Türkische Filmtage München

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Türkische Filmtage oder türkisch Türk Film Günleri, oft auch SinemaTürk nach dem veranstaltenden Verein, ist ein deutsch-türkisches Filmfestival in München, das ab 1989 zunächst unter dem Namen Tage des türkischen Films stattfand.

Neben dem Hauptveranstalter, dem SinemaTürk Filmzentrum e.V., wird das jährlich ausgerichtete Filmfest heute mitveranstaltet von der Filmstadt München e.V., der Münchner Stadtbibliothek sowie dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zweck von Festival und Verein ist „künstlerisch und inhaltlich hochwertige türkischsprachige Filme bzw. Filme des türkischen Kulturkreises der hiesigen Öffentlichkeit vorzustellen, um auch auf diesem Gebiet für eine bessere Verständigung zwischen deutschen und türkischen Mitbürgern einzutreten“[1].

Der Fokus der 7-tägigen Veranstaltungen liegt auf Filmen aus der Türkei und Filmen türkischer Regisseure aus Deutschland. Bezüglich letzterer zeigt das Festival in erster Linie Nachwuchsfilmemacher. Aber auch deutsche Regisseure, die sich türkischer Themen annehmen sind von Beginn des Festivals an vertreten, genauso wie Produktionen aus weiteren Ländern.

Regisseure der gezeigten Filme sind häufig anwesend und stellen sich in Diskussionsrunden Fragen zu ihren Filmen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der veranstaltende Verein SinemaTürk Filmzentrum wurde im Jahr der ersten Durchführung der Filmtage von Münchenern deutscher und türkischer Herkunft gegründet, darunter Thomas Balkenhol und Erman Okay. Die früher in München lebende Regisseurin Seyhan Derin (jetzt Berlin) war jahrelang Vorsitzende.

In den ersten Jahren des Festivals gab es noch kaum untertitelte oder synchronisierte Fassungen türkischer Filme, da das türkische Kino zu dieser Zeit noch so gut wie ausschließlich für den nationalen Markt produzierte. Aus diesem Grund waren die Vereinsmitglieder zum Teil noch bis zum Ende der 90er Jahre gezwungen die Dialoge der zur Aufführung ausgewählten Filme selbst zu übersetzen und eigene Synchronfassungen einzusprechen.

Im Rahmen der Förderung junger Filmemacher aus Deutschland stellten auf dem Festival u. a. auch heute international erfolgreiche Filmemacher wie Fatih Akın oder Yılmaz Arslan ihre ersten Filme vor.

Gezeigt wurden auch herausragende Produktionen aus Drittländern, zum Beispiel 1991 der im selben Jahr oscarprämierte Schweizer Film Reise der Hoffnung.

Rahmenprogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmenprogramm der Filmtage fanden immer auch filmfremde kulturelle Veranstaltungen statt, 2007 zum Beispiel ein Galakonzert mit Filmmelodien aus türkischen Filmen der 1960er und 1970er Jahre. Auch Lesungen und Vorträge (1993 las zum Beispiel der spätere Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk zum Thema „Kino und Literatur“), sowie Podiumsdiskussionen.

Gäste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlreiche deutsche und türkische Gäste aus der Filmbranche und anderen kulturellen Bereichen haben in diesem Zusammenhang das Festival seit Bestehen mitgestaltet. Zu ihnen gehören Orhan Oğuz, Fehmi Yaşar, Reha Erdem, Nesli Çölgeçen, Andreas Dresen, Rüdiger Nüchtern, Georg Seeßlen, Sema Poyraz, Orhan Pamuk, Yusuf Kurçenli, Engin Ayça, Atilla Dorsay, Mahinur Ergün, Zuhal Olcay, Halil Ergün, Konstantin Schmidt, Yola Grimm, Ayşe Polat, Sinan Çetin, Serap Berrakkarasu, Hale Sözmen, Mustafa Altıoklar, Fatih Akın, Ahmet Uluçay, Mehmet Kurtuluş, Hülya Öztürk, Reis Çelik, Mustafa Bülbül, Necmi Aydın, Sabri Özaydın, Serdar Akar, Alin Taşciyan, Gani Müjde, Habib Bektaş, Meltem Cumbul, Kazım Öz, Handan İpekçi, Buket Alakuş, Neco Çelik, Seyhan Derin, Nur Sürer, Uğur Polat, Zarife Öztürk, Mustafa Bülbül, Barış Özbiçer, Bilhan Derin, Timuçin Esen, Hamdi Döker, Selahattin Yıldız, Adnan Köse, Tarık Akan, Eren Önsöz, Serpil Çakır, Fikret Kuşkan, Sadi Çilingir, Önder M. Özdem und Marcus Vetter.[2]

Festivalfilme (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage „SinemaTürk München“ (Memento vom 7. November 2007 im Internet Archive), eingesehen am 1. Januar 2008
  2. Archiv, Homepage „SinemaTürk München“ (Memento vom 10. November 2007 im Internet Archive), eingesehen am 1. Januar 2008