Unter dem Pflaster ist der Strand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Unter dem Pflaster ist der Strand
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Helma Sanders-Brahms
Drehbuch Heinrich Giskes,
Grischa Huber,
Helma Sanders-Brahms
Produktion Helma Sanders-Brahms
Kamera Thomas Mauch
Schnitt Elfie Tillack
Besetzung

Unter dem Pflaster ist der Strand ist das Filmdebüt von Helma Sanders-Brahms aus dem Jahr 1975.[1] Es wurde zu einem zentralen Film der deutschen Frauenbewegung und der 68er-Bewegung. Zuvor hatte Sanders-Brahms wenig bis keinen Kontakt zur Frauenrechtsszene.[2]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film thematisiert die Nachwirkungen der Studentenrevolten von 1968 in Deutschland aus der Sicht von zwei Beteiligten. Nachdem die beiden Berliner Theaterschauspieler Grischa und Heinrich versehentlich in der Umkleidekabine eingeschlossen wurden, lernen sie sich über Nacht kennen. Als sie sich einige Tage später wiedersehen, schlafen sie miteinander, und Heinrich wünscht sich übermütig ein Kind. Sie werden ein Paar.

Obwohl seit 1968 weitreichende Reformen eingeleitet wurden, sind beide nach Abebben der Ideale der 1968er-Bewegung zunehmend enttäuscht und suchen nach neuen Zielen. Nach einer Nacht intensiven Debattierens über die Vergangenheit und die Zukunft kämpfen sie für einen neuen Gesetzesentwurf für Schwangerschaftsabbrüche. Ihre neuerliche Begeisterung sowie ihre Beziehung wird jedoch bald durch eine unerwartete Schwangerschaft verkompliziert.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Premiere des Films war am 6. März 1975 im Kino Arsenal in Berlin.[3]

2008 wurde der Film von Facets Multi-Media auf DVD veröffentlicht.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wendy Ellen Everett und Axel Goodbody, Autoren von Revisiting Space: Space and Place in European Cinema, schrieben, dass der Film „zu einem Kultfilm der deutschen Feministen-Bewegung“ geworden sei.[1] Das Philadelphia City Paper äußerte sich ähnlich und bemerkte, dass der Film noch immer gezeigt werde[5] und ein Film von „zentralem Interesse“ sei.[6]

Andrew O’Hehir schrieb auf der Website salon.com, es sei Sanders-Brahms’ bester Film.[7] Stuart Henderson von popmatters.com bezeichnete den Film als „Offenbarung“ und einen „faszinierenden und wichtigen Film“.[8]

Die beiden Hauptdarsteller gewannen 1975 den Deutschen Filmpreis (Filmband in Gold).[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b „Helma Sanders-Brahms: Film and National Identity“ (Editors’ Introduction). In: Everett, Wendy Ellen, and Axel Goodbody (editors). Revisiting Space: Space and Place in European Cinema (Volume 2 of New Studies in European Cinema, ISSN 1661-0261). Peter Lang, 2005. ISBN 3-03910-264-8, 9783039102648. S. 157.
  2. Möhrmann, Renate. Die Frau mit der Kamera. Carl Hanser Verlag, 1980. ISBN 3-446-13160-4, 9783446131606. S. 145.
  3. a b Unter dem Pflaster ist der Strand. In: filmportal.de. Abgerufen am 10. Januar 2014.
  4. Under the Pavement Lies the Strand. In: Facets Multi-Media. Abgerufen am 31. Dezember 2013.
  5. Repertory Film. Philadelphia City Paper, S. 44, 19. März 2013, abgerufen am 31. Dezember 2013.
  6. Under the Pavement Lies the Strand. In: Kinowelt International. Abgerufen am 31. Dezember 2013.
  7. Andrew O’Hehir: DVDs You Should Have Seen — But Didn’t: Beat the Winter Blahs! In: Salon. 2. Februar 2011, abgerufen am 31. Dezember 2013.
  8. Stuart Henderson: Under the Pavement Lies the Strand. In: PopMatters. 11. September 2008, abgerufen am 31. Dezember 2013.