Wir, Geiseln der SS

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Film
Titel Wir, Geiseln der SS
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch, französisch, englisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 2× 52, 1× 45, 1× 90 Minuten
Altersfreigabe
  • FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Christian Frey, Carsten Gutschmidt (Szene)
Drehbuch Christian Frey
Produktion Reinhardt Beetz
Kamera Frank van Vught, Marc Reimer, Peter Klotz, Dirk Heuer
Schnitt Christoph Senn
Besetzung

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Wir, Geiseln der SS ist eine zweiteilige Serie deutscher Dokumentarfilme, gedreht in den Jahren 2014 bis 2015. Produziert wurde die Doku-Serie von der Gebrüder Beetz Filmproduktion in Zusammenarbeit mit den Auftragssendern ZDF, ARTE, ORF und RAI. Die Umsetzung übernahm als Autor und Regisseur Christian Frey, sowie die szenische Regie Carsten Gutschmidt. Die Weltpremiere hatte die Serie am 7. April 2015 auf ARTE im Rahmen eines Themenabends zum 70-jährigen Jubiläum der historischen Ereignisse.

Handlung

Das zweiteilige Doku-Drama erzählt ausführlich die Odyssee der sogenannten SS- Sonder- und Sippen- Häftlinge, die in den letzten Widerstands-Plänen der SS in der sogenannten „Alpenfestung“ festgehalten werden sollte, sowie derer Befreiung in Südtirol durch die deutsche Wehrmacht kurz vor Kriegsende. Unter den Häftlingen befanden sich auch viele prominente Häftlinge wie der österreichische Kanzler Kurt Schuschnigg (gespielt von Martin Thaler) mitsamt Frau und kleiner Tochter oder der französische Premier Léon Blum mit seiner Ehefrau. Geschildert wird das Geschehen vor allem aus der Perspektive von Kindern und Müttern, die damals in Sippenhaftung des Nationalsozialismus geraten waren, zum Beispiel der Cousinen Goerdeler (Caroline Heberling und Xenia Benevolenskaya), sowie Ingeborg (Isabelle Barth) der Ehefrau des Widerstandskämpfers Johannes Schröder und ihrer Kinder Sibylle-Maria (Anastasia C. Zander), Hans-Dietrich (Philipp Franck) und Harring Schröder (Camillo Schlagintweit).

Die SS-Geiseln wurden aus verschiedenen Lagern im April 1945 im KZ Dachau gesammelt und dem SS-Obersturmführer Edgar Stiller (Gerhard Wittmann) unter Befehl gestellt. Schon bald danach begann der Abtransport in Bussen, der auch neben den Todesmärschen der anderen KZ-Häftlinge fuhr, nach Österreich ins Lager Innsbruck, wo SS-Untersturmführer Bader (Uwe Bohm) dem Sonderkommando zugeordnet wurde. Von dort ging die Schreckensfahrt weiter ins Hochpustertal (Südtirol), wo die beiden SS-Soldaten auf weitere beide Befehle warteten und den Trupp kurzzeitig auch verließen. Dies nutzte der inhaftierte Wehrmachtsoffizier Oberst von Bonin (Tim Bergmann) aus, um die Frauen und Kinder u.a. die Cousinen Goerdeler, die Ehefrau Ingeborg Schröder und ihre drei Kinder zeitweilig aus der Gefangenschaft zu befreien und mit Ihnen gemeinsam ins nahegelegene Niederdorf zu marschieren. Jedoch wurden diese bald danach wieder abgefangen. Doch Oberst von Bonin schaffte es ein zweites Mal zu entkommen und konnte die Wehrmacht in Person von Wichard von Alvensleben (Rainer Frank) über die lebensbedrohliche Situation der Geiseln informieren, der sich daraufhin unverzüglich mit einer Einheit auf den Weg nach Niederdorf begab.

Die Dokumentation wird immer wieder ergänzt durch historische Aufnahmen und Dokumente sowie durch Interviews einiger überlebender SS-Geiseln (Jutta und Benigna Goerdeler, Hans-Dietrich und Sibylle-Maria Schröder), den Historikern David Stafford und Timothy Naftali und dem Sachbuchautor Ian Sayer.[1][2]

Pressestimmen

„Die Dokumentation beginnt erzählerisch etwas aufgesetzt und schwerfällig, schlägt aber bald in Bann, weil hier nun einmal keine erfundene Geschichte aufgerufen wird und weil die Darsteller in den von dem Regisseur Carsten Gutschmidt betreuten Spielszenen die dramatische Handlung an sich ziehen. Das ist – angefangen bei Henriette Schmidt als Fey von Hassell und Tim Bergmann als Oberst von Bonin bis zu Uwe Bohm als sadistischem SS-Untersturmführer Bader – nicht die Statisterie, die bei fiktional ergänzten Doku-Stücken sonst häufig anzutreffen ist. Und das ist dieser unglaublichen Geschichte nur angemessen und macht Freys Film absolut sehenswert.“

Michael Hanfeld: Frankfurter Allgemeine Zeitung[3]

Auszeichnungen und Nominierungen

  • Nominierung für den Gold Panda Award 2015, Sichuan TV Festival, Chengdu (China)[4]

Sonstiges

  • Die aufwendigen Dreharbeiten fanden für eine bessere Authentizität zum Teil auch an historischen Originalschauplätzen statt; darunter zählen der Marktplatz und Gebäude von Niederdorf und das Hotel Pragser Wildsee in Südtirol (Italien).[5]
  • Insgesamt wurden drei deutsche Versionen der Serie produziert und veröffentlicht. Im Sender ARTE wurden die je 52-minütigen Teile „Fahrt ins Ungewisse“ und „Auf Messers Schneide“ gesendet. Für das ZDF erstellte man eine 45-minütige Zusammenfassung, die den Titel „Odyssee vor Kriegsende“ trägt und am 14. April 2015 um 20:15 Uhr Weltpremiere hatte. Eine weitere Version wurde am 10. April 2015 im ORF gezeigt und stellt eine 90-minütige Gesamtfassung der Serie dar.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gebrüder Beetz Filmproduktion
  2. ZDF Presseportal
  3. Michael Hanfeld: SS-Dokumentarspiel auf Arte − 139 Gefangene auf der Fahrt ins Ungewisse. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. April 2015, abgerufen am 24. März 2016.
  4. Nordmedia.de Produktionsspiegel
  5. Hotel Pragser Wildsee News
  6. Sendetermine und Versionen Fernsehserien.de