UN-Klimakonferenz in Neu-Delhi 2002

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UN-Klimakonferenz 2002
Ort Neu-Delhi, Indien Indien
Datum 23. Oktober – 1. November 2002
Teilnehmer Mitglieder der UNFCCC
Website unfccc.int/cop8

Die UN-Klimakonferenz in Neu-Delhi fand vom 23. Oktober bis zum 1. November 2002 in Neu-Delhi statt. Es war die achte Weltklimakonferenz.[1] Präsident der Konferenz war der indische Umweltminister Thalikottai Rajuthevar Baalu.[2]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Konferenz mit dem Schwerpunkt „Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz[3] nahmen 4.500 Delegierte aus 185 Staaten teil.[4] Die Verhandlungen gingen sehr langsam voran. Es waren die Vereinigten Staaten, die als global größter Verursacher von Treibhausgasen den Fortschritt der Verhandlungen verzögerten. Diskussionen über noch weiterreichende Maßnahmen wurden jedoch auch durch die „G77“ Staaten, eine Interessengruppe von Entwicklungsländern, gebremst.[5] Indien als eines der führenden Länder dieser Gruppe bestand darauf, dass die Welt nicht von den Ärmsten verlangen könne, Geld für Klimaschutz aufzubringen und dadurch deren wirtschaftliche Entwicklung zu behindern.[6][7]

Dennoch konnten während der Konferenz wichtige Ergebnisse erzielt werden. Dazu zählte eine Konkretisierung des Klimaschutzfonds, um arme Länder finanziell beim Schutz gegen Folgen des Klimawandels zu unterstützen.[8] Zudem erklärte sich Kanada auf dem Treffen bereit, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren. Russland stellte auf der Konferenz eine Ratifizierung der Beschlüsse für Anfang 2003 in Aussicht.[9][10] Ein Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls war an die Voraussetzung gebunden, dass die daran beteiligten Industriestaaten mindestens 55 Prozent des globalen Kohlendioxidausstoßes repräsentieren. Mit Kanadas Zusage kamen die Vereinten Nationen daher ihrem Ziel einer Ratifizierung des Kyoto-Protokolls näher.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Ergebnisse der Konferenz dennoch als „windelweich und ohne Visionen“.[11] Die EU habe insbesondere hinsichtlich möglicher zukünftiger Regelungen zur weiteren Reduktion von Emissionen „auf Granit gebissen“. Die Abschlusserklärung, als „Deklaration von Delhi“ bezeichnet, forderte alle Länder dazu auf, das Kyoto-Protokoll möglichst bald zu ratifizieren.[12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eighth Session of the Conference of the Parties. unfccc.int, 23. Oktober 2002, abgerufen am 16. November 2015 (englisch).
  2. Conference of the Parties. (PDF) Eigth Session. unfccc.int, 1. November 2002, abgerufen am 16. November 2015 (englisch).
  3. Achte UN-Kimakonferenz in Neu-Delhi. uba.de, 23. Oktober 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  4. UN-Klimakonferenz in Neu-Delhi. deutschlandfunk.de, 1. November 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  5. UN-Klimakonferenz endet mit Kompromiss. Mit einer "Deklaration von Delhi" ist die UN-Klimaschutzkonferenz zu Ende gegangen. "Windelweich und ohne Visionen", kritisierte Greenpeace. faz.net, 1. November 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  6. Klimakonferenz in Neu-Delhi. Es geht um nichts Geringeres als das Weltklima. greenpeace.de, 12. Dezember 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  7. Arme fordern Recht auf Verschmutzung. Klimakonferenz in Delhi: Indien will Wirtschaftswachstum statt Klimaschutz. taz.de, 11. November 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  8. Deklaration der Klimakonferenz enttäuscht die EU. Trittin erhofft sich dennoch mehr Kooperation mit armen Ländern. tagesspiegel.de, 2. November 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  9. Fazit des UN-Gipfels in Neu Delhi: Der Klimaschutz bleibt kompliziert. Kurz nachdem die "Deklaration von Delhi" auf der UN-Klimaschutzkonferenz Anfang November verabschiedet wurde, folgte schon die erste Kritik. umweltdialog.de, 17. Dezember 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  10. Wie weiter mit dem klimaschutz? Kioto-Folgekonferenz in Neu-Delhi. taz.de, 23. Oktober 2002, abgerufen am 21. März 2018.
  11. UN-Klimakonferenz endet mit Kompromiss. faz.net, 1. November 2002, abgerufen am 16. November 2015.
  12. Enttäuschung nach UN-Klimakonferenz. orf.at, 1. Januar 2010, abgerufen am 21. März 2018.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]