Thüna

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Februar 2016 um 10:56 Uhr durch Schubbay (Diskussion | Beiträge) (→‎Lauenstein). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen derer von Thüna im Siebmacher Wappenbuch

Die von Thüna, auch Thun, Thune, Tuna oder Dhyna, sind ein uradliges, altritterliches, freiherrliches Geschlecht, das in Thüringen, im Vogtland, in Franken und in Sachsen ansässig war.

Geschichte

Bereits 961 wurde Friedhelm von Thinau von Kaiser Otto I. zum Ritter geschlagen. Heinrich von Tunna war von 1208–1209 der dritte Hochmeister des Deutschen Ordens. 1422 wurde „Konrad Dhune“ (Thune) als Hofmeister der Gemahlin Friedrichs des Älteren, Landgraf von Thüringen, sowie als dessen Hofrichter erwähnt. 1438 war Hans Thunail Schösser auf der Neuenburg.

Die Rittergüter, Stamm- und Geschlechtshäuser der Familie waren: Burgstall, Ezelsbach, Groß Ordens-Lehen, Heßdorf, Hohnstein, Kaulsdorf, Kitzerstein, Köckeritz, Kolckwitz, Kresse, Langen Orla, Lobda, Lossa, Merzin, Michelfeld, Mohlsdorf, Mühlfeld, Obernitz, Quitelsdorff, Schwarzte, Schlettwein (Schlottwein) und Wirbach. Die drei wichtigsten Besitzungen waren:

Weischütz

Heinrich, Sohn des Friedrich Thuns zu Obernitz wurde 1468 in Weischütz ansässig und 1485 von Kurfürst Ernst von Sachsen damit belehnt. 1487 wurde Friedrich Thuns vom Herzog von Sachsen mit dem Dorfe Wischitz und allem Zubehör belehnt. 1554 wurden Hans Thune und seine Söhne Hans II., Christoph und Wolf von Thuna auf Weischütz genannt. Von der Familie von Thüna wurde 1601 das heutige Gutshaus im Rittergut errichtet. Das Rittergut hatten sie bis 1622 inne. Mit dem Tod Heinrichs III. († 1630, Sohn von Hans III.) erlosch das Thünaer Geschlecht auf Weischütz.

Weißenburg

Ab 1488 gelangte die Familie von Thüna in den Besitz der Weißenburg. 1492 war Friedrich Thune zur Weißenburg Amtmann zu Saalfeld. Die Gebrüder Heinrich und Friedrich von Thüna auf Schloss Weißenburg wurden 1496 in einem Verzeichnis der Schwarzburgischen Ritterschaft aufgeführt. Im Jahre 1500 belehnte Günther der Jüngere, Graf zu Schwarzburg, den Friedrich von Thüna zu Weißenburg mit Dörfern, Gütern und Zinsen. 1529 ließ Friedrich von Thüna die alte Burg in ein wohnliches Schloss umbauen, das bis 1707 in im Eigentum der Familie blieb.

Lauenstein

1506 wurde Ritter Heinrich von Thüna († 1513) Herrschaft und Burg Lauenstein als Afterlehen der Grafen von Mansfeld übertragen. Friedrich von Thüna († 1534), Ritter zur Weissenburg, Herr auf Lauenstein und Obernitz, kursächsischer Geheimer Rat des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen und enger Freund Martin Luthers war 1519 als beamteter Wahlzeuge bei der Wahl Kaiser Karls V. zu Frankfurt zugegen. 1521 begleitete er Martin Luther zum Reichstag zu Worms. Christoph von Thüna der Ältere ließ die Burg Lauenstein von 1551 bis 1554 ausbauen. Die Familie von Thüna hatte diese bis 1622 in ihrem Besitz. Sie gehörte der Fränkischen Reichsritterschaft an.

Wappen

Auf dem silbernen Schild ein (eingebogener) roter Keil oder eine rote Spitze. Der Helm ist gekrönt und mit acht von Rot und Silber geteilten fliegenden Turnierfähnchen besteckt, die rechts und links von einer Straußenfeder begleitet werden. Die Decken sind rot und weiß.

Die Lauensteiner Linie führte ein abgewandeltes Wappen: auf blauem Grund ein silberner eingebogener Keil, auf dem Helm eine blaue Stulpmütze mit weißer Krempe, deren Spitze gekrönt ist und in der drei blau-weiß-blaue Straußenfedern stecken. Die Decken sind blau und silbern.

Familienmitglieder

Literatur

Weblinks

Commons: Thüna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien