Thallium(I)-chlorid
Kristallstruktur | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
__ Tl+ __ Cl− | ||||||||||
Kristallsystem |
kubisch | |||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Thallium(I)-chlorid | |||||||||
Verhältnisformel | TlCl | |||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 239,84 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||
Dichte |
7,0 g·cm−3[1] | |||||||||
Schmelzpunkt |
430 °C[1] | |||||||||
Siedepunkt |
806 °C[1] | |||||||||
Dampfdruck | ||||||||||
Löslichkeit |
Schwer löslich in Wasser (3,18 g·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||||
Brechungsindex |
2,247[2] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Thallium(I)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Chloride.
Vorkommen
Thallium(I)-chlorid kommt natürlich als Mischform mit Thallium(I)-bromid in Form des sehr seltenen Minerals Lafossait vor.
Gewinnung und Darstellung
Thallium(I)-chlorid lässt sich durch Reaktion von Thallium(I)-sulfat oder Thallium(I)-nitrat mit Salzsäure gewinnen.[4]
Eigenschaften
Thallium(I)-chlorid ist ein weißer nicht brennbarer Feststoff, welcher schwer löslich in Wasser ist.[1] In verdünnter Salz- oder Salpetersäure ist es dagegen leicht löslich.[5] Er ist frisch hergestellt vollkommen farblos, wird am Licht aber violett. Er besitzt eine Kristallstruktur vom Cäsiumchlorid-Typ (a = 383,4 pm).[4]
Verwendung
Thallium(I)-chlorid dient zur Herstellung Zweikernkomplexverbindungen (Tl-Cyclodiphosphazane), die interessante Metall-Metall-Wechselwirkungen besitzen.[6] Das Chlorid des Tl-201 kann für die Myokardszintigrafie eingesetzt werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 7791-12-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag thallium compounds, with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, Band 2; ISBN 3-432-87813-3, S. 876.
- ↑ William Crookes: Preliminary Researches on Thallium. In: Proceedings of the Royal Society of London. 12, 1862, S. 150–159.
- ↑ Datenblatt Thallium(I)-chlorid bei Sigma-Aldrich (PDF).