Warnitzsee

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Warnitzsee
Geographische Lage Brandenburg, Deutschland
Zuflüsse keine
Abfluss kein
Inseln keine
Ufernaher Ort keine
Daten
Koordinaten 53° 4′ 9″ N, 13° 50′ 14″ OKoordinaten: 53° 4′ 9″ N, 13° 50′ 14″ O
Warnitzsee (Brandenburg)
Warnitzsee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 53 m
Fläche 10,2 ha
Länge 610 m
Breite 230 m
Maximale Tiefe 9,5 m
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MAX-TIEFE
Der abgegangene Wohnplatz Heinrichshagen mit Warnitzsee und Schönebergsee auf dem Messtischblatt Nr. 2949 Greiffenberg von 1890

Der Warnitzsee ist ein natürlicher See in der Gemarkung von Steinhöfel, einem Ortsteil der Stadt Angermünde im Landkreis Uckermark (Brandenburg). Der See wurde bereits 1375 erstmals urkundlich erwähnt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Warnitzsee liegt ca. einen Kilometer südöstlich von Neuhaus und 3,8 km südwestlich vom Ortskern von Steinhöfel. Etwa 2,4 km südlich liegt Redernswalde und 3,2 km westsüdwestlich liegt Poratz. Nur wenige Meter am Ostende vorbei, zwischen Warnitzsee und Schönebergsee hindurch, verläuft die Autobahn A 11. Der See liegt ansonsten völlig im Wald und ist durch keine Fahrstraße zu erreichen.

Hinter der stark gegliederten Angermünder Eisrandlage der letzten Kaltzeit wurden Grundmoränen abgelagert, In diese Grundmoränen sind Schmelzwasserrinnen eingetieft, die sich noch unter dem Eis gebildet hatten. Sie sind mit fluviatilen Sedimenten verfüllt, zum Teil sind sie aber auch noch als morphologische Rinnen erhalten.[1] Innerhalb dieser Schmelzwasserrinnen liegen der Briesensee, der Kiehnsee, der Laagensee, der Warnitzsee und der Schönebergsee. Alle genannten Seen, bis auf den Schönebergsee, liegen im Naturschutzgebiet Poratzer Moränenlandschaft.

Hydrographie und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der durch eine von Süden vorspringende Halbinsel in zwei Teilbecken gegliederte, in Ost-West-Richtung gestreckte See ist ca. 610 Meter lang. Im östlichen Teilbecken ist er ca. 230 Meter breit, im westlichen ca. 180 Meter breit. Er nimmt eine Fläche von 10,2 ha ein und ist im östlichen Teilbecken bis 9,5 m tief je nach Seespiegelstand. Der Seespiegel liegt auf etwa 52 m ü. NHN.[2] Er ist aber stark schwankend; in den letzten 40 Jahren bis zu drei Meter.[3] Der See ist ein Grundwasser-Durchströmungssee und hat keinen Zu- und/oder Abfluss. Er ist stabil geschichtet und hatte in den Untersuchungsjahren 1992/94 einen Trophie-Index von 3, das entspricht eutroph. Im Zeitraum von 2000 bis 2019 wurde der Trophie-Index mit mesotroph angegeben (schwach bis stark mesotroph).[4] Durch den stark schwankenden Seewasserspiegel kann sich der Trophie-Index auch ändern und in manchen Jahren wieder schwach eutroph werden. Das Seewasser ist stark alkalisch.[5] Eine gewisse Gefährdung geht durch die Nadelholzforsten im Einzugsgebiet aus, die durch die hohe Verdunstung den Grundwasserspiegel absenken können. Im westlichen Teil des Sees treten starke Verlandungserscheinungen wie freifallende Uferflächen und dichter Schwimmblattpflanzenbewuchs auf.

Am Grund des Sees gibt es noch Rasen von Armleuchteralgen, der Hornblättrigen Armleuchteralge (Chara tomentosa) und der Furchenstacheligen Armleuchteralge (Chara rudis). Kabus und Thiele vermelden auch die Steifborstige Armleuchteralge (Chara hispida), die Kurzstachelige Armleuchteralge (Chara intermedia), die Feine Armleuchteralge (Chara virgata), die Zerbrechliche Armleuchteralge (Chara globularis), die Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara contraria) und die Stern-Armleuchteralge (Nitellopsis obtusa).[4]

Als eutrophe (Klarwasser-)Zeiger treten auf z. B. Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens) und die Tausendblatt-Arten Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) und Quirliges Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum). Besonders erwähnenswert ist das Vorkommen der Karausche (Carassius carassius), der Zierlichen Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis), der Östlichen Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons) und des Mittleren Nixenkraut (Najas marina var. intermedia (Wolfg. ex Gorski) Rendle).[5] 2013 wurden zehn Fischarten festgestellt.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See ist bereits im Landbuch Karls IV. erstmals genannt (stagnum nomine Warnitz). Er gehörte damals wahrscheinlich schon zur Herrschaft Greiffenberg, sicher belegt ist das im 15. und 16. Jahrhundert.[6] Der Name leitet sich von einer aplb. Grundform *Varnica = Ort, wo es Raben oder Krähen gibt, ab.[7]

Bewirtschaftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See wird von Seenfischerei Angermünde bewirtschaftet. Der See wurde mit Karpfen und Aalen besetzt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olaf Mietz (Projektleiter): Die Seen im Brandenburgischen Jungmoränenland. Teil 2, Gewässerkataster und Angewandte Gewässerökologie e.V., LUA, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Potsdam 1996, DNB 948923989.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wierd Mathijs de Boer: Eisrandlagen und Abflussbahnen aus der Weichselkaltzeit in der östlichen Uckermark (Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern). In: Gerd W. Lutze, Hans Domnick (Hrsg.): Streifzüge (I) – durch den Nordosten Brandenburgs. Beiträge zur Landschaftsentwicklung und -geschichte des Barnim und der Uckermark. (= Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstrasse. Heft 16). Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße e.V., Eberswalde 2015, S. 5–19, ISSN 0340-3718.
  2. Marco Nathkin: Modellgestützte Analyse der Einflüsse von Veränderungen der Waldwirtschaft und des Klimas auf den Wasserhaushalt grundwasserabhängiger Landschaftselemente. Dissertation. Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, 2010. (PDF), S. 51.
  3. Martin Theuerkauf, Mathias Küster, Knut Kaiser: Fluctuating lake levels in humid climates: a suitable proxy of past precipitation. Geophysical Research Abstracts, 18: EGU2016-13849. EGU General Assembly 2016. ResearchGate
  4. a b c d T. Kabus, I. Wiehle: Warnitzsee. Kurzbeschreibung und Informationen der Dauerbeobachtungsflächen der Ökosystemaren Umweltbeobachtung in den Biosphärenreservaten Brandenburgs. 2015. (PDF)
  5. a b Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplan für das FFH-Gebiet Poratzer Moränenlandschaft Landesinterne Nr. 140, EU-Nr. DE 2948-304. Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg, 2019. (PDF)
  6. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VIII: Uckermark. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1986, S. 236/37.
  7. Reinhard E. Fischer, Elzbieta Foster, Klaus Müller, Gerhard Schlimpert, Sophie Wauer, Cornelia Willich: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10: Die Gewässernamen Brandenburgs. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, ISBN 3-7400-1001-0, S. 135.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]