Wikipedia:Unterfranken/Hasloch

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Unser 13. Stammtisch fand am 28. Juli 2018 im Eisenhammer Hasloch und der Papiermühle Homburg in der Nähe von Wertheim statt:

10:00 Uhr - Führung durch den Eisenhammer Hasloch (mit Schmiedevorführung) und das angeschlossene Hammermuseum

13:00 Uhr - Kartause Grünau (Mittagessen)

15:30 Uhr - Besichtigung der Papiermühle Homburg in Triefenstein

18:00 Uhr - Stammtisch im Gasthaus 'Zum güldenen Rößlein' in Triefenstein

21:00 Uhr - Abschlussspaziergang über das Weinfest


Den 13. (Mühlen-)Stammtisch in Hasloch und Homburg (Triefenstein) besuchten folgende Personen:

Salino01 mit Begleitung, kandschwar, Leserin:Wegwarte, Tilman2007 mit Sohn, Mukundi mit Begleitung, NearEMPTiness und Delta456

Zum 13. Stammtisch Unterfranken trafen sich die 10 Teilnehmer um 10 Uhr vor dem Eisenhammer Hasloch. Am Anfang bekamen wir eine Rundführung durch das Hammermuseum, das sich in der ehemaligen Holzkohlescheune befindet. Das Holz im Spessart wurde im 18. Jahrhundert von vielen Glashütten gebraucht, die es als Rohstoff und Heizmaterial verwendeten. Das führte dazu, dass sich um die Glashütten herum kleinere Siedlungen bildeten. Der Holzverbrauch war so immens, dass die Umgebung ehemaliger Glashütten auch heute noch meist waldfrei ist. Daneben gab es auch mehrere Eisenhämmer im Spessart. Von diesen blieben später nur noch der von der Familie Kurtz betriebene Eisenhammer in Hasloch und der Eisenhammer der Familie Rexroth in Lohr übrig. Beide Standorte hatten den Wandel der Zeit erkannt und zusätzlich zur Schmiede auch eine Eisengießerei aufgebaut. Der zweite Teil befasste sich mit der Technik, wie die Wasserversorgung, das Funktionsprinzip von Schwanzhammer und Aufwerferhammer und typische historische Schmiedestücke wie Glockenklöppel und Radschuhe. Zum Schluss erhielten wir einen Überblick über die weitere Entwicklung der modernen Firma Kurtz Ersa über Eisengießerei, Maschinenfabrik, Formteileautomaten sowie die Löttechnik.

Im Anschluss ging es in die alte Mühle zu einer Schauschmiedevorführung. An dieser nahmen zusätzlich einige Kinder der Musikschule Freudenberg im Rahmen ihres Ferienprogramms teil. Der Schmied erklärte zunächst das Prinzip des Aufwerferhammers. Am Ende eines großen, schweren Balkens (Hammerstiel) befindet sich der aus Metall gefertigte Bär, der mit einem Keil fest am Balken fixiert ist. Der Hammerstiel wird über einen durch Wasserkraft angetriebenen Wellbaum mit Nocken und Fröschen hochgehoben und gegen den oberhalb des Hammerstiels befindlichen Preller geschleudert. Dann federt dieser zurück und trifft zusätzlich beschleunigt durch sein Eigengewicht auf den im Boden verankerten Amboss. Dabei werden Kräfte erzeugt, die einer Masse von einer Tonne entsprechen. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder Umdrehung des Wellbaums fünfmal. Nach der theoretischen Einführung folgte ein praktische und imposante Vorführung an einem glühenden Eisen. Die Wucht des Hammers konnte jeder am eigenen Körper spüren.

Danach lernten wir die Vorteile geschmiedeten Eisens gegenüber dem Eisenguss kennen, die spannende Nachbearbeitung eines Werkstücks und wie ein Schmied Löcher in das noch heiße Werkstück treibt, um die Gefügestruktur des Schmiedens zu erhalten. Im Außenbereich der Mühle bewunderten wir die Wasserführung, den komplexen Aufbau der Wasserräder und des durch Wasserkraft angetriebenen Kastengebläses. Die insgesamt sehr kurzweilige Darbietung mit einer Mischung aus einfacher Darstellung für Kinder und interessanten Details für die Erwachsenen dauerte bei 13 Uhr.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns, mit Autos zur etwa 1-2 Kilometer entfernten Kartause Grünau zum Mittagessen zu fahren. Auch dieses Gelände besitzt eine historische Vergangenheit. Ehemals als Kloster für die Kartäuser gebaut, ist hier heute ein Gasthaus mit eigener Forellenzucht zu finden. Entsprechend bestand das Essen im angenehm schattigen Biergarten bei etwa der Hälfte der Teilnehmer aus Mandelforelle, während die andere Schnitzel bevorzugte. Nach einem sehr kurzen Spaziergang um die oberen Teiche ging es weiter mit dem Auto zur Papiermühle im Ortsteil Homburg der Gemeinde Triefenstein.

Empfangen wurden wir dort vom Besitzer der Papiermühle Homburg, Herrn Follmer. Nach einem kurzen Abriss zur Geschichte der Papierherstellung in seiner Papiermühle und der Umwandlung zu einem Museum, bekamen wir die Grundlagen des Papierschöpfens erklärt und praktisch vorgeführt. Danach konnte sich, wer wollte, selbst als Papiermacher versuchen. Dazu wird ein feines Sieb mit darauf befestigter Struktur des späteren Wasserzeichens in eine Wanne mit etwa 99% Wasser und 1% fein dispergierter Papierpulpe getaucht. Nach dem Herausheben wird das Sieb leicht bewegt, um die Papierfasern gleichmäßig über das Sieb zu verteilen. Das geschöpfte Papier wird anschließend auf ein Filz übertragen. Nachdem mehrere Papiere - jeweils durch Filze voneinander getrennt - gestapelt sind, wird das Wasser herausgepresst und die Papiere zum Trocknen über eine Leine gehängt. Die getrockneten Papiere besitzen noch eine sehr raue Oberfläche, die mit einem glatten Achatstein glattgestrichen werden.

Nach den Grundlagen schauten wir uns an, wie das Prinzip in der Papiermühle technisch umgesetzt wurde. Die Aufarbeitung der zerkleinerten Lumpen und des Altpapiers bis zum Ernten des kalandrierten Kartons erfolgte im Erdgeschoss der Mühle. In den oberen Etagen befanden sich hingegen der Trockenboden und die Nachbearbeitung der Papiere (Glätten, Beschneiden, ...). Heutzutage existiert übrigens immer noch eine kleine Produktion hochwertiger, handgeschöpfter Papiere im Nebengebäude. Der Rest des Geländes wird für Feiern wie Hochzeiten vermietet. Leider mussten wir uns hier von Mukundi und seiner Begleitung trennen, die noch einen privaten Termin hatten.

Der eigentliche Stammtisch fand also mit acht Personen im wenige hundert Meter entfernten Restaurant 'Zum güldenen Rösslein' statt. Hier erfolgte ein lebhafter Austausch über Wikipedia und die im Nachgang auszubauenden Artikel, die Frage, ob Wikipediaautoren Helden sind, wo der nächste Stammtisch stattfinden könnte und wie der geplante Rhein-Main-Stammtisch in Rüsselsheim durch weitere Aktivitäten über Tag interessanter gestaltet werden könnte. Gegen 21 Uhr brachen dann auch die letzten Teilnehmer auf. Als Rückweg machten drei der Teilnehmer eine kleinen Umweg über das Weinfest.

Neue Bilder für Artikel[Quelltext bearbeiten]

Eisenhammer Hasloch[Quelltext bearbeiten]

Papiermühle Homburg[Quelltext bearbeiten]

Neue Artikel und Erweiterungen[Quelltext bearbeiten]

@Kandschwar:, @Tilman2007:, @Mukundi:, @NearEMPTiness: und @Delta456:: Der Wikipediaartikel zur Papiermühle Homburg steht jetzt im Artikelraum. Schaut doch mal rüber. Über Kommentare oder Verbesserungen würden wir uns freuen.--Salino01 (Diskussion) 11:44, 16. Sep. 2018 (CEST)[Beantworten]

...und eine englische Version gibt es auf en:Paper Mill Homburg. --NearEMPTiness (Diskussion) 12:51, 16. Sep. 2018 (CEST)[Beantworten]
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