Willmersbach

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Willmersbach
Gemeinde Gerhardshofen
Koordinaten: 49° 37′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 49° 36′ 37″ N, 10° 42′ 28″ O
Höhe: 317 (310–351) m
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91466
Vorwahl: 09163

Willmersbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Gerhardshofen im mittelfränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.

Geschichte

Willmersbach wurde um 1320 zum ersten Mal erwähnt, als ein gewisser Erkenbert das Dorf Wielmersbach mit all seinen Liegenschaften und Zehnten zu Lehen erhielt. Es gehörte damals zum Hochstift Würzburg. Die Besitzer wechselten wiederholt und um 1340 wurde der erste namentlich bekannte Bürger von Wulmersbach genannt, der Bauer Kornmeyer. Auch von einer Sumerhube ist die Rede, vielleicht der Vorläufer des Schlossbauernhofes, heute das Schloss genannt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte Willmersbach einem Hans von Truchsess und unterstand der Gerichtsbarkeit Dachsbach. Sein Willmersbacher Besitz dürfte etwa 35 Hektar Ackerland betragen haben.

Von 1698 ist bekannt, dass in Willmersbach ein Schlösschen und ein Bauernhof standen, zu denen Feld, Wiese und 20 Weiher gehörten. Eine Schäferei mit 200 Schafen war nach den Dreißigjährigen Krieg nicht wieder aufgebaut worden. Es gab noch sechs Hofstellen und auch in der Ziegelhütte wurde wieder gearbeitet.

Im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts setzte eine Siedlungspolitik ein, die ihren Zweck darin hatte, dass die Reichsritterschaften mit der größeren Bevölkerungszahl auch ihr Einkommen steigern wollten. Bis zur Mitte des Jahrhunderts siedelten etwa 20 Familien in Willmersbach, die aber auf Grund des fehlenden Bodens kaum genug für das Leben erwirtschaften konnten. In armseligen Lehmhütten hausten bettelarme Tagelöhner und Handwerker, bisweilen billiges Arbeiterreservoir für größere Bauern in umliegenden Dörfern, bei denen sie für ein paar Naturalien oft den ganzen Tag schufteten. Aus dieser Zeit gibt es bereits Hinweise, dass in Willmersbach auch ein Gasthaus existierte und Kirchweih gefeiert wurde.

Die Herrschaftsverhältnisse in Willmersbach änderten sich in etwa der gleichen Weise wie in den umliegenden Orten. Von den Wildensteinern (Birnbaum) an die Hohenzollern (Markgrafen von Ansbach/Bayreuth) gefallen, geriet das Dorf unter preußische Herrschaft, wurde dann von den Franzosen verwaltet und fiel 1806 an das Königreich Bayern. Ab 1818 bis 1971 blieb Willmersbach eine eigene Gemeinde, bis es am 1. Juli 1971 im Zuge der Gebietsreform nach Gerhardshofen eingemeindet wurde.[1]

Kultur

Vereine

Veranstaltungen

  • Zeltkirchweih (im Fränkischen Kerwa genannt), im Regelfall am letzten Wochenende im Juli mit Rockabend, fränkischem Brauchtum und Frühschoppen am Montag.

Wirtschaft

Die wirtschaftlichen Gegebenheiten haben sich im Laufe der Zeit erheblich geändert. Während nach dem Zweiten Weltkrieg noch sehr viele Willmersbacher in der Landwirtschaft ihrem Haupterwerb nachgingen, fanden viele in den 1950er und 1960er Jahren Arbeit in der Industrie und am Bau. Neuerdings haben viele junge Willmersbacher in Elektronik- und IT-Berufe gewechselt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 536