TERA-Gewehr

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TERA-Gewehr
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung TERA, Typ 100, Typ 1, Typ 2
Einsatzland Japan Kaiserlich Japanisches Heer
Entwickler/Hersteller Arsenal Nagoya
Entwicklungsjahr 1940–42
Produktionszeit 1943–45
Waffenkategorie Gewehr
Ausstattung
Gesamtlänge Typ 2: 1150 mm
Gewicht (ungeladen) 4.05 kg
Lauflänge Typ 2: 620 mm
Technische Daten
Kaliber 7,7 × 58 mm
Mögliche Magazinfüllungen 5-Schuss Patronen
Munitionszufuhr festinstalliertes Kastenmagazin
Feuerarten Einzelfeuer
Drall rechts
Visier offenes Visier
Ladeprinzip Mehrlader
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Das TERA-Gewehr (jap. テラ銃, Tera-jū, kurz für 挺進落下傘小銃, Teishin Rakkasan Shōjū, dt. etwa Luftsturm-Fallschirm-Gewehr) war ein Konzept der Fallschirmtruppe des Kaiserlich Japanischen Heeres, ihre Fallschirmjäger mit einem zerlegbarem Gewehr auszustatten, dass beim Sprung aus dem Flugzeug getragen werden konnte. Zwischen 1940 und 1942 wurden das Typ 100, Typ 1 und Typ 2 Gewehr entwickelt.[1]

Entwicklung

Während des Pazifikkrieges verwendeten die Fallschirmjäger des Heeres und der Marine meistens die gleichen Waffen wie die Infanterie.[2] Nur bei wenigen Ausnahmen kamen speziell an die Einsatzanforderung geprüfte Waffen zum Gebrauch. Bei den sogenannten TERA-Gewehren sollte eine zerlegbare bzw. einklappbare Version dem Fallschirmjäger die Möglichkeit geben, diese beim Absprung aus dem Flugzeug zu tragen (ein Gewehr in ganzer Länge hätte den Soldaten bei der Landung verletzen können). Obwohl 1940 mit der Entwicklung der TERA-Gewehre begonnen wurde, kamen erst 1943 erste Modelle zum Einsatz.[3]

Modelle

Typ 100

Das erste TERA-Gewehr war das Typ 100 Gewehr. Die Bezeichnung Typ 100 bezieht sich auf das Jahr der Einführung innerhalb des japanischen kalendarischen Schemas im Jahre 2600 – im gregorianischen Kalender das Jahr 1940. Es basierte auf dem Arisaka Typ 99 Gewehr und war in zwei Teile zerlegbar.[1] Es wurden lediglich Prototypen angefertigt.

Typ 1

Das Typ 1 basierte auf dem Typ 44 Karabiner (Entwicklung 1941), das eine einklappbare Schulterstütze hatte.[1] Die flexible Schulterstütze erwies sich jedoch als nicht zuverlässig und der Status des Typ 1 ging nicht über der eines Prototypen hinaus.

Typ 2

1942 wurde das Typ 2 entwickelt, das auf der kurzen Version des Typ 99 Gewehr basierte und in zwei Teile zerlegbar war. Etwa in der Mitte des Typ 2 befand sich ein ca. 10 mm dicker Stift, der beide Hälften zusammenhielt. Dieser markante Stift hatte bei der Typ 100 Version noch gefehlt und gab dem Typ 2 die nötige Stabilität.[3] Dort wo die Waffe zusammengefügt wurde, war der Holzschaft durch Metall verstärkt worden. Ein ca. 5 cm langes Teil des Gewehrlaufes ragte aus dem Vorderteil der Waffe heraus und wurde in das Waffenhinterteil gesteckt. Danach wurde der Stift von rechts im Waffenhinterteil eingesteckt, der den eingeschobenen Gewehrlauf arretierte. Anschließend war das Typ 2 einsatzbereit.

Das Typ 2 verschoss 7,7 × 58 mm Arisaka Patronen, die über ein 5-Schuss-Magazin in die Waffe eingeführt wurden.[4] Ein ausschließlich für das Typ 2 entworfenes Typ 1 Bajonett konnte vorne auf den Gewehrunterlauf aufgepflanzt werden. Um dem Schützen im Liegen ein akkurateres Zielen zu ermöglichen war ein einklappbares Einbein unterhalb des Gewehrunterlaufs angebracht. Zwischen 1943 und 1945 wurden 19.000 Typ 2 produziert.

Literatur

  • Leland Ness: Guide to Japanese Ground Forces 1937-1945: Volume 2: Weapons of the Imperial Japanese Army & Navy Ground Forces Helion & Company, 2014, ISBN 978-19099-8275-8
  • Will Fowler & Patrick Sweeney: The World Encyclopedia of Rifles and Machine Guns Hermes House, 2010, ISBN 978-184681-162-3
  • Rottman & Takizawa: Japanese Paratroop Forces of World War II Osprey Publishing, UK, 2005, ISBN 978-1-84176-903-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c TERA Rifles. Taki's Homepage, abgerufen am 1. April 2016 (englisch).
  2. Rottman & Takizawa, S. 13
  3. a b Rottman & Takizawa, S. 14
  4. Fowler & Sweeney, S. 188