Tanneberg (Mittweida)

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Tanneberg
Stadt Mittweida
Koordinaten: 51° 2′ N, 12° 58′ OKoordinaten: 51° 1′ 35″ N, 12° 57′ 58″ O
Höhe: 295 m
Fläche: 4,29 km²
Einwohner: 269 (2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1994
Eingemeindet nach: Lauenhain-Tanneberg
Postleitzahl: 09648
Vorwahl: 03727
Tanneberg (Sachsen)
Tanneberg (Sachsen)

Lage von Tanneberg in Sachsen

Tanneberg ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Mittweida im Landkreis Mittelsachsen. Er wurde 1994 mit Lauenhain zur Gemeinde Lauenhain-Tanneberg zusammengeschlossen und 1999 in die Stadt Mittweida eingemeindet.

Geografie

Das Dorf liegt nördlich von Mittweida im Mittelsächsischen Hügelland auf einem breiten Höhenzug westlich der Zschopau. Zur Zschopau hin fällt das Gelände mehrere 10 Meter steil ab.

Nachbarorte

Beerwalde Höfchen
Crossen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Falkenhain
Lauenhain

Geschichte

Allgemeines

In einer Urkunde vom 18. Mai 1293 wurde „dy Tannyebergische Bach“ erwähnt. Das ist die erste indirekte urkundliche Erwähnung des Waldhufendorfes Tanneberg. Der Ort gehörte seit der Entstehung der Herrschaft Kriebstein im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts zu dieser Herrschaft.[2] Um 1551 ist das Rittergut Kriebstein als Grundherr über den Ort belegt. Tanneberg kam 1588 mit der Herrschaft Kriebstein unter die Verwaltung des kursächsischen Amts Rochlitz. Bei den im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden die Ämter aufgelöst. Dadurch kam Tanneberg im Jahr 1856 unter die Verwaltung des Gerichtsamts Mittweida. 1874/75 wurde der Ort der Verwaltung der Amtshauptmannschaft Rochlitz unterstellt.

Durch die Verwaltungsreform im Jahr 1952 kam Tanneberg zum neu gegründeten Kreis Hainichen. Bei der 1994 im Freistaat Sachsen erfolgten Verwaltungsreform wurde der Ort mit dem benachbarten Lauenhain zur Gemeinde Lauenhain-Tanneberg zusammengeschlossen und dem neu gebildeten Landkreis Mittweida zugeordnet.

Am 1. Januar 1999 erfolgte die freiwillige Eingemeindung der Gemeinde Lauenhain-Tanneberg in die Stadt Mittweida. Aufgrund der Hauptsatzung der Stadt Mittweida von 1994 erhielten die nunmehrigen Ortsteile Tanneberg und Lauenhain eine gemeinsame Ortschaftsverfassung und einen gemeinsamen Ortschaftsrat. Seit 2008 gehört die Stadt Mittweida mit ihren Ortsteilen zum neu gebildeten Landkreis Mittelsachsen.

Schreibweisen und Bedeutung des Ortsnamens

Der Ortsname Tanneberg erfuhr nur wenige Wandlungen

  • 1293 Tannebergische Bach
  • 1350, 1378 Tannenberg
  • 1548 Tannenbergk
  • 1824 Tanneberg bey Mittweyde

Die Bedeutung des Namens ist unzweifelhaft als Siedlung auf einem Berg zu erkennen, hier ist es die Hochfläche über der Zschopau, die offensichtlich von Tannen bewachsen war. Der Ortsname geht also auf einen Flurnamen zurück.[3]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl
1548/51 18 besessene Mann, 30 Inwohner, 12 Hufen
1764 18 besessene Mann, 10 Häusler, 12 Hufen je 24 Scheffel
1834 283
1871 359
1890 344
Jahr Einwohnerzahl
1910 346
1925 325
1939 355
1946 526
1950 493
Jahr Einwohnerzahl
1964 402
1990 297
2014 269

Religion

Kirche in Tanneberg

Die romanische Kirche von Tanneberg[4] war ursprünglich Filialkirche der Kirche von Beerwalde.[5] Seit 2003 bilden Beerwalde, Tanneberg und das Kirchspiel Reinsdorf eine Kirchgemeinde. Sie steht im Schwesterkirchverhältnis mit den evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden von Waldheim, Grünlichtenberg und Ziegra-Knobelsdorf.

Wirtschaft und Verkehr

Das Waldhufendorf Tanneberg konnte sich seine dörfliche Siedlungsstruktur mit den typischen Vierseitenhöfen bis heute in großen Teilen erhalten. Zur Zeit der Industrialisierung fanden viele Einwohner in den benachten Orten Arbeit, u.a. in der Papierfabrik Kriebstein, in den Stuhlfabriken Holzhausen, Neuwallwitz, Geringswalde und im Metallbetrieb Erlau.

Anschluss an die Bahnstrecke Riesa–Chemnitz besteht im Nachbarort Schweikershain.

Sehenswürdigkeiten

  • Talsperre Kriebstein: zwischen 1927 und 1929 entstand östlich des Orts die Talsperre Kriebstein durch Anstauung der Zschopau. Tanneberg hat einen Schiffsanleger an dem Stausee, zu dem auch regelmäßige Fährverbindungen bestehen.[6]
  • Rundwanderweg um Tanneberg[7]

Weblinks

Commons: Mittweida-Tanneberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mittweida in Zahlen, abgerufen am 31. Juli 2014
  2. Geschichte der Kirche von Tanneberg auf der Homepage der Kirchen der Region Waldheim
  3. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, Band II, S. 484, die hier genannte Jahreszahl der ersten urkundlichen Erwähnung (1296) ist falsch.
  4. Geschichte der Kirche von Tanneberg auf der Homepage der Kirchen der Region Waldheim
  5. Geschichte der Kirche Beerwalde auf der Homepage der Kirchen in der Region Waldheim
  6. Fahrplan der Fahrgastschiffe auf der Talsperre Kriebstein
  7. Rundwanderweg um Tanneberg auf der Homepage der Talsperre Kriebstein