Volksschule Coburg-Ketschendorf

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Volksschule Coburg-Ketschendorf (Grundschule)
Das Schulgebäude (Altbau von 1901)
Schulform Grundschule
Gründung 1902
Adresse

Neue Heimat 5
96450 Coburg

Ort Coburg
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 14′ 42″ N, 10° 58′ 28″ OKoordinaten: 50° 14′ 42″ N, 10° 58′ 28″ O
Träger Stadt Coburg
Schüler etwa 90
Leitung Jutta Wuzel
Website gs-ketschendorf.de

Die Volksschule Coburg-Ketschendorf ist eine städtische Grundschule in der oberfränkischen Stadt Coburg in Bayern. Die Schule, auch Grundschule Ketschendorf beziehungsweise früher Neue-Heimat-Schule genannt, steht im Coburger Stadtteil Ketschendorf. Das Schulgebäude besteht aus einem Altbau und einem angegliederten Neubau. Der Altbau wurde 1901 im Stil der Neurenaissance erbaut und steht als Baudenkmal[1] in der Bayerischen Denkmalliste.

Geschichte

Die Schule wurde am 10. April 1902 eingeweiht.[2] Zuvor mussten die Ketschendorfer Schulpflichtigen nach Seidmannsdorf laufen.

An der Grundschule Ketschendorf gibt es gegenwärtig (2012) insgesamt vier Schulklassen, eine pro Jahrgangsstufe. Das Kollegium umfasst vier Lehrkräfte als Klassenlehrer, hinzu kommen teils nur zeitweise an der Schule tätige Lehrkräfte wie drei Allgemeinlehrkräfte, drei Religionslehrer, zwei Fachlehrer und ein Förderlehrer. Außerdem steht der Schule ein Beratungslehrer zur Verfügung. Die Lehrkräfte betreuen im Schuljahr 2011/12 etwa 90 Schüler in den vier Klassen.

Aufgrund der sehr geringen Schülerzahl von teils nur etwa 80 Schülern stand die Schließung, bzw. Zusammenlegung mit der Grundschule im benachbarten Coburger Stadtteil Creidlitz öfters zur Diskussion. Um dies zu verhindern, sollte die Schule 2010 zu einer Ganztagsschule ausgebaut werden, was jedoch am Widerstand einiger Eltern scheiterte.

Die Schule verfügt über einen Werkraum, einen Computerraum sowie eine Aula, jedoch nicht über eine Turnhalle. Der Sportunterricht findet daher in der nahegelegenen Sporthalle des Ketschendorfer Turnvereins TVK statt. Zur Schule gehört ein naturnah gestalteter Schulhof („Schulgarten“) mit Spielgeräten und einem Pavillon.

Zur Schlichtung von Streitigkeiten unter den Schülern werden „Friedensstifter“ eingesetzt, die zuvor geschult werden. So nahmen z. B. im Schuljahr 2008/09 insgesamt 14 Schüler an einer entsprechenden Mediatorenschulung teil.[3] An der Schule besteht eine verlängerte Mittagsbetreuung bis 16 Uhr. Zu den Nachmittagsangeboten der Schule gehören im Schuljahr 2011/12 u. a. Gymnastik und Tanz, Computerkurs, Sport, Musikalische Grundausbildung, Flöten-Kurs, Yoga, Kreatives Gestalten und Basketball-AG. Außerdem wird eine Ferienbetreuung angeboten.

An der Schule besteht eine Elternvertretung (Elternbeirat). Außerdem gibt es an der Schule einen gemeinnützigen Schulförderverein, der durch finanzielle Unterstützung unterschiedliche Projekte fördert, wie z. B. zusätzliche Nachmittagsangebote für alle Schüler, Verbesserung der räumlichen Situation, Anschaffung von (Lern-)Materialien, Freizeitgestaltung an der Schule und Ferienbetreuung.

Schulgebäude und Architektur

Das alte Schulhaus der Volksschule Ketschendorf wurde im Jahr 1901 vom Baumeister Renner aus Stöppach unter Bauleitung des Coburgers Gottlieb Rehlein für die damals noch selbstständige Gemeinde Ketschendorf errichtet. Der in Ziegel mit Sandsteingliederungen gestaltete Neurenaissancebau steht in einer leichten Hanglage in der Neuen Heimat 5. Er besitzt ein Kellergeschoss mit Jugendstilfensterstöcken, auf dem als Hochparterre das Erdgeschoss steht, gefolgt vom Obergeschoss und einem ausgebauten Walmdach mit Schieferdeckung.

Der Gebäudegrundriss ist in einen Klassenzimmerflügel auf der rechten Seite und das Treppenhaus auf der linken Seite geteilt. Stichbogige Fenster kennzeichnen die Klassenzimmer. Darüber sind ein Fachwerkkniestock und eine vorkragende Dachtraufe sowie drei Krüppelwalmgauben vorhanden. Ein viereckiger Uhrdachreiter mit hohem Spitzdach bildet den oberen Abschluss. Das Treppenhaus mit dem Eingang, den ein Holzdach mit geschnitzten Säulen schützt, markiert ein zweiachsiger Risalit mit Satteldach. Eine Sandsteintafel mit der Datierung 1901 und Pyramidenaufsätze am Dreiecksgiebel zieren diesen Fassadenabschnitt. Die östliche Giebelseite hat in der Mitte einen flachen Treppenhausrisalit mit einem Krüppelwalm-Zwerchhaus. An der westlichen Seite steht ein Toilettenanbau mit halber welscher Haube im Obergeschoss. Zur bauzeitlichen Innenausstattung gehört eine zweiarmige Treppe mit gedrechselten Holzsäulen.

In den 1950er/60er Jahren entstand ein Erweiterungsbau, der durch einen überdachten Gang mit dem auf der östlichen Seite stehenden alten Schulhauses verbunden ist.

Literatur

  • Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler (= Denkmäler in Bayern, Band IV.48). Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X, S.449

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Baudenkmäler Coburg (PDF; 331 kB), S. 102 (→ Ortsteil: Ketschendorf, Neue Heimat 5), Stand 28. Juni 2012. Abgerufen am 30. Juni 2012.
  2. Coburger Zeitung, 12. April 1902
  3. Kleine Friedensstifter. Mediatorenausbildung in der Ketschendorfer Grundschule. Fernsehbeitrag auf iTV im Kabelnetz – Fernsehen in Coburg und Rödental als Videostream, Länge 2:18 Minuten. Abgerufen am 30. Juni 2012.