesterin der Yoruba tot, Bildfolge des Films ORF 2, 2005.