Welfengarten

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Lavesbrücke mit Fischbauchträger im Welfengarten

Der Welfengarten im hannoverschen Stadtteil Nordstadt ist ein Stadtpark im Stil englischer Landschaftsgärten. Zusammen mit dem Großen Garten, dem Berggarten und dem Georgengarten gehört er zu den Herrenhäuser Gärten.

Schloss Monbrillant

Schloss Montbrillant mit Garten und Herrenhäuser Allee 1763

1717 wurde nördlich der Herrenhäuser Allee das Schloss Monbrillant als Wohnsitz des Grafen von Platen erbaut.

Den Garten dazu legte der Gartenkünstler Ernst August Charbonnier 1720 an.[1]

1843 bis 1846 wurden unter Beteiligung des führenden Architekten des Königreich Hannovers Georg Ludwig Friedrich Laves im Schlosspark zwei Fußgängerbrücken zur Querung der damaligen Graft gebaut. Eine Brücke ist davon erhalten geblieben. Das Schloss wurde 1857 abgerissen und in Georgsmarienhütte wieder aufgebaut.

Welfenschloss

Datei:Deutsche Luft-Reederei Fliegeraufnahme 0884 Technische Hochschule, Hannover, Bildseite Villa Solms Wedel Jägerstraße Georgengarten Herrenhäuser Allee Welfenschloss WelfengartenTechnische Informationsbibliothek Nordstadt.jpg
Um 1920: „Fliegeraufnahme aus 200 m Höhe“ der Deutschen Luft-Reederei, im Bildzentrum das Schloss im Welfengarten;
Ansichtskarte Nr. 884, Hannoverscher Kunstverlag Heinrich Carle
Das Welfenschloss heute: Sitz der Universität Hannover

Zwischen 1857 und 1866 wurde an gleicher Stelle das Welfenschloss errichtet, das von Welfengarten und Prinzengarten umgeben ist. Noch vor der Fertigstellung des Baus annektierte Preußen nach dem Krieg von 1866 das Königreich Hannover, so dass das Schloss nie seiner Bestimmung entsprechend genutzt wurde. Nach langem Leerstand wurde das Schloss 1879 Sitz der Technischen Hochschule, die aus dem Zentrum an den damaligen Stadtrand verlegt wurde. Aus dieser Hochschule ging die heutige Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover hervor.

Vor dem Universitätsgebäude steht seit 1879 eine von Friedrich Wilhelm Wolff 1866 entworfene Pferdeskulptur aus Bronze. Sie ist nach dem Vorbild seiner eigenen Skulptur der „Löwenkämpfergruppe“ am Alten Museum in Berlin gestaltet. Allgemein wird die Skulptur als figürliche Darstellung des Niedersachsenrosses als Wappentier des Landes Niedersachsen angesehen. Der Welfengarten wurde durch den Zweiten Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogen und danach als Campus der Technischen Hochschule in veränderter Form wieder hergerichtet. 1961 veräußerte Ernst August von Hannover als Oberhaupt des Hauses Hannover das Schlossgrundstück an die Stadt Hannover.

Literatur

  • Nik Barlo Jr., Hanae Komachi, Henning Queren: Herrenhäuser Gärten. Rostock: Hinstorff Verlag 2006. Bildband (144 Seiten). ISBN 3-356-01153-7
  • Die königlichen Gärten. Ruhm und Glanz einer Residenz. Hrsg. von Kurt Morawietz. Hannover: Steinbock-Verlag 1963
  • Eugen Horti: Der Herrenhäuser Garten und seine Statuen. Bedeutung, Symbolik. Bad Münder: Leibniz-Bücherwarte 1985. ISBN 3-925237-00-3
  • Friedrich Lindau: Hannover – der höfische Bereich Herrenhausen. Vom Umgang der Stadt mit den Baudenkmalen ihrer feudalen Epoche. Mit einem Vorwort von Wolfgang Schäche. München (u. a.): Deutscher Kunstverlag 2003. ISBN 3-422-06424-9
  • Waldemar R. Röhrbein: Die Rettung der Herrenhäuser Gärten. In: Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Heimat bewahren, Heimat gestalten. Beiträge zum 100-jährigen Bestehen des Heimatbundes Niedersachsen. Hannover 2001. S. 95-99
  • In: Sid Auffarth, Wolfgang Pietsch (Hrsg.): Die Universität Hannover. Ihre Bauten | Ihre Gärten | Ihre Planungsgeschichte, Petersberg: Michael Imhoff Verlag, 2003, ISBN 3-935590-90-3
    • Günter Nagel: Universität im Welfengarten, S. 169ff.
    • Michael Rohde: Die rund 300-jährige Geschichte des Welfengartens, S. 149ff.
    • Rita Seidel: Bilder, Figuren, Denkmäler, S. 105ff.
  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Bd. 1, Denkmäler des „alten“ Stadtgebietes Hannover, Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Schulzes Buchhandlung, 1932
  • Eva Benz-Rababah: Welfengarten, in: Stadtlexikon Hannover, S. 665f.

Weblinks

Commons: Welfengarten (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helmut Knocke: Charbonnier, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 84, online über Google-Bücher

Koordinaten: 52° 23′ 3,1″ N, 9° 43′ 1,1″ O