U-Bahnhof Museumsinsel

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Baustelle des U-Bahnhofs Museumsinsel, westliches Zugangsbauwerk vor dem Zeughaus, April 2014

Der U-Bahnhof Museumsinsel ist ein im Bau befindlicher U-Bahnhof im Berliner Ortsteil Mitte. Er ist Teil der Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, mit deren Bau 2010 (erster Spatenstich)[1] begonnen wurde. Beides soll gleichzeitig im Jahr 2019[veraltet] eröffnet werden.[2]

Planung

Errichtet wird eine Station mit Mittelbahnsteig am östlichen Ende der Straße Unter den Linden, zwischen dem Zeughaus und dem Berliner Stadtschloss. Ein Teil des Bahnhofs wird sich unmittelbar südlich der Schloßbrücke unter dem Spreekanal befinden. Der Bahnsteig wird in rund 16 Metern Tiefe unter der Straßenoberkante liegen.

An beiden Enden werden Zugangsbauwerke mit einer Verteilerebene unter der Straßenoberfläche errichtet. Auf der Westseite entstehen Zugänge vor dem Kronprinzenpalais sowie östlich des Zeughauses in Richtung Museumsinsel. An der Ostseite des Bahnhofs werden zwei Zugänge direkt am Humboldtforum entstehen. Beide Zugangsbauwerke werden mit Fahrtreppen ausgestattet, der Ostzugang erhält zusätzlich einen von der Oberfläche bis zum Bahnsteig führenden Aufzug.

Zuerst werden die beiden Baugruben für die späteren Zugangsbauwerke hergestellt, im Osten in offener Bauweise und im Westen in Deckelbauweise, jeweils im Schutz von Schlitzwänden und einer HDI-Sohle. Da sich die Baugrube Ost zum Teil im Spreekanal befindet, muss dieser während der Bauzeit hinter einem zu erstellenden Fangedamm teilweise zugeschüttet werden. Der Stationsbereich wird erst nach Durchfahrt der Tunnelbohrmaschine und Herstellung der beiden Streckentunnel errichtet. Dies erfolgt, im Gegensatz zu den anderen Bahnhöfen des Neubauabschnitts, ausgehend von den beiden Baugruben im bergmännischen Vortrieb im Schutze einer Bodenvereisung. Das Vereisungsverfahren fand bereits beim Bau des U-Bahnhofs Brandenburger Tor Anwendung.

Der Bahnsteigraum bildet sich aus den Gewölben der beiden teilweise aufzubrechenden Streckentunnel sowie dem von zwei Stützenreihen getragenen Zwischenraum mit flacher Decke.

Am westlichen Ende der Station wird eine Wehrkammer zum Schutz der Unterfahrung von Spree und Spreekanal errichtet. Alle Anlagen zur betriebstechnischen Ausrüstung, wie Stromversorgung, Fernmeldeanlagen und Klimatechnik werden im unterirdischen Bahnhofsgebäude installiert.

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist zusammen mit der Streckenverlängerung für Mitte 2019[veraltet] geplant.

Bau

Schlitzwandherstellung, Juni 2012

Von Mitte 2010 bis Ende 2011 erfolgten umfangreiche Leitungsumverlegungen im späteren Baustellenbereich.

Ebenfalls 2011 wurden im Bereich des späteren östlichen Zugangsbauwerks archäologische Grabungen durchgeführt. Hier befanden sich bis 1894 die Häuser der Schlossfreiheit aus dem 17. und 18. Jahrhundert, deren Fundamente und Keller teilweise noch erhalten waren.[2]

Das erste Los für die Herstellung des Rohbaus vergaben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Ende Januar 2012. Es umfasst den Startschacht für die Tunnelbohrmaschine, den Tunnel im Bereich des Schildvortriebs, die Bahnhöfe Unter den Linden und Museumsinsel sowie eine Gleiswechselanlage. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 190 Millionen Euro.[3] Für den Rohbau des Bahnhofs Museumsinsel werden 65 Millionen Euro veranschlagt.[4]

Der tatsächliche Baubeginn für den Bahnhof war Ende April 2012.

Anbindung

Der U-Bahnhof wird von der Linie U5 bedient werden; es wird eine Umsteigemöglichkeit zu zahlreichen Omnibus-Linien der BVG geben.

Linie Verlauf

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Weblinks

Commons: U-Bahnhof Museumsinsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hinter den Kulissen des U5-Weiterbaus. In: bvg.de, 30. April 2010, archiviert vom Original am 4. Mai 2010; abgerufen am 8. Oktober 2012.
  2. a b Lückenschluss. In: bvg.de (PDF)
  3. Vergabeverfahren für den Bau der U5 entschieden. In: bvg.de, 10. Februar 2012, abgerufen am 10. Februar 2012.
  4. Drucksache 17/13562. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 16. April 2014, abgerufen am 2. Mai 2014.

Koordinaten: 52° 31′ 2,7″ N, 13° 23′ 53,5″ O