Tolclofos-methyl

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Strukturformel
Strukturformel von Tolclofos-methyl
Allgemeines
Name Tolclofos-methyl
Andere Namen
  • O-(2,6-Dichlor-p-tolyl)-O,O-dimethylthiophosphat
  • O-(2,6-Dichlor-4-methylphenyl)-O,O-dimethylthiophosphat
Summenformel C9H11Cl2O3PS
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit schwachem charakteristischen Geruch[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 57018-04-9
PubChem 91664
Wikidata Q1651656
Eigenschaften
Molare Masse 301,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

0,838 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

78-80 °C[2]

Siedepunkt

120 °C (Zersetzung)[3]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (0,3–1,1 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • löslich in Aceton, Chloroform und Cyclohexanon[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​410
P: 273​‐​280​‐​501[5]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Tolclofos-methyl ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiophosphorsäureester.

Gewinnung und Darstellung

Tolclofos-methyl kann durch Reaktion von 2,6-Dichlor-4-methylphenol mit Dimethylthiophosphorylchlorid oder durch Reaktion von 2,6-Dichlor-4-methylphenol mit Thiophosphoryltrichlorid und anschließend mit Methanol gewonnen werden.[6]

Eigenschaften

Tolclofos-methyl ist ein farbloser Feststoff mit schwachem charakteristischen Geruch, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1][2]

Verwendung

Tolclofos-methyl wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln verwendet.[1] Es ist ein organophosphor Fungizid zur Bekämpfung von Boden-Krankheiten die durch Rhizoctonia solani, Corticium rolfsii, Typhula incarnata und Typhula ishikariensis verursacht werden. Die Wirkung beruht auf der Hemmung des Myzelwachstums durch Hemmung der Phospholipid-Biosynthese.[7]

Zulassung

Es ist seit 1983 in Deutschland zugelassen.[8]

Tolclofos-methyl wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2012 in der Europäischen Union für Anwendungen als Fungizid zugelassen.[9] In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[10]

Nachweis

Tolclofos-methyl kann neben Gas- und Flüssigchromatographie auch durch Immunassay-Verfahren nachgewiesen werden.[11]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 57018-04-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d e FAO: TOLCLOFOS-METHYL (PDF; 266 kB)
  3. Eintrag zu Tolclofos-methyl in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire
  4. Eintrag zu O-(2,6-dichloro-p-tolyl) O,O-dimethyl thiophosphate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Datenblatt Tolclofos-methyl, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  6. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 336 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Terry R. Roberts, David H. Hutson, Philip W. Lee, Peter H. Nicholls: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 2: Insecticides and Fungicides. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 0-85404-499-X, S. 1259 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Peter Brandt: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer DE, 2010, ISBN 3-0348-0028-2, S. 27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Richtlinie 2006/39/EG der Kommission vom 12. April 2006 zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zwecks Aufnahme der Wirkstoffe Clodinafop, Pirimicarb, Rimsulfuron, Tolclofos-Methyl und Triticonazol
  10. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Tolclofos-methyl in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „undefiniert“ im Feld „“) und Deutschlands Nicht definierte Angabe im Parameter D= Nicht definierte Angabe im Parameter A= Nicht definierte Angabe im Parameter CH=
  11. Z. K. Li, Y. Y. Zhu, X. G. Yin, C. F. Peng, W. Chen, L. Q. Liu, L. M. Yin, C. L. Xu: Development of an indirect enzyme-linked immunosorbent assay for the organophosphorus pesticide paraoxon-methyl. In: Immunological investigations. Band 38, Nummer 6, 2009, S. 510–525. PMID 19811409.